Schöne Jugendliteratur aber überzeugt nicht komplett
Lilian Jones, genannt Lily, hat ihre Mutter verloren und zieht nun nach New York zu ihrem Vater, um einen Neuanfang zu wagen und dort auf das College zu gehen. Sie bezieht ein Zimmer in einer WG und lernt ...
Lilian Jones, genannt Lily, hat ihre Mutter verloren und zieht nun nach New York zu ihrem Vater, um einen Neuanfang zu wagen und dort auf das College zu gehen. Sie bezieht ein Zimmer in einer WG und lernt Jamie und Ash kennen, ihre Mitbewohner. Während sie sich zu Jamie ausgesprochen hingezogen fühlt, sucht Ash immer wieder ihre Nähe. So entwickelt sich eine Geschichte zwischen großen Gefühlen, Ängsten und vielen kleineren Irrungen und Wirrungen bis hin zu einem vorsichtigen Happy End, allerdings nicht für alle Charaktere.
Kim Leopold schreibt in ihrem ersten Roman der „how to be happy“- Reihe in leichter, moderner und flüssiger Sprache über junge Liebe. Der Titel des Buches ist an Lily angelehnt und suggeriert, dass sie die Protagonistin des Romans ist. Die Geschichte wird auch aus der Sichtweise von Lily beschrieben. Diese Ich-Perspektive mag ich sehr, da man so viele Einblicke in das Gefühlsleben der handelnden Charaktere bekommen kann. Auch hier ist es der Autorin sehr gut gelungen, die Charaktere somit zu skizzieren und besonders über ihre Gefühle, ihre Hoffnungen und Ängste zu schreiben. Auch erste Verluste im noch jungen Leben der Charaktere sind ein großes Thema und wie man damit umgehen kann. Die sich daraus resultierende Liebesgeschichte, die doch etwas komplizierter ist als zunächst angenommen, ist wirklich sehr süß beschrieben und an fiebert mit den Charakteren unweigerlich mit und möchte wissen, wie es mit allen weitergeht.
Nun zu meiner Kritik: Leider bleibt die Geschichte aber auch nur „süß“. Als jüngere Leserin hätte mich der Roman vermutlich mehr abgeholt und berührt, vor allem hinsichtlich „erste große Liebe“, aber mittlerweile nach der Lektüre zahlreicher mehr oder weniger guten Liebesgeschichten, gelingt es hier mit diesem Buch leider nicht. Außerdem empfand ich manche Geschichtsteile als sehr schnell abgearbeitet und runter geschrieben, man hätte durchaus noch mehr Handlungszweige einbinden können. Manches war für mich dann doch zu einfach gelöst, ging beinahe zu schnell, bei manchen Dingen dann doch eher wieder übertrieben, einiges war auch einfach dermaßen unrealistisch (zum Beispiel das Auftauchen von Rose und das sie kurze Zeit später bereits in das Herz von Lily geschlossen wurde), da hätte ich mir dann doch ein wenig mehr Tiefgang erwartet.
Dennoch, als Fazit zu ziehen ist, dass mich das Buch einigermaßen gut unterhalten konnte und die Liebesgeschichte wirklich niedlich ist. Leider bin ich aber aus der jungen, gerade im Erwachsenenleben ankommenden Generation heraus, und kann nicht mehr mit einigen Gefühlsvorgängen identifizieren. Deshalb gibt es von mir eine bedingte Leseempfehlung: Insbesondere eher für Jugendliche und junge Erwachsene geeignet.