Cover-Bild Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!
(1)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: CW Niemeyer
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 01.03.2024
  • ISBN: 9783827193261
Klaus E. Spieldenner

Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!

WOMO-Road-Krimi
Es läuft nicht gut für den 1,57 Meter kleinen Ernst Groß: Obdachlos, abgebrannt und auf der Flucht vor der Hamburger Polizei findet er sich im nächsten Moment im maroden Hymer-Mobil seines verstorbenen Vaters wieder. Sein Ziel? Polen, den Lkw-Kumpel aus besseren Zeiten besuchen. Oder vielleicht Dänemark?
Seine spannende und unterhaltsame Reise entlang der Ostseeküste wirft nicht nur einen wunderschönen Blick auf Land und Leute, sondern vor allem in das Herz eines Mannes, der bisher vom Leben bitter enttäuscht worden ist. Neben Abenteuern, kriminellen Recherchen und Schicksalsschlägen lernt er unterwegs vor allem eins: Nicht am Ziel wird der Mensch groß, sondern auf dem Weg dorthin.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2024

Eine abenteuerliche Reise ins Glück

0

„Das kann doch nicht Ihr Ernst sein“ von Klaus E. Spieldenner stellt nach elf Regionalkrimis einen Genrewechsel dar. Dies ist, wie es der Autor bezeichnet, ein Womo Road Krimi, eine amüsante Geschichte ...

„Das kann doch nicht Ihr Ernst sein“ von Klaus E. Spieldenner stellt nach elf Regionalkrimis einen Genrewechsel dar. Dies ist, wie es der Autor bezeichnet, ein Womo Road Krimi, eine amüsante Geschichte über eine abenteuerliche Reise mit einem uralten Wohnmobil.

Worum geht es?
Der Hamburger Ernst Groß, verschuldet und obdachlos, macht sich mit einem altersschwachen Hymer-Mobil auf die Reise nach Polen. Er erlebt viel, Gutes und Schlechtes, und zieht aus seinen Erlebnissen folgenden Schluss: „Nicht am Ziel wird der Mensch groß, sondern auf dem Weg dorthin.“

Bereits das Cover sprach mich an, es wirkt fröhlich, urlaubsmäßig und turbulent. Das Buch erschien 2024 und gliedert sich in 25 mit Überschriften versehene Kapitel von angenehmer Länge. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll, so manch Situationskomik hat mich zum Lachen gebracht. Auch das Lokalkolorit kommt gut zur Geltung. Mir, die noch nie an der Ostsee war – die Handlung spielt zwischen Lübeck und Usedom – wurde ein anschaulicher Eindruck der dortigen Landschaft und Schauplätze vermittelt. Besonders geschätzt habe ich die am Buchrücken angebrachte Landkarte, wo ich die Reiseroute von Ernst Groß gut verfolgen konnte. Ich mochte bislang die Krimis von Klaus Spieldenner sehr, und ich finde, dieser Genrewechsel ist ihm auch ausgezeichnet gelungen.

Im Mittelpunkt steht eindeutig Ernst Groß, ein mir von Beginn an sympathischer Zeitgenosse, bei dem eben im bisherigen Leben so einiges schief lief, unverschuldet. Er verkörpert aufgrund seiner Körpergröße von nur 1,57 Meter nicht unbedingt das, was man sich unter einem Helden vorstellt. Doch er verfügt über Eigenschaften, die ihn aus der Masse hervorheben. Er ist aufmerksam, geht mit offenen Augen durch die Welt, ist hilfsbereit, mischt sich ein und handelt selbstlos und verantwortungsvoll, wenn er Missstände ortet. Jede seiner guten Taten hilft ihm auf seiner Reise weiter. Quasi nach dem Motto „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“. Er lernt natürlich nicht nur ihm wohlgesinnte Menschen kennen, doch letztlich siegt das Gute. So würde man es sich wünschen, im wahren Leben. Man weiß, so ist das reale Leben nicht, aber es liest sich wunderbar. Es tut einfach gut, einmal in ein bisschen heiler Welt zu versinken.

Nicht nur Ernst Groß ist lebendig, mit Stärken und Schwächen und Emotionen charakterisiert, auch die Nebenfiguren kann man sich sehr gut vorstellen, zum Teil haben mich auch die Namen sehr amüsiert, fängt ja schon damit an, dass ein 1,57 Meter großer Protagonist mit Nachnamen Groß heißt. Fantasievolle Namen wie Kommissar Deppenhauer, Kommissar Kälberjung, Bauer Knolle oder Habbe Niegenug erinnerten mich sogar etwas an Johann Nestroy.

Die Handlung ist abwechslungsreich, voll Fantasie, ein Erlebnis jagt das andere. Die Situationen sind kurios, witzig beschrieben, haben aber teils auch reale Hintergründe, manchmal steckt auch Kritik an Umständen dahinter – wie der Autor im Vorwort sagt: „Die Handlung bewegt sich zwischen spaßiger Komik und fiktiver Realität“. Und es mangelt auch nicht an Spannung, denn Ernst gerät aus lauter Gutmütigkeit und Naivität in so manch prekäre Situation.

Ich hatte unheimlichen Spaß beim Lesen. Mit Bedauern habe ich das Buch geschlossen und hoffe nun, dass der Autor, auch wenn ich seine Krimis schätze, auch noch Ideen für weitere amüsante Geschichten in petto hat. Eine unbedingte Leseempfehlung meinerseits und natürlich 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere