Cover-Bild Ein Schieferdecker auf der Flucht
10,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Arete Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 120
  • Ersterscheinung: 04.2014
  • ISBN: 9783942468206
Klaus-Rainer Martin

Ein Schieferdecker auf der Flucht

Eine wahre Geschichte von Nationalsozialismus, Partisanenkampf, Bürgerkrieg, Gefangenschaft und Nachkriegswirren
Ist das Leben die Summe eigener Entscheidungen oder Schicksal?
Über diese Frage kommen der beinamputierte Johann Schwarz und der Autor Anfang der 1960er-Jahre ins Gespräch. Johann Schwarz vertraut ihm an mehreren Abenden seine Lebensgeschichte an:

1937 flieht Johannes, der als Schieferdecker arbeitet, vor seiner Hochzeit aus dem Bergischen Land nach Österreich. Er gibt vor, ein politischer Flüchtling zu sein. Als Hitler ein Jahr später in Österreich einmarschiert, wird es Johannes zu gefährlich. Seine unfreiwillige „Reise“ führt ihn weiter in die Nähe von Sarajevo, wo er drei Jahre lang ein unbeschwertes Leben führt, bis 1941 der Balkankrieg ausbricht. Nun wird Johannes zum jugoslawischen Partisanenkämpfer. Da er aber nicht auf seine deutschen Landsleute schießen will, flieht er nach Griechenland und gerät dort in den Bürgerkrieg.
Seine Flucht führt ihn schließlich auf ein Lazarett-Schiff. Hier wird er als deutscher Spion verhaftet und in ein britisches Kriegsgefangenenlager nach Nordafrika gebracht. Über verschiedene Stationen kommt er nach fast 30 Jahren zurück nach Deutschland – und steht vor den Trümmern seines Lebens.

Johannes Biographie ist in dieser wahren Erzählung eng verknüpft mit der Geschichte des Nationalsozialismus und Nachkriegseuropas.
Eine lehrreiche, bewegende und vor allem authentische Geschichte!

"Verknüpft mit seiner persönlichen Geschichtsdeutung liest sich die unfreiwillige Europareise unter falschem Namen mit ihren Alltagsbeobachtungen und folgenschweren (Fehl-)entscheidungen berührend und tragisch zugleich." (Praxis Geschichte 6/2014)

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Veröffentlicht am 15.09.2016

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Klaus-Rainer Martin war Anfang der 60er Jahre als Praktikant in einem Obdachlosenheim tätig; dort erzählte ihm an mehreren Abenden der ehemalige Schieferdecker Johann Schwarz seine Lebensgeschichte, beide ...

Klaus-Rainer Martin war Anfang der 60er Jahre als Praktikant in einem Obdachlosenheim tätig; dort erzählte ihm an mehreren Abenden der ehemalige Schieferdecker Johann Schwarz seine Lebensgeschichte, beide unterhalten sich über Schicksal, Vorherbestimmung und eigene Entscheidungsmöglichkeiten. Schwarz erlaubte, seine Geschichte nach 50 Jahren zu veröffentlichen, wenn niemand der Betroffenen mehr lebt und bat darum, die verwendeten Namen zu ändern.

Erzählt wird also Johann Schwarz' Lebensgeschichte, von seiner Kindheit in Frankfurter Hafenviertel, seiner Ausbildung zum Schieferdecker in Wermelskirchen und seiner Flucht am Tag der geplanten Hochzeit ( 15.05.1937) mit der von ihm schwangeren Tochter seines Chefs. Von nun an ist Schwarz immer wieder auf der Flucht, versucht den Krieg zu überleben, in Österreich, Jugoslawien, Griechenland, Nordafrika..., berichtet von den Kriegswirren und seinen Erlebnissen als Flüchtling, Kriegsgefangener, Heimkehrer und, welche Arbeiten er nach Kriegsende ausgeübt hat, z.B. in der Autofabrik in Dingolfingen, aber auch von Kriegseinsätzen seines Vaters, die er aus Unterlagen zusammengestellt hat. Da Schwarz als Kriegsversehrter mit Beinprothese schwer Arbeit findet, bettelt er ohne Prothese vor Kaufhäusern, hat als persönliche Freiheit immer noch sein Gogomobil, das er in früheren Zeiten zum Mitarbeiterpreis kaufen konnte und mit dem er nun als Heimat- und Obdachloser von einer „Herberge zur Heimat“ zur nächsten fährt, auf Arbeit hofft und über sein Leben nachdenkt...

Das Buch kommt mit 118 Seiten recht dünn daher und doch enthält es so viele Informationen über die Geschichte des Nationalsozialismus und Nachkriegseuropas; es ist flüssig geschrieben, läßt sich genauso flüssig lesen und man mag es gar nicht aus der Hand legen bis man es beendet hat.