Cover-Bild Das geringste Nachlassen der Aufmerksamkeit
7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: epubli
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 104
  • Ersterscheinung: 26.03.2019
  • ISBN: 9783748524007
Klaus Ulaszewski

Das geringste Nachlassen der Aufmerksamkeit

Mit dem Mut der Verzweiflung zwingt sich die betagte Schauspielerin Hilde Hagenah in eine letzte Rolle. Dabei unterschätzt sie einen entscheidenden Umstand. Dieses Mal ist ihre Bühne das wahre Leben und der Auftritt verlangt ihr alles ab - körperlich wie seelisch. Sie nimmt das auf sich, um den jungen Tommy vor einer überaus bedenklichen Entwicklung zu retten.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Suzi in einem Regal.
  • Suzi hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2019

Absolut lesenswerte Geschichte zu einem (leider) immer wieder aktuellem Thema

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Nachdem ich das Buch quasi ohne Unterbrechung gelesen habe, musste ich alles erst etwas „setzen“ lassen. Mit der brisanten Thematik, die leider immer noch bzw. wieder aktuell ist, regt es sehr zum Nachdenken ...

Nachdem ich das Buch quasi ohne Unterbrechung gelesen habe, musste ich alles erst etwas „setzen“ lassen. Mit der brisanten Thematik, die leider immer noch bzw. wieder aktuell ist, regt es sehr zum Nachdenken an.
Hilde Hagenah, eine alternde Schauspielerin, hat in dem Jugendlichen Tommy eine Art Ziehenkel gefunden. Da sie selbst an die dunkle Zeit des Dritten Reiches schlimme Erinnerungen hat, weil ihr bester Freund Konrad unter zutun ihres eigenen Vaters von heut auf morgen verschwand, kann sie Tommy’s unbedachte Äußerungen nicht tolerieren. Auf sehr kreative und schmerzhafte Weise will sie ihm eine Lehre erteilen, die er allerdings durchschaut. Leider erschließt sich für mich nicht ganz, ob er mit seiner Reaktion darauf Hilde ebenfalls provozieren möchte, oder ob er sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Der Leser sollte sich nicht von dem Kapitel „Gott“ abschrecken lassen, welches den Einstieg – für mich – etwas schwierig gestaltete. Nach dem Lesen des gesamten Buches wirkt dieses weniger befremdlich. Auf jeden Fall sorgt dieser Einstieg jedoch bereits dafür, sich dazu so seine eigenen Gedanken zu machen.
Der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, so dass ich beide Personen auch gleich ins Herz geschlossen habe.
Der Titel des Buches bezieht sich auf ein berührendes Zitat von Frank O'Hara – jedoch wirkt er auf mich durch die Länge etwas gestelzt.
Mein erster spontaner Eindruck nach dem Lesen war, dass dieses Buch zur Pflichtlektüre an den Schulen gemacht werden sollte, um bereits zeitig die Kinder und Jugendlichen zu sensibilisieren, auf braunes Gedankengut nicht reinzufallen.
Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.07.2019

Schleichende Gefahr

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Mit sehr drastischen, aber dafür auch nachhaltig wirksamen Mitteln versucht hier eine aufmerksame alte Frau, einen nahe stehenden jungen Mann auf Missstände hinzuweisen und ihn auf den richtigen Weg zu ...

Mit sehr drastischen, aber dafür auch nachhaltig wirksamen Mitteln versucht hier eine aufmerksame alte Frau, einen nahe stehenden jungen Mann auf Missstände hinzuweisen und ihn auf den richtigen Weg zu führen.
Krass, was die alte Dame dafür auf sich nimmt. Wie sehr sie das Thema beschäftigt und nach Jahrzehnten noch aufregt, kann man unschwer erkennen und gut nachvollziehen.
Braunes Gedankengut schleicht sich oft unbemerkt durch Kleinigkeiten in den Alltag ein und breitet sich dann eines Tages unbegrenzt aus. So etwas darf sich nicht wiederholen. Aus der Geschichte sollte jeder seine Lehren gezogen haben.
Auch Tommy begreift am Ende, was ihm Hilde mit ihrer grausam erscheinenden Aktion sagen wollte und besinnt sich.
Man kann nur hoffen, dass dieses Thema oft genug in den Schulen behandelt wird. Momentan ist es wohl eher nicht der Fall, sehr nachlässig und gefährlich.
Ein wichtiges Buch in der heutigen Zeit. Man muss nur einmal die Nachrichten ansehen.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Dieses Thema ist und bleibt wichtig

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Klappentext:

Mit dem Mut der Verzweiflung zwingt sich die betagte Schauspielerin Hilde Hagenah in eine letzte Rolle. Dabei unterschätzt sie einen entscheidenden Umstand. Dieses Mal ist ihre Bühne das ...

Klappentext:

Mit dem Mut der Verzweiflung zwingt sich die betagte Schauspielerin Hilde Hagenah in eine letzte Rolle. Dabei unterschätzt sie einen entscheidenden Umstand. Dieses Mal ist ihre Bühne das wahre Leben und der Auftritt verlangt ihr alles ab - körperlich wie seelisch. Sie nimmt das auf sich, um den jungen Tommy vor einer überaus bedenklichen Entwicklung zu retten.

Fazit:

Hilde leidet immer noch darunter, dass sie erleben musste, wie ihr bester Freund von einer Minute auf die andere verschwand. Er wurde von den Nazis abgeholt und mit seiner Familie in ein KZ gebracht. Ihrem Vater macht sie die schwersten Vorwürfe, da er daran beteiligt war.

Der Umzug in eine Alters-WG ist geplant und Hilde bittet ihren jungen Nachbarn, den sie seit vielen Jahren kennt und betreut, um Hilfe. Als Tommy ihr dann beim Umzug hilft, ist Hilde schockiert, da sie sich wieder mit dem rechten Gedankengut konfrontiert sieht, weil Tommy während seines Aufenthaltes im Internat unter falschem Einfluss stand.

Da Hilde und Tommy eine sehr enge Bindung haben, will Hilde den Jungen retten. Welchen Weg sie geht und ob es ihr gelingt, Tommy zum Umdenken zu bringen, dass müsst ihr selbst lesen. Es lohnt sich.

Die Geschichte hat mich nachdenklich zurückgelassen, da sie auf völlig andere Art erzählt, wie sich die Folgen des Krieges bis heute auswirken. Sie rüttelt auf, niemals diese Gräueltaten zu vergessen und auch nie zuzulassen, dass sie verharmlost werden. Dieses Thema ist viel zu wichtig, um in Vergessenheit zu geraten, da es heute immer noch und überall verfolgte Menschen gibt, die Hilfe benötigen. Die Geschichte von Hilde wird in kurzen Rückblicken erzählt, so dass ihre Reaktion auf die Sprüche von Tommy verständlich ist. Auch wenn die Geschichte schnell gelesen ist, hallt sie lange nach. Ich empfehle sie voller Überzeugung weiter.