Cover-Bild Knut Hamsun: Hunger (Deutsche Ausgabe)
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 184
  • Ersterscheinung: 01.01.2023
  • ISBN: 9783756879489
Knut Hamsun, Julius Sandmeier (Übersetzer)

Knut Hamsun: Hunger (Deutsche Ausgabe)

Knut Hamsun: Hunger - Vollständige, ungekürzte deutsche Ausgabe; neu editiert |
Ein junger Mann, Schriftsteller will er werden, zieht durch die Straßen Kristianias, dem heutigen Oslo. Er sucht Geschichten, er sucht Ideen, er sucht Erfolg. Doch seine Arbeiten werden nicht genommen, es hagelt Absagen von Verlagen und Redaktionen; die Armut naht. Er versucht, den Schein zu wahren, aus Stolz und Scham lehnt er Hilfe ab. Doch es kommt immer schlimmer, Hunger wird zum beherrschenden Gefühl. Obdachlos schleppt sich der junge Mann durch die Straßen der Stadt, immer noch hofft er auf den großen Erfolg, denn er ist talentiert. Doch die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit weitet sich entsetzlich ... |
Mit »Hunger« gelang Knut Hamsun 1890 der literarische Durchbruch. Die Zahl berühmter Autoren, die das Werk als eines der schonungslosesten und erschütterndsten der Weltliteratur betrachten, ist Legion. Hermann Hesse ließ sich inspirieren, Kafka, Brecht, Thomas Mann und Robert Musil lasen es beeindruckt. Sofort nach seinem Erscheinen 1890 wurde der Roman in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Maesli in einem Regal.
  • Maesli hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2023

Eine radikale Darstellung eines selbstzerstörerischen Psychogramms eines modernen Antihelden

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Klappentext der Anaconda Ausgabe von 2023:
Es war in jener Zeit, als ich in Kristiania umherging und hungerte, in dieser seltsamen Stadt, die keiner verlässt, eher er von ihr gezeichnet worden ist ….
Mit ...

Klappentext der Anaconda Ausgabe von 2023:
Es war in jener Zeit, als ich in Kristiania umherging und hungerte, in dieser seltsamen Stadt, die keiner verlässt, eher er von ihr gezeichnet worden ist ….
Mit diesen Worten beginnt der große Roman des norwegischen Literaturnobelpreisträgers Knut Hamsun, mit dem ihm 1880 der Durchbruch gelang. Atemlos verfolgt der Leser, wie ein namenloser, erfolgloser Journalist und Schriftsteller durch Kristiania, das heutige Oslo, treibt und dabei mehr und mehr in Elend gerät. Obdachlos hungert, friert, fantasiert er durch die Straßen. Die Außenwelt, Scham und Stolz verstellen ihm den Weg in ein gesichertes Leben.
Hunger ist ein radikaler Roman und Meilenstein modernen Erzählens, der bis heute seine Leser zeichnet.

Meine persönlichen Leseeindrücke
Lieblingsbücher sind Bücher, die einen finden. Das sind nicht unbedingt die besten oder Lesehighlights, sondern jene, die für einen geschrieben sind. Ich habe nur wenige Lieblingsbücher: Radetzkymarsch – Deutschstunde – Leinsee und ab nun auch Hunger.
Hamsun, sagt Roger Willemsen, kann etwas, was nur große Schriftsteller zustande bringen: Er hat die große Fähigkeit die Geschichte zu erzählen, die er nicht erzählt. So ist es in „Hunger: Er schreibt über den namenlosen Protagonisten und seine Schwierigkeiten, mit seinem Können Geld zu verdienen und in diese Erzählung schleicht sich eine zweite ein, mit dem Hunger in der Hauptrolle. Wie Hamsun die Veränderung des Protagonisten schonungslos offenlegt, sein Innerstes entblößt und die Anstrengungen, die der Protagonist unternimmt, um den damaligen gesellschaftlichen Regeln zu genügen, ist erschütternd. Der Protagonist verfällt in den Wahnwitz des Hungers, wird leer und schmerzfrei. Sein Wahnsinn wird ein Delirium der Schwäche und der Erschöpfung und die Sorge wahnsinnig zu werden, verstört ihn zutiefst. Zu der geistigen Auswirkung kommt die körperliche hinzu, die ihn entstellt, sodass die Leute auf der Straße bei seinem Anblick erschrecken.
Der Protagonist ist sich seiner Situation durchaus bewusst. Diese Selbstreflexion der Demütigung und Entehrung, die der verarmte Journalist erfährt, wird von Hamsun nicht expressiv erzählt, sondern aus den Zwischenräumen herausgearbeitet. Das macht die Größe aus und das ist das Radikale an Hamsuns Erzählkunst, mit welcher er die Moderne einläutet.
Hamsun gilt in Norwegen noch heute als größter Erzähler. Im deutschen Sprachraum hingegen ist er vergessen worden. Es wäre schön, wenn ich mit diesem Beitrag den einen oder anderen Literaturliebhabenden hiermit wieder auf ihn aufmerksam machen könnte.

Fazit
In seinem großen Roman „Hunger“ beschreibt Hamsun was es bedeutet, nichts zum Essen zu haben und was dieser Zustand mit dem namenlosen Protagonisten macht. Das Buch ist eine radikale Darstellung eines selbstzerstörerischen Psychogramms dieses modernen Antihelden.

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