Hat mich nicht so umgehauen wie Band 1
Inhalt
Evie akzeptiert langsam ihre Gabe, ihr Wesen. Sie ist eine von unzähligen Arkana, Teenagern mit besonderen Fähigkeiten. Und ihre Gabe ist die der Herrscherin: sie kann Leben geben und Leben nehmen. ...
Inhalt
Evie akzeptiert langsam ihre Gabe, ihr Wesen. Sie ist eine von unzähligen Arkana, Teenagern mit besonderen Fähigkeiten. Und ihre Gabe ist die der Herrscherin: sie kann Leben geben und Leben nehmen. Doch ihr Schicksal hingegen will sie nicht so einfach akzeptieren, denn sie und die anderen Arkana sollen sich bekämpfen, bis am Schluss nur noch einer übrig bleibt. Sie findet Verbündete in ihrem Kampf gegen das Spiel, Jackson immer an ihrer Seite. Doch auch der Tod ruht nicht, er ist Evie's ärgster Feind, und als er ihr und ihren Freunden immer näher kommt, muss sie sich entscheiden...
Meine Meinung
Nachdem mich Band 1 der Reihe schlichtweg umgehauen hat, ging ich etwas skeptisch an diesen zweiten Teil heran. Der Schreibstil hat mich aber von Beginn an wieder völlig für sich eingenommen. Er ist für einen Jugendroman wirklich sehr gelungen. Dennoch hatte ich etwas Mühe mit der Geschichte. Denn weil Evie ihr Wesen akzeptiert, ändert sich so einiges. Und so ist dieser Roman anders als sein Vorgänger. Immer noch spannend un fesselnd, aber eben anders.
Evie findet immer mehr Verbündete im Kampf gegen das Spiel, das die Arkana gezwungen sind zu spielen. Die Charaktere sind alle auf ihre Art sehr interessant und manchmal mehr, manchmal weniger sympathisch. Doch neben dem Spiel gibt es auch noch Wiedergänger und Kannibalen zu bekämpfen. Und genau hier hatte ich zwischendurch das Gefühl, mich in einer Endlosschleife zu befinden: Kampf - Flucht - neue Verbündete - Flucht - Kampf. Manche Passagen waren zwar inhaltlich interessant, aber irgendwie auch nicht wirklich nötig.
Der Tod, Evie's ärgster Feind, spielt in diesem Band eine besonders grosse Rolle. Denn er jagt Evie unerbittlich und kommt ihr immer näher. In der zweiten Hälfte des Buches geht es dann fast ausschliesslich um ihn. Auch hier kam wieder das Gefühl der Endlosschleife auf, diesmal aber mit Evie's Gefühlen gegenüber Jackson und dem Tod. Und ab hier siecht die Geschichte etwas vor sich hin.
Dennoch konnte mich "Der Herr der Ewigkeit" wieder fesseln und gut unterhalten. Die Idee mit den Arkana - zu Menschen gewordene Tarotkarten - finde ich sehr interessant und vor allem wirklich gut umgesetzt. Die Charaktere machen alle eine Wandlung durch, manche eine gute, andere eine eher weniger tolle. Und dennoch sind sie mir alle ans Herz gewachsen.
Setting
Teil 2 der Reihe spielt weiterhin im nach dem Blitz zerstörten Süden der Vereinigten Staaten von Amerika. Diesmal war der Fokus weniger auf die alles umfassende Öde gerichtet und mehr auf die Gebirge, in denen Evie und ihre Verbündeten flüchten.
Die Trostlosigkeit der Tage seit dem Blitz war für mich immer noch sehr greifbar und real. Neben den Wiedergängern, die sich rasend vermehren, haben die Protagonisten dieses Mal auch mit Kannibalen zu tun. Deren Tunnel und Höhlen waren eindrucksvoll geschildert. Die Beklommenheit, die mich dabei erfasst hat ... brrrr!
Ein weiterer wichtiger Ort ist die Festung des Todes. Eine riesige Liegenschaft, in der auch nach dem Blitz alles noch sicher und genügend Nahrung vorhanden ist. Ein grosser Teil der zweiten Hälfte des Buches spielt in dieser Festung und da gibt es eine Menge zu entdecken!
Leicht beunruhigt befahl mir der Tod: "Erhebe dich, Herrscherin."
Oh ja, ich bin gerade dabei. Die Herrscherin liess sich nicht einsperren, fesseln oder gefangen nehmen.
(S. 253)
Charaktere
Evie Greene, die Herrscherin, ist mir weiterhin sehr sympathisch. Obschon sie hart zu kämpfen hat und manchmal von ihrer Gabe überrumpelt wird, versucht sie weiterhin, den Frieden zu bewahren. Ihr Ziel ist es, die Arkana zu einen und dafür zu sorgen, dass das Spiel nicht weiter geht. Sie hat ihr wahres Wesen akzeptiert und entwickelt sich dementsprechend. Die Wandlung verändert sie natürlich und obschon ich Evie sehr mag, konnte ich manche ihrer Gefühle nicht nachvollziehen.
Jackson Deveaux, genannt Jack, bin ich immer noch total ergeben. Wenn ich einen Buchcharakter heiraten könnte, dann wäre er meine erste Wahl. Er ist ein harter Kerl, eine richtige Kämpfernatur, aber sein Herz ist an der richtigen Stelle und er liebt voller Leidenschaft.
Der Tod ist mir auf seine eigene Art irgendwie sympathisch. Ja, ich mag den Kerl, ja ich habe Mitleid mit ihm. Denn mann erfährt immer mehr über ihn, und, man kann es kaum glauben, aber auch der Tod mag den Tod nicht wirklich.
"Dieses Spiel ist die Hölle, und wir alle sind verdammt. Wir werden in den Wahnsinn getrieben. Der intelligenteste Arkana im Spiel ist der Narr. Den, der am wenigsten bereit ist zu töten, nennt man den Tod. Und du, Herrscherin, herrschst über nichts und niemanden.
(S. 446)
Fazit
Nach dem mich Band 1 der Reihe so umgehauen hat, konnte mich "Der Herr der Ewigkeit" nicht mehr ganz so fesseln. Mir wurde etwas zu oft um den heissen Brei geredet und manche Passagen haben sich gezogen. Und als Fan von Jackson gefällt mir eine gewisse Entwicklung natürlich gar nicht...