Leider etwas langatmiger dritter Teil der „Blue Heron“ Reihe, in dem mich das ewige Hin und Her des Heldenpaares etwas ermüdete
Colleen ist so attraktiv und nett, dass ihr die Männer in Scharen hinterherlaufen. Doch die Mitbesitzerin des ortsansässigen Pubs, das sie zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Connor, betreibt, hat den richtigen ...
Colleen ist so attraktiv und nett, dass ihr die Männer in Scharen hinterherlaufen. Doch die Mitbesitzerin des ortsansässigen Pubs, das sie zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Connor, betreibt, hat den richtigen Mann fürs Leben noch nicht gefunden. Eigentlich aber doch. Denn die vier Jahre Beziehung mit ihrem Ex Lucas Campbell, liegen ihr immer noch schwer im Magen. Lucas wäre nämlich der einzige Mann für sie, wenn er ihr Herz vor Jahren nicht mit Füßen getreten hätte. So verschwieg er ihr einst, dass er ihren Vater mit dessen Geliebte sah, was zu einem großen Streit zwischen Colleen und Lucas sorgte. So arg, dass sich beide trennten.
Einige Zeit später heiratete Lucas sogar eine andere und ließ Colleens Liebesleben in Scherben zurück.
Nun, Jahre später, ist Lucas zurück denn sein Onkel, der ihn einst als Jugendlicher bei sich aufnahm weil Lucas Dad im Gefängnis saß und dort starb, ist schwer krank. Lucas soll sich darum kümmern, dass sein Cousin Bryce endlich sein Leben in die Hand nimmt. Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn Bryce ist leider alles andere als clever. Dessen höllisch attraktives Aussehen jedoch ist es, was ihn so beliebt bei den Frauen macht. Auch die Tochter des „Chicken Kings“ Paulie, hat sich in Bryce verguckt und bittet ausgerechnet Colleen mit ihren kupplerischen Fähigkeiten darum, sie und Bryce zusammenzubringen. Colleen tut ihrer Freundin diesen Gefallen sehr gerne, doch ausgerechnet Lucas scheint etwas dagegen zu haben. So stehen sich die beiden Ex-Liebenden und Kampfhähne erneut gegenüber…
Im dritten Teil der „Blue Heron“ Reihe, steht nun, nachdem Faith und Honor bereits den Mann fürs Leben gefunden haben, eine ihrer engsten Freundinnen im Fokus des Geschehens. Colleen wirkt sehr selbstbewusst, steht mit beiden Beinen im Leben und ist sich ihrer Attraktivität auch bewusst, doch irgendwie scheint es nur einen Mann auf der großen weiten Welt zu geben, der ihr Interesse wecken konnte. Und um diesen Mann möchte sie dann auch in Zukunft einen großen Bogen machen, weil er sie einst sehr verletzte. Dabei träumt sie insgeheim von einem Mann, einem Haus und Kindern, doch bislang war ihr das Glück nur hold, wenn es darum ging, andere Menschen zusammenzubringen.
Auch ihr Bruder und ihre Mutter haben Pech in der Liebe. Colleens Dad suchte sich eine jüngere Geliebte, die er nach der Scheidung von Colleens Mum, heiratete und mit der er dann auch noch eine Tochter zeugte und Connor, Colleens Bruder schweigt sich über sein mangelndes Liebesleben lieber ganz aus.
Lucas stammt dagegen aus sehr einfachen Verhältnissen. Seine Mutter starb bereits sehr früh, während sich sein Vater um Geld für die Behandlung der kranken Mutter zu beschaffen, in kriminelle Machenschaften verwickeln ließ, die ihm dann auch eine Gefängnisstrafe einbrachten.
Lucas bemühte sich dann, ab dem Zeitpunkt, als er bei seinem Onkel und dessen Familie leben musste sehr darum, es allen recht zu machen. Doch leider hatte er keinen guten Stand bei seiner Tante, die in mehr als unerwünschten Eindringling behandelte. Lediglich Bryce, sein Cousin, hing an ihm wie eine Klette.
Und dennoch gelang es ihm einen guten Abschluss zu machen und eine berufliche Karriere zu beginnen, die ihm Wohlstand ermöglichte.
Trotz seiner Ehe konnte er Colleen nie vergessen und so ist es bereits vorprogrammiert, dass beide sich, kaum dass er wieder zurückgekehrt ist, bekriegen.
Genau dieses Katz und Mausspiel war es dann auch, was mir die Geschichte, so sehr ich Kristan Higgins Schreibstil auch liebe, ein wenig verleidet hat. Im Grunde hätten sich beide einfach nur an einen Tisch setzen müssen, um zu reden, denn die Gründe für ihre Trennung fand ich einfach zu substanzlos. Auch im weiteren Verlauf des Romans kommt es dann nochmals zu einem Disput zwischen ihnen, (über den Grund muss ich mich leider ausschweigen, um nicht zu viel zu verraten) der mir dann letztendlich „too much“ war. Zudem fand ich, dass „Lieber mit dem Ex als gar kein Sex“ einfach zu viele Längen aufweist.
Die zweite Liebesgeschichte zwischen Bryce und Paulie hätte sehr süß sein können, doch hier übertreibt es meiner Meinung nach die Autorin einfach zu sehr mit der Charakterisierung des Paares. Bryce ist einfach nur ein potenter, strunzdummer Klotzkopf, den man wirklich nicht ernst nehmen kann und auch bei Paulies Andersartigkeit wäre weniger mehr gewesen.
Die Zusammenführung des Paars wirkt ebenfalls recht lieblos in meinen Augen, so dass mir deren Liebesgeschichte leider wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.
Zwischen Lucas und Colleen stimmt zwar die Chemie und ich mochte den Romanhelden im Grunde sehr, doch er schweigt sich einfach auch zu lange über seine wahren Gefühle aus.
Einzig Kristan Higgins „lockere Schreibe“ konnte mich wieder einmal überzeugen und es war zudem schön, dass auch die Protagonisten der Vorgängerbände in diesem Roman nochmals in Erscheinung traten. Die Familienzwistigkeiten, sei es von Colleens Seite oder auch Lucas Seite her, waren jedoch gut konzipiert und haben dafür gesorgt, dass ich mit einigem Interesse weitergelesen habe.
Kurz gefasst: Leider etwas langatmiger dritter Teil der „Blue Heron“ Reihe, in dem mich das ewige Hin und Her des Heldenpaares etwas ermüdete.