Wer warmherzige Liebesgeschichten mit viel Herz und Humor mag, sollte „Meine Brüder, die Liebe und ich“ auf jeden Fall einmal ausprobieren
Als ausgerechnet der ziemlich durchschnittlich aussehende und auch nicht unbedingt interessante Jason mit Chastity Schluss macht, ist das Einzige daran, was sie in Panik versetzt, der Champion, die sich ...
Als ausgerechnet der ziemlich durchschnittlich aussehende und auch nicht unbedingt interessante Jason mit Chastity Schluss macht, ist das Einzige daran, was sie in Panik versetzt, der Champion, die sich in ihrem Hals festgesetzt hat und droht, ihr die Luft zu nehmen. Wieder befreit von dem Gemüse, ist es wieder mal Trevor, Chastitys bester Freund und „Fast-Bruder“, der sie rein platonisch natürlich, trösten will.
Doch Chastity hat wie immer gemischte Gefühle dabei, denn sie liebt Trevor, mit dem sie vor vielen Jahren einmal kurz zusammen war, immer noch wie damals und kann schlecht damit umgehen, dass er sie dagegen scheinbar nur als beste Freundin sieht. Chastity beschließt daher, endlich ihr ödes Liebesleben aufzupolieren und meldet sich zusammen mit ihrer Mutter bei einer Online Singlebörse an. Während ihre Mutter damit einen vollen Erfolg verzeichnen kann und Harry kennen lernt, was Chastitys Vater zur Raserei bringt, auch wenn er und seine Frau bereits geschieden sind, hat Chastity dabei weniger Erfolg. Doch dann eines Tages, scheint sich das Blatt zu wenden- als sie an einem Selbstverteidigungskursus teilnimmt, becirct sie den Trainer, einen Unfallchirurg auf denkwürdige Weise. Nur wenig später kreuzen sich ihre Wege erneut, als sie ein Interview mit ihm machen will und schnell stellt sich bei dem gemeinsamen Gespräch heraus, dass Ryan durchaus ernste Absichten mit ihr verfolgt. Alles könnte schöner nicht sein, doch als Trevor plötzlich wieder seine alte Verlobte datet, spielen Chastitys Gefühle Achterbahn…
Nach dem Debütroman „Fang des Tages“, war ich schon sehr gespannt darauf, ob die Autorin ihr hohes Schreibniveau halten kann und auch wenn mir persönlich „Fang des Tages“ noch einen kleinen Tick besser gefallen hat, kann ich dennoch sagen, dass auch Kristan Higgins aktueller Roman seinem Vorgänger in Sachen familiäre Atmosphäre, Humor und sympathischen Haupt und Nebenfiguren in Nichts nachsteht.
Vor allem hat sie mit Chastitiy eine etwas andere Liebesromanheldin geschaffen, die keine umwerfende Schönheit ist, oder ein typisches Weibchen, das alle Männer lieben. Stattdessen ist Chastity eine sportliche, junge Frau, die eher ein Kumpeltyp für die Männerwelt darstellt, Football und ihre große Familie liebt und auch mal in das ein oder andere Fettnäpfchen tritt, was sie sehr sympathisch und authentisch wirken lässt.
Abermals wird der Roman in „Ich-Form“ aus der Sicht von Chastity geschildert, was dem Leser viele interessante Einblicke in das Seelenleben der Heldin vermittelt. Doch auch Trevor oder Chastitys Familienmitglieder bleiben nicht bloße Staffage, sondern entwickeln sich ebenfalls zu echten Typen mit Ecken und Kanten und man lernt auch ihre Sorgen und Nöte kennen. Besonders positiv und liebeswert fand ich die Beschreibungen von den O’Neill Familientreffen- Der herzlich liebevolle Umgang miteinander berührte mich und verlieh dem Roman zusätzliche Atmosphäre. Und auch Chastitys Hund ist supersüß beschrieben.
Nicht nur Chastity entwickelt sich im Laufe der Story weiter, sondern auch andere O’ Neills. Lediglich Trevor steht meiner Meinung etwas zu lange auf der Leitung, allerdings entschädigt das wunderbare Ende für diesen kleinen Kritikpunkt meinerseits. Nebenbei bemerkt hat mich eine (welche bzw. von welcher Person ausgesprochen verrate ich an dieser Stelle jetzt nicht) romantische Liebeserklärung in der Geschichte sehr angerührt und mir sogar einige Tränchen entlockt.
Wer warmherzige Liebesgeschichten mit viel Herz und Humor mag, sollte „Meine Brüder, die Liebe und ich“ auf jeden Fall einmal ausprobieren. Ich gebe eine absolute Leseempfehlung aus und bin schon sehr gespannt auf weitere Romane der Autorin.