Für mich leider der schwächste Teil der Reihe.
Die VIP-Reihe von Kristen Callihan ist eine Guilty Pleasure-Rockstar-Romance, der ich 2018 trotz Klischees vollkommen erlegen bin. Schon mit Band 1 "Idol - Gib mir die Welt", Band 2 "Idol - Gib mir dein ...
Die VIP-Reihe von Kristen Callihan ist eine Guilty Pleasure-Rockstar-Romance, der ich 2018 trotz Klischees vollkommen erlegen bin. Schon mit Band 1 "Idol - Gib mir die Welt", Band 2 "Idol - Gib mir dein Herz" und Band 3 "Idol - Gib mir deine Liebe" hatte ich großen Spaß, habe die Reihe dann aber während der Wartezeit auf Ryes und Brennas Geschichte aus den Augen verloren. Nachdem ich gesehen habe, dass Band 4 der Reihe als Hörbuch auf Bookbeat erhältlich ist, habe ich beschlossen, einen Reread der gesamten Reihe einzulegen und den mir noch fehlenden letzten Band danach endlich auch zu lesen. Insgesamt hatte ich wieder großen Spaß, in die Welt der Band Kill John zurückzukehren, für mich war Band 4 allerdings der schwächste Band der Reihe.
Das Cover ist in Farbgebung und Formatierung den anderen Teilen der Reihe angepasst. Allerdings sehen wir Rye hier nur als Silhouette von hinten, was mir deutlich besser gefällt als die eher aufdringliche Gestaltung von Band 2 und 3 mit dem männlichen Modell auf dem Cover. Mit dem Durcheinander aus Nebel, Scheinwerferlicht und Schattenspielen wirkt das Cover bunt, schillernd, glamourös und sexy und passt somit wunderbar zur Reihe.
Nach so langer Wartezeit war ich natürlich besonders gespannt auf Ryes und Brennas Geschichte, die schon seit Band 1 konstant im Hintergrund angeteasert wurde. Während der drei anderen Liebesgeschichten bemerkte man durchweg, dass sich zwischen den beiden etwas zusammenbraut und fragte sich gleichzeitig, was sie voneinander fernhält. Im Vergleich zur zuvor aufgebauten Spannung durch ihr ständiges Gekabbel fand ich sowohl die Annäherung der beiden durch den vorgeschlagenen Sex-Deal als auch die vorgebrachten Gründe, weshalb sie solange gebraucht haben, um einen Schritt aufeinander zuzugehen allerdings etwas underwhelming. Die Idee, dass sie sich im vermeintlich sicher abgesteckten Rahmen einer Freundschaft-Plus-Vereinbarung miteinander austoben und dann Widerwillen verlieben las sich für mich leider etwas uninspiriert und wie eine Geschichte, die man schon öfter genauso gelesen hat
“Flügel, Bren. Damit du nie vergisst, wie weit du fliegen kannst.”
Wo ist die emotionale Tiefe, die in den anderen drei Bänden (vor allem in Band 3!) im Hintergrund durchschien? Wo ist die Vertrautheit, weil die beiden sich schon so lange und so gut kennen? Wo bleiben die Begeisterung für die Musik und die berauschenden Rockstarmomente, die die Suchtwirkung der Reihe ausmachen? Und vor allem wo bleibt das klar abgesteckte Handlungsgefüge, das für einen durchgängigen Spannungsbogen sorgen würde? So hatte die Geschichte mit ihren Wiederholungen und ständigen Sex-Szenen für mich leider einige vermeidbare Längen und ich habe mich zum dramatischen Ende und dem darauffolgenden kitschigen Epilog zum Teil durchkämpfen müssen...
Es hilft leider auch nicht gerade, dass ich die beiden Hauptfiguren vergleichsweise oberflächlich gezeichnet fand. Zwar werden einige Themen angesprochen, die das Potenzial für eine interessante Geschichte gehabt hätten (z.B. Ryes Verletzung), diese werden aber häufig in wenigen Seiten abgefrühstückt, während Sexszenen in die Länge gezogen werden. Versteht mich nicht falsch - ich habe wirklich nichts gegen Sexszenen und die Autorin kann diese auch wirklich gut schreiben -, aber hier wurde mir einfach die Priorisierung nicht richtig gesetzt. Besonders von Brenna kam leider nur sehr wenig bei mir an. Während mir in den vorherigen Bänden ihr Selbstbewusstsein, ihre Stilsicherheit und ihre Zielstrebigkeit sehr imponiert haben, sehen wir sie hier verletzlich, verwirrt und orientierungslos herumstolpern wie ein Teenager...
Sehr gefreut hat mich allerdings, dass wir hier die ganze Gang wiedersehen, in deren Privatleben sich einiges getan hat. Man merkt, dass die Band und ihre Frauen über die Jahre zu einer richtigen Familie zusammengewachsen sind, zu der man am liebsten selbst gehören würde. Auch der Witz und Humor, der den Umgang der Protagonisten prägt, trägt viel zur Verbesserung der Lesestimmung bei. Nach dem unterhaltsamen, aber doch leicht enttäuschenden Band 4 bin ich nun gespannt, ob die Autorin auch dem letzten noch verbliebenen Bandmitglied ein Band widmen wird. Ich würde es mir für Whip (und Jules??) auf jeden Fall wünschen...
Fazit:
"Idol - Gib mir alles von dir" ist für mich mit der klischeehaften Grundidee, den recht oberflächlichen Figuren und dem starken Überhang an Sexszenen leider der schwächste Teil der Reihe.