Anstrengende Charaktere, traumhafte Geschichte
„«Ich glaube, ich denke viel zu viel nach und lass mich zu wenig fallen»
«Wenn du das doch weißt, warum lässt du dich dann nicht jetzt fallen und ich helfe dir dabei, das auch zu genießen»“ (S. 88)
Henriette ...
„«Ich glaube, ich denke viel zu viel nach und lass mich zu wenig fallen»
«Wenn du das doch weißt, warum lässt du dich dann nicht jetzt fallen und ich helfe dir dabei, das auch zu genießen»“ (S. 88)
Henriette hat ihren Kampfgeist verloren und ihren Verlobten Björn in Watte gepackt. Als sie auf Konstantin trifft und dieser sie spontan küsst, erwacht sie aus ihrem Dornröschenschlaf. Sie trennt sich von Björn und kann wieder frei atmen. Obwohl sie ihre Streitlust wiedergefunden hat, ist ihr Fluchtinstinkt größer und die Beziehung zu Konstantin wird turbulent.
Konstantin und Henriette sind die ersten Charaktere der Eschberg-Reihe, die mich mit ihrem Verhalten ebenso aufgeregt haben, wie sie es gegenseitig tun. Obwohl bisher alle Protagonisten die meisten Dramen durch offene Gespräche klären konnten, haben Henriette und Konstantin es einfach nicht geschafft. Konstantin weiß nicht, wann er gewisse Dinge ansprechen soll und Henriette kann nicht anders als die Ohren zu verschließen und wegzulaufen. Sie können nicht über ihre eigenen Schatten springen und machen sich das gemeinsame Leben unnötig schwer.
Die Parallelen zu Märchenhaft ziehen Konstantin und Henriette von allein und nehmen ihre Geschichte selbst in die Hand. Obwohl die Ähnlichkeiten nicht verleugnet werden können, ist Traumhaft keine aufgewärmte Cinderella-Geschichte. Es kann nicht immer nur ums Geld gehen, selbst wenn beide Protagonisten in einer Bank arbeiten.