Paganinis Fluch
Als Björn Almskuk, der seit zwei Jahren mit der Friedensaktivistin Penelope Fernandez lieert ist, ein Foto in die Hände fällt, auf denen er den Waffenhändler Raffael Gidi, den Generaldirektor der staatlichen ...
Als Björn Almskuk, der seit zwei Jahren mit der Friedensaktivistin Penelope Fernandez lieert ist, ein Foto in die Hände fällt, auf denen er den Waffenhändler Raffael Gidi, den Generaldirektor der staatlichen Waffenkontrollbehörde Carl Palmcrona, einen weiteren Geschäftspartner namens Pontus Salmann und eine Unterhändlerin aus Darfur mit Sekt in fröhlicher Runde abgebildet erblickt, trifft er eine folgenschwere Entscheidung. Björn startet einen Erpressungsversuch – und ein erster Mord passiert. Als Björn mit Penelope und seiner Schwester Viola auf seinem Segelboot einen Wochenendausflug machen, heftet sich bereits ein Auftragskiller der Rüstungsmafia auf ihre Fersen. Viola wird brutal ermordet, während Penelope und Björn die Flucht auf eine bewaldete Insel gelingt. Die beiden jungen Leute versuchen verzweifelt, ihrem unerbittlichen Verfolger zu entkommen, doch der Profikiller scheint ihnen stets einen Schritt voraus zu sein. Polizei und Einsatzkräfte scheinen kein Hindernis für ihn darzustellen…
Was abenteuerlich beginnt, entwickelt sich auch so weiter. Dieser aufregende, rasant vorangetriebene Kriminalroman des Autorenduos Alexander und Alexandra Ahndoril, alias Lars Kepler, liefert einen durchaus hohen Spannungsfaktor. Das Duo Joona Linna, ein Kriminalkommissar der Polizei, und Saga Bauer vom Staatsschutz, erkennt mit Hilfe der Aussage von Penelope Fernandez erste Zusammenhänge und die beiden bringen die Ermittlungen ins Rollen. Schon bald weisen die Spuren auf die illegale Ausfuhr von Waffen in Krisengebiete, und das Foto scheint ein wichtiges Indiz zu sein. Die interessante Ermittlungsarbeit durch Joona Linna hat mir in dieser Geschichte sehr gut gefallen, Axel Riessen wurde als Charakter deutlich und sehr ausführlich gezeichnet. Seine Vergangenheit wird im Verlauf des Buches nach und nach aufgerollt, sein Verhalten als Nachfolger des ermordeten Generaldirektors der staatlichen Waffenkontrollbehörde kann man nur als bedächtig und besonnen bezeichnen. Seine Person und jene Jonna Linnas haben mich in diesem Hörbuch besonders angesprochen. Was mir jedoch weniger gefiel, war der Schreibstil der Autoren, besonders die im Präsens geschriebenen Passagen verleideten mir das Hörvergnügen beträchtlich. Im Verlauf des Krimis wurde mir zwar einiges über die Paganini-Verträge, die Raffael Gidi abzuschließen pflegte, vermittelt, was jedoch „Paganinis Fluch“ bedeutet, blieb bis zur letzten Minute dieses Hörbuchs ein Rätsel und ich wartete vergeblich auf irgend einen Hinweis oder eine Erklärung. Zum Glück gelang es dem Sprecher Wolfram Koch, dieses Hörbuch durch seine wirklich gelungene Vertonung aufzuwerten. Auf diese Weise vergebe ich für den hohen Spannungsbogen vier Bewertungssterne, für den Inhalt drei, für das eher unspektakuläre Finale und einige unglaubwürdige Verhaltensweisen der Protagonisten ein bis zwei, sowie für die exzellente Vertonung durch Wolfram Koch fünf Bewertungssterne… als Gesamtwertung demnach drei Sterne.