Nett zu lesen
Zwar habe ich aus sicherer Quelle nichts Gutes über das Buch gehört, im Gegenteil, es wurde als recht langweilig beschrieben, stand es auf meinem SuB und wollte gelesen werden. Ich war neugierig, ob ich ...
Zwar habe ich aus sicherer Quelle nichts Gutes über das Buch gehört, im Gegenteil, es wurde als recht langweilig beschrieben, stand es auf meinem SuB und wollte gelesen werden. Ich war neugierig, ob ich den Anfang auch zäh und langwierig finden würde, doch so war es nicht.
Schon das erste Kapitel von "Sisters of Sword and Shadow" hat mich gecatched und so habe ich das Buch an zwei Tagen durchgelesen.
Was mir positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Protagonisten nicht wie Superhelden dargestellt werden. Sie alle haben - auch wenn das bei manchen erst an einem späteren Zeitpunkt im Geschehen eröffnet wird - ihre Schwächen und auch Cass, die Hauptperson, bleibt in ihrer Rolle. Es ist nicht so, dass sie - aufgewachsen als Bauernmädchen - sofort über die Sitten der Adeligen oder höher Geborenen Bescheid weiß. Sie bleibt unerfahren und lernt die Welt der Ritter nur langsam kennen. Das ist realistisch und war schön zu sehen. Andererseits handelt es sich hier um ein zweischneidiges Schwert, denn für ihr Alter, das zwar nicht genauer definiert ist, aber definitiv über 14 liegen muss, eher bei 16-20, ist Cass und auch die anderen Knappinnen sehr naiv. Das Buch spielt in einer mittelalterlichen Fantasywelt, in der die Artussage eine Rolle spielt. Bei den männlichen Figuren ist das Alter auch recht gut angepasst, 14 Jährige Jungen sind in ihrer Rolle und handeln ihres Alters und dem Aspekt des Mittelalters entsprechend erwachsen, während erwachsene Frauen sich stellenweise doch noch wie kleine Mädchen benehmen. Vor allem im Anbetracht, dass oft Leute durch Waffen getötet werden und auch Kriege und Kämpfe und Grausamkeit vorherrschen. Da macht die Naivität von Cass nicht immer Sinn und wirkt fehlt am Platz.
Das Buch lässt sich zudem sehr flüssig lesen. Die Formulierungen sind deutlich und mir sind keine Stolpersteine aufgefallen.
Auch finde ich es nicht - und das hatte ich befürchtet - zu feministisch angehaucht. Nicht alle Männer sind böse und das Übel, sondern gibt es auch die klare Aussage, dass es welche gibt, die sehr wohl ehrenhaft und gut sind. Das hat mir sehr gut gefallen.
Ein paar Aspelte blieben gegen Ende noch ungeklärt, zum Beispiel, was Cass' Visionen angehen. Aber da ich nach dem lesen festgestellt habe, dass es auf jeden Fall einen zweiten Teil geben wird, denke ich, werde ich auf diesen warten müssen.
SPOILER
[Und auch freue ich mich darauf, dass - hoffentlich - die Beziehung zwischen Cass und Garmelin weiter ausgebaut wird. Schließlich braucht Cass jetzt - da Lily leider verstorben ist... - eine neue treue Schulter, um ihren Kopf darauf zu legen :)
Je~