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Veröffentlicht am 15.02.2025

Interessante Idee mit holpriger Umsetzung

Shanghai Story
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Shanghai Story

Der Roman hat mir insgesamt recht gut gefallen, auch wenn mir viele Schwächen, aber auch Stärken aufgefallen sind.
Zunächst der Einstieg. Ich fand das erste Kapitel sehr interessant. Uns ...

Shanghai Story

Der Roman hat mir insgesamt recht gut gefallen, auch wenn mir viele Schwächen, aber auch Stärken aufgefallen sind.
Zunächst der Einstieg. Ich fand das erste Kapitel sehr interessant. Uns werden verschiedene Charaktere mit verschiedenen Schicksalen vorgestellt. Das erste Kapitel stellt gleichzeitig auch das letzte Kapitel dar und das letzte Kapitel das erste Kapitel. Der Anfang ist das Ende ist der Anfang. So ungefähr.
Leider verschwinden nach dem ersten Kapitel viele der dort kennengelernten Charaktere wieder und wir erfahren nicht mehr viel über sie.
Ab dem zweiten Kapitel liegt der Fokus auf Leos Familie. Eko, Yoko, Yumi, Kiko und eben Leo. Es ist recht interessant, zu lesen, wie jedes Mitglied der Familie denkt. So sind die Kapitel meist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Kein Charakter der Familie wird ausgelassen, wir tauchen in jede einzelne Gedankenwelt ein. Was sehr interessant ist.
Gegen Ende erfahren wir sich etwas über das Kindermädchen. Kiko vermisst dieses sehr. Auf Kikos Prinzessinen-Tag Kapitel folgt dann ein doch recht umfangreiches Kapitel über das neu aufgetauchte Kindermädchen. Auf der einen Seite ist es schön, etwas darüber zu erfahren, auf der anderen Seite, war es für mich sehr aus dem Familien - Kontext gerissen.
Und da kommen wir zu meinem Kritikpunkt. Die Kapitel sind nicht sehr zusammenhängend. Mir ist bewusst, dass die Idee des Buches ist, von der Zukunft in die Gegenwart zu erzählen. Aber das gelingt leider nur bedingt gut, da die Kapitel nicht aufeinander aufbauen. Sie alle haben viel mehr ihre eigene Thematik. Mal intensiver, mal oberflächlicher behandelt.
Vielleicht habe ich das Buch auch missverstanden. Soweit ich weiß, wird im Chinesischen von rechts nach links gelesen. Würde man diese Leserichtung auf den übersetzten Roman anwenden, würde die Geschichte wieder lineal gelesen werden.
Ob dies nun eine Anspielung auf die asiatische Kultur ist oder nicht, bleibt reine Interpretation.
Die Charaktere waren in Ordnung, wobei mir beinahe alle bis auf Yoko und Leo nicht wirklich sympathisch waren. Und auch Leo war es nur bedingt. Zu Yumi, Kiko und Eko konnte ich keinerlei Bindung aufbauen und keine Empathie empfinde.
Das Cover finde ich passend zum Inhalt. Es ist recht nüchtern mit Elementen, die den Inhalt wiederspiegeln. Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen, nur bei einem Kapitel war ich etwas verwirrt, da mir nicht sofort bewusst war, aus welcher Perspektive erzählt wurde. Aber darüber kann man leicht hinweg sehen, da es dem Inhalt und Zusammenhang im Kapitel in sich nicht geschadet hat.
Im Gesamtbild fand ich den Roman sehr interessant. Eine Idee ist es auf jeden Fall. Leider ist die Umsetzung etwas auf der Strecke geblieben. Aber wenn daran noch etwas gefeilt wird, hätte ich großes Interesse, noch einmal einen Roman mit diesem Aufbau zu lesen.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 11.01.2025

Valentina Amor im Liebeschaos

Valentina Amor. Love is in the air (oder woanders)
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Ich habe sehnsüchtig auf den zweiten Band von Valentina Amor gewartet. Nicht nur, weil mir Band 1 sehr gut gefallen hat, sondern weil der Aufbau für diesen bereits in Band eins begonnen hat. Bereits dort ...

Ich habe sehnsüchtig auf den zweiten Band von Valentina Amor gewartet. Nicht nur, weil mir Band 1 sehr gut gefallen hat, sondern weil der Aufbau für diesen bereits in Band eins begonnen hat. Bereits dort lernt man Star kennen und bekommt einen Vorgeschmack auf die Beziehung der beiden Protagonisten von Band 2.
Zudem liebte ich den Schreibstiel von Sarah M. Kempen. Sie schafft es, Valentinas Welt witzig und gleichzeitig das Thema Liebe mit der nötigen Sorgfalt aufzuarbeiten. Ihre Bücher sind flüssig und leicht verständlich zu lesen, ihre Charaktere für Jugendbücher nicht zu kopliziert aufbereitet. Man weiß jederzeit, woran man ist.
Auch hat es mir sehr gut gefallen, eine Fortsetzung zu Bussies Liebesgeschichte zu lesen und auch alte Charaktere - wenn auch manche nur spärlich - wieder anzutreffen.
Ein ausschlaggebender Punkt, den ich sehr genossen habe ist, dass das Thema Komunikation aufgegriffen wird. Denn um all die Konflikte zu lösen, fangen die Charaktere an miteinander zu reden, anstatt sich weiterhin nicht zuzuhören. Das ist etwas, dass mich an den meisten Liebesgeschichten sehr stört. Alle Konflikte könnten gelöst werden, würde man miteinander sprechen. In Valentina Amor. Live is in the air (oder woanders), reden die Personen miteinander und es gibt ein schönes rundes Ende.
Ich hoffe, dass es noch weitere Bücher über Valentina geben wird, sie ist mir ans Herz gewachsen, auch wenn ich in der Realität wohl nicht mit ihr klar kommen würde. Da ist sie mir dann doch etwas zu aufgedreht. Aber wenn ich mir ihren Vater betrachte, weiß ich, woher sie es hat.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2024

Eher ein Spinn-off als ein dritter Teil

Wisteria – Die Liebe des Todes (Belladonna 3)
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Vorab, diese Rezension kann und wird Spoiler enthalten.

Schon von Belladonna und Foxglove war ich sehr überzeugt. Ich mochte den Schreibtsil von Adalyn Grace. Es gelingt der Autorin, den Leser zu fesseln. ...

Vorab, diese Rezension kann und wird Spoiler enthalten.

Schon von Belladonna und Foxglove war ich sehr überzeugt. Ich mochte den Schreibtsil von Adalyn Grace. Es gelingt der Autorin, den Leser zu fesseln. Zum einen mit der spannenden Geschichte, die sie erzählt und zum anderen mit der Sympathie ihrer Charaktere.

Band drei soll sich nun um Blythes Schicksal drehen und um die Beziehung von Signa zum Tod. Wo ich auch schon zu meinem ersten Kritikpunkt komme. Auf der Rückseite des Buches im Klappentext wird Spannung aufgebaut und beschrieben, dass Signa um ihre Beziehung mit dem Tod kämpfen muss. Leider ist das im Buch kein bisschen der Fall, denn das gesamte Werk wird aus Blythes Sicht (ab und zu auch vereinzelt aus Aris' Sicht) erzählt. Es dreht sich nicht mehr um Signa und den Tod, weshalb ich finde, dass der Klappentext falsche Tatsachen vorspielt.
Der Teil mit Blythe stimmt dagegen. Und das ist der Grund, weshalb ich nicht wirklich finde, dass dies der Abschlussband der Trilogie sein soll. Die Hauptcharaktere werden komplett ausgetauscht. An Signas Stelle tritt Blythe und an die Stelle des Todes das Schicksal. Versteht mich nicht falsch, das an sich finde ich nciht schlimm, ich habe Aris' in mein Herz geschlossen und habe sehr gerne seine Liebesgeschichte mit Blythe gelesen, aber es ist eben anders, als ich es mir vorgestellt habe. Erwartet habe ich Signa, die weiterhin die Geschichte erzählt und eben nahe an Blythes Seite steht.
Zudem finde ich Signas Teil der Geschichte viel zu knapp gehalten. Im Endeffekt erfahren wir mal eben, von wem ihre Mutter getötet wurde, aber weder das warum, noch das wie. Alles bleibt offen, nichts wird geklärt.
Das Ende geht ohnehin etwas viel zu schnell. Die Ereignisse werden einfach kurz erklärt und das war's. Hier hätte ich mir etwas anderes gewünscht oder von mir aus auch einen vierten Teil.

Trotz allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es war spannend und hat Spaß gemacht.

Je~

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Ein Wälzer mit Stärken und Schwächen

Ever & After, Band 2: Die dunkle Hochzeit (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Ever & After. Die dunkle Hochzeit. ist der zweite Band der Trilogie rund um die Familien der Märchenfigurnachkommen. Ich habe Band 1 gerne gelesen respektive gehört und habe mich deshalb auf Band 2 gefreut. ...

Ever & After. Die dunkle Hochzeit. ist der zweite Band der Trilogie rund um die Familien der Märchenfigurnachkommen. Ich habe Band 1 gerne gelesen respektive gehört und habe mich deshalb auf Band 2 gefreut. Was mir als erstes aufgefallen ist, ist die Seitenzahl. Der zweite Teil der Reihe ist dicker als der erste und das fällt auf. Leider mir negativ, denn die Ereignisse überschlagen sich immer wieder und selbst für mich als Vielleser der Fantasy, war es zu viel. Irgendwann ist so viel passiert und die Story wurde so komplex, dass ich abgeschaltet habe und nur noch das Nötigste aufgenommen habe. Das war sehr schade. Denn das, was passiert ist, war teilweise weniger relevant und meiner Meinung nach ein bisschen in die Länge gezogen, weshalb ich, als ich das Buch zugeschlagen habe, einfach nur froh war, fertig zu sein. Das ständig hin- und her war irgendwann ermüdend.
Nichtsdestotrotz finde ich die Charaktere weiterhin gut ausgebaut und gerade der Anfang ist sehr spannend. Der Schreibstil von Stelle Tack ist flüssig und lässt sich im Allgemeinen sehr gut lesen. Ich finde es schön, dass alle Charaktere weder schwarz noch weiß sind. Selbst Boo und Rain nicht.
Allerdings finde ich, dass es kleien Logikfehler gibt, beziehungsweise vor allem ein Aspekt nicht gut ausgebaut war. SPOILER: Das war die Spaltung von Rain in Gut und Böse. Denn die Gute Rain ist einfach nur noch Rain. Die böse Rain ist eine gnadenlose Rain, aber trotzdem noch Rain. Sie ist zwar sadistisch veranlagt, aber in Grunde noch Rain. Bei Black und Boo finde ich es deutlich besser dargestellt.
Ein letzter Kritikpunkt ist die Stellenweise unnötige Grausamkeit und Gewalt. Damit meine ich nicht jene, die für das Vorankommen der Story an sich relevant ist, sondern die, die einfach nur unnötig eingebaut ist, um einfach grausam zu sein. Das kann ich gar nicht und leider habe ich das Gefühl, dass immer öfter in Büchern darauf zurückgegriffen wird.
Es ist immer viel einfacher, negative Punkte zu beschreiben, als das Positive hervorzuheben. Ich habe viel Respekt vor Stella Tack, denn diese Trilogie ist trotz meiner Kritikpunkte richtig gut und ich werde auch den dritten Band noch lesen, wenn auch ich hoffe, dass dieser weniger komplex und ein bisschen freundlicher geschrieben ist.

~Je

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Veröffentlicht am 06.12.2024

Was hieran ist grandios?

Rosaline
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Was habe ich mir mit diesem Buch angetan? Ich will ehrlich sein, deshalb gibt es von mir für dieses Buch beinahe nur Kritik. Kurz zusammengefasst geht es um Rosaline, die von ihren Eltern in ein Kloster ...

Was habe ich mir mit diesem Buch angetan? Ich will ehrlich sein, deshalb gibt es von mir für dieses Buch beinahe nur Kritik. Kurz zusammengefasst geht es um Rosaline, die von ihren Eltern in ein Kloster geschickt werden soll. Doch auf einem Ball lernt sie Romeo kennen, die beiden verlieben sich und ab da kennt man das altbekannte Muster von Männern im Mittelalter / Renaissance und jungen Mädchen. Er nutzt sie aus, sucht sich danach eine Neue: Julia.
Ich fange von vorne an. Tatsächlich fand ich die ersten Kapitel gut. Bis Rosaline eben auf Romeo trifft, der überhaupt keinen Charakter hat, aueßr, dass er junge Mädchen verführt. Er liebt sie ehrlich, aber seine Liebe ist von kurzer Besätndigkeit. Das ist alles, was Romeo ausmacht. Er hat wirklich keinen wirklichen Charakter und hat auch kaum Handlung, außer eben geschnulzte Liebesbekennungen und Lügen.
Ebenso ergeht es mir mit Julia, auch wenn diese zumindest ein bisschen Tiefe hat. Oberflächliche Tiefe. Sie ist ein kleines Mädchen, mehr aber auch nicht. Das wird immer wieder sehr deutlich. Und in Anbetracht dessen, dass sie nur knapp 2 Jahre jünger als Rosaline ist, sie aber als erwachsen gilt, ist das schon ein bisschen seltsam.
Rosalines Charakter mangelt es ebenfalls an... Charakter. Sie als handelnde Person hätte ich zumindest als tiefer erwartet. Aber eigentlich tut sie immer auf schlau, fällt trotzdem auf Romeo rein und verhält sich in ihrer ganzen Art in Bezug auf ihn sehr naiv. Man könnte dies mit der rosaroten Liebesbrille entschuldigen, aber es hat mir schlicht nicht gefallen.
Der einzige Charakter, den ich mochte, was Tybalt. Er ist der einzige, der in seinem Charakter bleibt und der logisch handelt - für die damalige Zeit zumindest. Zwar hat auch seine Figur einige Schwächen, aber er ist nicht so nervig wie all die anderen.
Die letzten beiden Kapitel waren wieder in Ordnung. Leider war alles - außer die zwei ersten Kapitel - langweilig und zäh, da die Protagonisten und allgemein alles keine Tiefe hergibt, die irgendwelche Emotionen aufbaut. Die ganze Geschichte wird platt und linear runtererzählt. Da helfen auch nicht die geschwollenen - und das fand ich schön, da sie der Zeit angepasst zu sein schienen - Formulierungen, die durchaus selbst aus Shakespearse Feder hätten stamme können. Teilweise hat dsa den Lesefluss leider gestört, weil die Abstimmung zwischen Charakteren, Ezählstil und Geschehen nicht gepasst hat.
Sehr schade, leider kann ich das Buch absolut nicht empfehlen.

~Je

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