ansprechende Rezepte, einige Erklärungen fehlen; wirkt nicht ganz kosequent
Diese Buch widmet sich der darmfreundlichen, entzündungshemmenden Ernährung, beginnend mit einer kurzen Erklärung genaudieser. Neueste Erkenntnisse der Forschung werden kurz und knapp erläutert, wie beispielsweise ...
Diese Buch widmet sich der darmfreundlichen, entzündungshemmenden Ernährung, beginnend mit einer kurzen Erklärung genaudieser. Neueste Erkenntnisse der Forschung werden kurz und knapp erläutert, wie beispielsweise Unterschiede der darmbesiedelnden Bakterien, den Ursachen eines Ungleichgewichtes dieser und der richtigen Ernährung zur Regulation.
Hierzu finden sich auch Tabellen mit hochangesehenen Obst- und Gemüsesorten, eine Auflistung verschiedener nützender Gewürze und Kräuter sowie einer Liste „No-Go“- Liste, deren Zutaten man in diesem Buch nicht finden wird.
Ich muss gestehen, dass diese Listen mich etwas zweifeln lassen: So wird unter den verträglichen Lebensmitteln wird beispielsweise nur Grünkohl, kein Rot-, Weißkohl oder Wirsing zugelassen, obwohl es sich bei diesen sehr wohl um senfölhaltige ( = entzündungshemmend) regionale Superfoods handelt; man findet jedoch Pak Choi (chinesischer Senfkohl) auf dieser Liste – und das, obwohl immer wieder betont wird, dass man am besten regional und saisonal essen sollte.
Unter den No_Gos finden sich „ Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen, Peperoni, Kartoffeln) und „gewisse Hülsenfrüchte wie Linsen, Kidneybohnen, Kichererbsen“ sowie „Bestimmte Nüsse: Cashewkerne und Erdnüsse“. Leider fehlt es gänzlich an einer Erklärung, weshalb es sich bei den eben genannten Lebensmitteln um verbotene Früchte handeln soll; etliche von Ihnen werden von anderen Ernährungsexperten gerade bei Entzündungen empfohlen. Demzufolge kann dieser Abschnitt für mich nicht stimmig sein!
Ein weiterer Aspekt in der Einführung stellt der uhrzeitliche Tagesablauf dar, mit Erläuterungen, wann am besten verdaut oder Essenspause stattfinden sollte. Als Diagramm dargestellt findet sich diese Betrachtung auch vor den einzelnen Rezeptkapitel: Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Desserts, Getränke und Basics.
Die vorgestellten Rezepte finde ich sehr ansprechend; besonders interessant sind für mich die für das Frühstück ( davon finden sich auch die meisten Rezepte),wie verschiedene Pfannkuchen, Breie oder indischer Milchreis. Viele der Mittags- und Abendessensrezepte eigenen sich auch sehr gut um sie mitzunehmen.
Für jedes Rezept steht eine Doppelseite zur Vefügung; links findet sich das gut erklärte Rezept, rechts ein ganzseitiges, professionelles Foto der fertigen Speise. Die Rezepte lassen sich leicht nacharbeiten und die, die ich probiert habe, waren lecker. Insgesamt sprechen mich die Rezepte sehr an und ich werde den größten Teil davon nachkochen. Allerdings stört mich sehr, dass zu den unerwünschten Lebensmitteln keine Erklärung erfolgten und, dass der Grundsatz der regionalen und saisonalen Zutaten zwar immer wieder ( !) betont, aber nicht selber eingehalten wurde: Reis, Goldhirse, Mandeln, Pinienkerne, Olivenöl, Galgant, Ingwer, Kurkuma, Zimt, Vanilleschote, Ghee ( die asiatische Form des regionalen Butterschmalzes), Tofu, Sojasauce sind zwar nicht exotisch, aber eben auch nicht regional. Nicht „zugelassene“ Lebensmittel finden sich dennoch in den Rezepten, so beispielsweise der Wirsing in der Hühnersuppe ( S. 112).
So wirklich konsequent werden die vorgestellten Prinzipien nicht angewandt; die Rezepte sind dennoch sehr ansprechend.