Eine zweite Chance für die Liebe? Der 4. Teil der „American Heiress in London” Reihe, entführt seine Leser in die schillernde Welt des Theaters- leider ist das Paar jedoch recht nüchtern gestrickt.
Vor sechs Jahren waren Lord Denys Somerton und das amerikanische Showgirl Lola Valentine ein Paar. Beide lernten sich in Frankreich kennen und lieben. Denys war Lola so verfallen, dass er ihr ein Schauspielengagement ...
Vor sechs Jahren waren Lord Denys Somerton und das amerikanische Showgirl Lola Valentine ein Paar. Beide lernten sich in Frankreich kennen und lieben. Denys war Lola so verfallen, dass er ihr ein Schauspielengagement in seinem Theater verschaffte. Doch das Stück mit Lola in der Hauptrolle, floppte fürchterlich, was beide erschütterte. Besonders Denys, hatte sich nämlich finanziell weit aus dem Fenster gewagt, um Lola zu unterstützen. Kurz darauf verließ Lola Denys, ging wieder nach Paris, wo sie auf Henry traf, einen reichen Geschäftsmann und Partner von Denys Vater, der ihr ein besonderes Angebot unterbreitete.
Lola sollte ihn begleiten in die Staaten, nach außen hin seine Mätresse spielen, um seine wahre Geliebte zu schützen und dafür würde er ihr Schauspielunterricht ermöglichen und eine Stelle verschaffen, in der sie nicht mehr nur das Revuegirl spielen müsste.
Lola, die wusste, dass ihre Liebe zu Denys keine Chance hatte, da sie aus unterschiedlichen Welten stammten, nahm Henrys Vorschlag an…
Nun, sechs Jahre später, steht Lola plötzlich wieder vor Denys. Nach dem Tod von Henry, der ihr die Hälfte seines Anteils an dem Londoner Theater vermacht hat, das zur Hälfte Denys Vater gehört, will sie eine zweite Chance. Sie will nicht nur ein ebenbürtiger Geschäftspartner von Denys werden, sondern dazu auch selbst eine Rolle in dem nächsten Theaterstück übernehmen. Denys fällt aus allen Wolken und ist dermaßen verärgert, dass er mit dem Gedanken spielt, Lola Unsummen für ihren Anteil zu bieten. Alles ist ihm recht, nur damit sie wieder aus seinem Leben verschwindet. Doch Lola weigert sich. Und Denys, der eigentlich bald einer Jugendfreundin einen Antrag machen möchte, hat bereits die schlimmsten Befürchtungen, was sein Seelenheil angeht. Genau, wie auch seine Familie…
„Ein Lord spielt mit dem Feuer“, ist nun bereits der vierte Teil der „American Heiress in London“ Reihe und erzählt die Geschichte einer zweiten Chance. An sich mag ich diesen Plot sehr gerne, zudem entführt die Autorin, Laura Lee Guhrke, ihre Leserschaft in die bunte Welt des Theaters, wo sie das Heldenpaar verbal die Klingen kreuzen lässt. Besonders letzteres, fand ich interessant dargeboten, da die Autorin nicht mit spannenden Einblicken diesbezüglich spart, allerdings war ich von der Liebesgeschichte etwas enttäuscht; selbst wenn die Liebesszenen durchaus gewohnt prickelnd geschrieben waren.
Ich hatte mir einfach ein wenig mehr Romantik erhofft, doch obwohl Denys als auch Lola sympathische Romanfiguren waren, empfand ich sie als recht nüchtern beschrieben.
Sicherlich, an Laura Lee Guhrkes Schreibstil, gibt es nichts zu bemängeln. Die Autorin schreibt sehr gut, ihre Dialoge wirken lebhaft und lebendig, doch fand ich es wenig nachvollziehbar, dass es Lola, nachdem sie Denys Jahre zuvor dermaßen enttäuscht hatte und eigentlich noch immer die gleiche Meinung besaß, wie sechs Jahre zuvor- nämlich das eine Bürgerliche und ein Adliger keine Chance haben, als verheiratetes Paar, überhaupt in Erwägung zog, zurückzukehren. Dazu fand ich die Bemühungen von Denys Vater, die beiden auseinander zu bringen, gelinde gesagt und hier beziehe ich mich vor allem auf die letzten Seiten des Romans, halbherzig und unglaubwürdig in Szene gesetzt.
Auch die übrigen Akteure, blieben, im Vergleich zum Heldenpaar, recht blass beschrieben; zumindest Denys Freunde, die bereits in den Vorgängerbänden in Erscheinung traten, sorgten hier nochmals für humorige Momente.
Eigentlich ist „Ein Lord spielt mit dem Feuer“, mehr ein Zwei-Personen-Stück und kann man sich damit arrangieren, dass Lola und Denys halt nicht das typische Liebesromanpärchen verkörpern, sondern etwas abgeklärter und ruhiger auftreten, wird man den Roman wahrscheinlich auch noch besser bewerten als ich.
Aber vor allem sollte man das Theatermilieu und diese besondere Atmosphäre mögen, die es versprüht.
Dass die Autorin ihren vierten Teil in der Theaterszene spielen lässt, fand ich eine geniale Idee, denn auch die Umsetzung war gelungen- Doch Lola und Denys konnten mich leider nicht so in ihren Bann ziehen, wie ich es mir gewünscht hätte. Zudem muss es sich die Autorin gefallen lassen, dass besonders das Ende der Geschichte überaus unglaubwürdig anmutete.
Fazit: Eine zweite Chance für die Liebe? Der 4. Teil der „American Heiress in London” Reihe, entführt seine Leser in die schillernde Welt des Theaters- leider ist das Paar jedoch recht nüchtern gestrickt.
American Heiress in London Reihe zur Info:
1. Teil: Ein Marquess und kein Gentleman?
2. Teil: Ein Duke und sinnlicher Verführer
3. Teil: Wenn ein Lord so feurig küsst
4. Teil: Ein Lord spielt mit dem Feuer