Als einer der zwölf Sidhe die einst als Geschenk aus Kronnor nach Sanka verschifft wurden, hat Lauren ein neues Zuhause im Dorf Derryglen gefunden. Doch seltsame Dinge gehen vor. Eine Gruppe die sich "die Reinblütigen" nennt, vergiftet den Verstand der Dorfbewohner und hetzt gegen jegliche Verbindung zwischen Mensch und Sidhe. Ein ziegenreißender Wolf wird als Strafe der Götter verkauft und Lauren muss sich auf den Weg machen um eine Tierflüsterin der D'Altan in der Baumstadt Altania ausfindig zu machen. Auf seinem Weg begleitet ihn der schweigsame Donal, auf den Lauren schon lange schüchtern ein Auge geworfen hat. Doch irgendetwas scheint er zu verbergen. Und die Reinblütigen sind längst nicht das größte Problem... Freut euch auch auf ein Wiedersehen mit Kaylin, Thore, Jawed und Charon sowie allen anderen Helden aus "Die Sturmfalken von Olbian".
Ich habe diese Leserunde ja kurz nach der zu "Die Sturmfalken von Olbian" verfolgt und daher waren mir die Ereignisse noch sehr präsent. Deswegen habe ich mich auch sehr gefreut, dass das Buch praktisch nahtlos an die Sankanischen Spiele anschließt und wir zunächst mit Kaylin und Thore und all den anderen lieb gewonnenen Charakteren wieder einsteigen.
Jedoch ist das Buch durchaus als einzelner Band zu sehen, die Reihe rund um die Welt Danu ist nicht unbedingt starr miteinander verbunden. Auch dieses Buch kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden, allerdings finde ich, dass dadurch zu viel verloren gehen würde und einige Verbindungen zwischen den Charakteren nicht ganz so deutlich werden.
Im späteren Verlauf wechseln wir wie gewohnt immer mal wieder die Perspektive zwischen den Helden und damit auch die Schauplätze und lernen die Hauptpersonen dieses Buch kennen: Lauren den Musiker und den stillen und zurückgezogenen Donal. Da kommen wir auch schon zu meinem einzigen aber merklichen Kritikpunkte an diesem Band:
Die Buchwelt rund um die Geschichten in Danu lebt für mich nicht nur von einem tollen Weltenentwurf und einer spannenden Storyline, sondern auch von den Charakteren und ihren Beziehungen zu einander. Dies ist auch der Grund, warum für mich die Geschichte von Donal und Lauren nicht an den vorherigen Band herankommt. Versteht mich nicht falsch. Jeder der beiden ist für sich ein sehr interessanter und vielschichtiger Charakter - zusammen passt für mich einfach aber irgendwie die Chemie nicht. Natürlich besteht zwischen ihnen eine Anziehung und sie nähern sich an - aber ihre Emotionen kommen bei weitem nicht an die von Jawed und Charon heran, nicht mal an Kaylin und Thore und das hat mich irgendwie enttäuscht. Ich habe gerne ihren Teil der Geschichte verfolgt, habe mir aber stellenweise doch einen Wechsel in die Steppe zu Jawed oder nach Altania zu Kaylin gewünscht. Dementsprechend war ich froh als die Handlungsstränge verknüpft wurden.
Im Buch begegnen wir neuen Charakteren die potentielle Hauptcharaktere werden, wir erforschen das Geheimnis der Reinblütigen, lernen mehr über die Sidhe und finden einen ganz interessanten Bestandteil ihrer Kultur, der zusammen mit anderen Ereignissen am Ende des Buches Potential für sehr viel mehr Bücher bietet. Es wurde spannend, dramatisch, lustig und emotional und konnte mich wieder richtig packen - ich war trotz meiner Kritik wieder sehr zufrieden.
Eine weitere tolle Geschichte aus der Welt Danu, in der uns alle unsere Helden aus "Die Sturmfalken von Olbian" wieder begegnen. Zusammen mit den neuen Charakteren Lauren und Donal begleiten wir sie im Kampf gegen Hass und Aufwiegelung und decken eine gefährliche Verschwörung auf. Zusätzlich lernen wir mehr über die Sidhe und ihre magischen Fähigkeiten und entdecken neue Wege auf die wir unsere Freunde hoffentlich begleiten können. Ich hatte bei Donal und Lauren nicht die Emotionen wie bei den anderen Verbindungen, das ist allerdings mein einziger Kritikpunkt - wenn auch ein einer der Gewicht hat.
Zuerst erschienen auf: https://cat-buecher-welt.blogspot.de/2018/05/rezi-die-wolfe-von-derryglen-von-leann.html