sehr schön!
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Cover
Das Cover zeigt eine Muslima, die ich sofort als die Protagonistin Nadschwa identifizieren konnte. Tatsächlich war ich dann beim Lesen des Romans etwas verwirrt, dass Nadschwa ...
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Cover
Das Cover zeigt eine Muslima, die ich sofort als die Protagonistin Nadschwa identifizieren konnte. Tatsächlich war ich dann beim Lesen des Romans etwas verwirrt, dass Nadschwa mit Hidjab schon einiges älter war und ich die Frau auf dem Cover relativ jung eingeschätzt hatte. Zugleich passt es auch wieder zu der Beschreibung Nadschwas, die laut Erzählungen in den Enddreißigern optisch jünger wirkt, als sie ist.
Im Ganzen gefällt mir das Cover sehr gut und passt gut zum Inhalt des Buches.
4,5/5 🦋
Inhalt
Nadschwa wächst im Sudan bei wohlhabenden Eltern auf und kennt daher keine Sorge ums Geld, sondern eher ein freies, modernes Leben als angehende Studentin. Doch dann muss sie nach London flüchten und wird von jetzt auf gleich in eine neue Realität geworfen, in der sie Asylbewerberin ist und nicht mehr das luxuriöse Leben Sudans führen kann. Doch neben ihrem Lebensstandard, verändert sich auch ihre Familie. Jahre später beginnt sie als Haushaltshelferin zu arbeiten und lernt wieder einiges später den um einiges jüngeren Tamer kennen.
Als LeserIn kann man den Wandel Nadschwas gut mitverfolgen und erlebt sie in vielen prägenden Momenten. Auch wenn ich ihre Entscheidungen ab und an so gar nicht nachvollziehen konnte und sie am liebsten vor so mancher blöden Entscheidung bewahrt hätte, so konnte ich ihre Entwicklung und ihre Lebenssituation zu gut nachvollziehen und mich in sie hineinversetzen.
Ihre Zwiespalt, ihre charakterlichen Veränderungen, ihre Entscheidungen, waren für mich authentisch und als LeserIn hatte ich das Gefühl, Nadschwa sei in ihren jüngeren Jahren wie eine kleine Schwester, die man gerne behüten wollte, mit der man mitfühlt und die man – trotz fehlerhaften Entscheidungen – einfach in den Arm nehmen wollte um ihr zu sagen „Alles wird gut“.
Eine sehr ergreifende Geschichte über das Leben einer Migrantin und wie sehr sich ein Leben aus dem nichts verändern kann.
Und auch positiv fand ich, dass die Religion ehrlich und gerecht dargestellt wurde und mal nicht nur das „Negative“ an einem Menschen war. Sowas sieht man in Büchern ja eher selten.
5/5🦋
Schreibstil
Der Roman wird aus der Ich- Perspektive Nadschwas geschrieben und spielt in unterschiedlichen Jahren. Nadschwas Jugend und ihre Flucht nach London, Nadschwa nach knapp 20 Jahren in London und Nadschwa, wie sie in ihren ersten Jahren in London, ohne Familie, lebte. Hierbei war der Teil, indem sie Tamer kennenlernte (20 Jahre in London) derjenige, der für mich den Roman den gewissen Rahmen gab und abschloss.
Die Autorin bedient sich immer mal wieder sudanesische/ arabischen/ islamischen Begriffen, die dem Buch noch einmal eine gewisse Authentizität geben. Diese Begriffe werden am Ende des Buches erklärt und sorgen so beim Lesen für keine Verwirrung.
Ich konnte mich durch den Schreibstil der Autorin lebhaft in das Geschehen, die Umgebung des Buches hineinversetzen.
Auch die Gefühle der Protagonistin waren für mich sehr greifbar.
Ein sehr schöner Schreibstil.
4,5/5🦋
Fazit
Ein Roman, der authentisch ist. Der einen mitreißt und gefühlvoll ist.
Kein typischer Liebesroman, aber dafür eine Geschichte von einer jungen Frau, die durch einen kleinen Wendepunkt in der Politik, alles verliert und von neu anfangen muss. Der so viele Steine in den Weg gelegt werden, die so viele Ungerechtigkeiten ausbaden muss, für die sie nie schuld ist und die doch nie die Hoffnung aufgibt und ihren Frieden in der Religion findet.
🦋🦋🦋🦋🦋 / 🦋🦋🦋🦋🦋