Cover-Bild Der gewöhnliche Mensch
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 13.10.2022
  • ISBN: 9783630876092
Lena Andersson

Der gewöhnliche Mensch

Roman – Übersetzt von Antje Rávik Strubel
Antje Rávik Strubel (Übersetzer)

Was, wenn der Traum von einer gerechten Gesellschaft plötzlich vorbei ist? Was ist die richtige Art zu leben? Scharfsinnig und mit abgründigem Witz erzählt die preisgekrönte schwedische Bestsellerautorin Lena Andersson von den Träumen und Lebenslügen einer scheinbar ganz gewöhnlichen schwedischen Familie.

Ragnar Johansson ist Möbeltischler und Werkstattlehrer. Ein kantiger und sehr korrekter Mensch, der stolz darauf ist, als Handwerker einer der Bausteine des schwedischen »Volksheims« zu sein. Er glaubt an den Wohlfahrtsstaat und ist davon überzeugt, dass dieser die Menschheit aus dem finsteren Mittelalter in die Moderne geführt hat. Hatte Schweden nicht in den 1970er Jahren schon die meisten Kindertagesstätten, die geringsten Lohnunterschiede, den größten Filmregisseur, die vorderste Kinderbuchautorin, den besten Slalomläufer, Tennisspieler und die beste Popband? War dieses Leben nicht besser als das seiner Mutter Svea, die aus ärmlichen bäuerlichen Verhältnissen stammt? Lange Zeit versucht Ragnars Tochter Elsa, den hohen Idealen ihres Vaters gerecht zu werden. Doch irgendwann schert auch sie aus. Die Zeit, so scheint es Ragnar, ist plötzlich nicht mehr seine.

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  • Dieses Buch befindet sich bei Ritja in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2023

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Ich bin etwas hin- und hergerissen, wie ich das Buch einschätzen soll.

Auf der einen Seite ist die Familie Johansson mit dem sehr genauen, sehr strengen und sehr fokussierten Vater Ragnar. Er wollte ...

Ich bin etwas hin- und hergerissen, wie ich das Buch einschätzen soll.

Auf der einen Seite ist die Familie Johansson mit dem sehr genauen, sehr strengen und sehr fokussierten Vater Ragnar. Er wollte gern mehr in seinem Leben erreichen, aber er scheiterte bzw. er gab (aus meiner Sicht) zu schnell auf und ordnete sich lieber der Gesellschaft unter. Nicht auffallen, der Gesellschaft dienen, den Wohlfahrtsstaat unterstützen. Die Kinder müssen der strengen Erziehung standhalten. Was der Vater nicht geschafft hat, sollen nun die Kinder erreichen. Die Anforderungen an sie sind hoch und das Verständnis für die kindlichen Bedürfnisse eher gering.

Auf der anderen Seite wird in diesem Buch die schwedische Politik und Gesellschaft näher beleuchtet und anhand dieser Beispielfamilie dargestellt. Es hatte etwas von einer Sozialstudie in Romanform. Diese geschichtlichen und soziologischen Aspekte der Geschichte fand ich interessant. Man bekam das Gefühl hinter die Kulissen schauen zu können.

Beide Seiten wurden miteinander verknüpft. Der Schreibstil der Autorin war recht trocken, kühl und distanziert, so dass ich meine Probleme hatte eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Manche Passagen waren sehr ausschweifend und zäh und dadurch leider auch etwas ermüdend.

Es ist kein Roman, der sich zum Schmökern eignet. Man muss sich Zeit nehmen und auf die Geschichte einlassen können. Mich haben die Charaktere (besonders Ragnar) leider kaum erreicht. Für mich waren die gesellschaftlichen und politischen Aspekte und Informationen am interessantesten, da man die Schweden und ihre Einstellungen, Werte und Ansichten besser kennenlernen konnte.