Mit dem Anfang des Thrillers wird der Leser in eine verstörende und ausweglos scheinende Situation hineingeworfen: Katharina sitzt in einem Gefängnis und es ist unklar, wie sie in diese Situation gekommen ist und ob sie da je wieder heraus kommt. Das ist der Auftakt zu einem unglaublich gut recherchierten, wendungsreichen und hochspannenden Thriller, in dem es um korrupte Unternehmen, Aktivisten und skrupellose Menschen in den arabischen Ländern geht. Der Titel „Blutwasser“ macht seinem Namen hier alle Ehre und auch das Cover passt hervorragend dazu. Ich muss sagen, dass der Autorin mit ihrem Erstlingswerk im Thriller-Genre ein absolut empfehlenswertes Buch gelungen ist und ich gerne mehr von ihr lesen würde.
Nun aber zurück zum Inhalt:
Die zufällige Begegnung der Hamburgerin Katharina mit dem Syrer Ahmed wird zu einer turbulenten und lebensgefährlichen Reise in den Nahen Osten. Ahmed ist nicht nur Wasseringenieur sondern auch Aktivist und seine Einladung an Katharina, nach Jordanien zu ihm zu kommen, führt sie nicht nur in eine fremde Welt, sondern auch zu korrupten Unternehmern in der Wasserversorgung und zu Aktivisten, die dagegen ankämpfen. Ihr geordnetes und langweiliges Leben als Redaktionssekretärin gerät dabei völlig aus den Fugen. Durch viele tragische Vorfälle und Wendungen gezwungen muss Katharina um ihr Leben kämpfen und gleichzeitig aktiv im Kampf gegen die Machenschaften geldgieriger und skrupelloser Mörder werden. Dabei weiß sie oft nicht zu unterscheiden, wer Freund und wer Feind ist. Letztlich bleibt ihr nur ein einziger guter und zuverlässiger Freund und der hilft ihr von Deutschland aus.
Der Spannungsbogen der Geschichte erfährt zum Ende hin eine besondere Dramatik, so dass man sich dem Sog des Buches nicht entziehen kann. Die gut recherchierten Fakten zur Wasserwirtschaft im Nahen Osten sind plausibel mit der Hauptperson Katharina verknüpft und schlüssig. Das Thema ist topaktuell und machte mich sehr nachdenklich. Auch wenn der Thriller im Nahen Osten angelegt ist, so betreffen die Geschäfte rund um Wasservorräte und dem Umgang damit doch alle Menschen.
Die Veränderungen an Katharina sind wirklich erstaunlich, aber glaubwürdig beschrieben und sie wächst förmlich über sich hinaus. Eine mutige „Heldin“, die sie nicht sein wollte und eine tolle Journalistin, die sie nicht ist und doch zum Ende hin wird. Mich hat das Buch von Anfang an begeistert und es fiel mir schwer, innezuhalten um der Leserunde zu folgen und meine Gedanken zu Papier zu bringen. Am liebsten hätte ich den Thriller einfach am Stück gelesen.