Perfekter Thriller
Normalerweise bin ich kein allzu großer Fan vieler Perspektivwechsel. Doch bei "Lilienopfer" störte mich dies keineswegs. Denn sämtliche Charaktere wirkten vielschichtig, authentisch, hatten ihre Ecken ...
Normalerweise bin ich kein allzu großer Fan vieler Perspektivwechsel. Doch bei "Lilienopfer" störte mich dies keineswegs. Denn sämtliche Charaktere wirkten vielschichtig, authentisch, hatten ihre Ecken und Kanten - Jack, mit seinen Cowboystiefeln und der Vorliebe für Johnny Cash Songs, sein Vorgesetzter Robert, der selten den Chef raushängen lässt und Jack ein guter Freund ist (die Dialoge zwischen den beiden gefielen mir besonders gut), Profilerin Viola, die manchmal etwas bissig und streng wirkt, aber in ihrem Job ein richtiges Ass ist und die junge sympathische Tatortfotografin Berenice, die Jack den Kopf verdreht. Dieses tolle Ermittlerteam war mir sogleich ans Herz gewachsen. Aber auch die zwielichtigen Charaktere fand ich grandios, insbesondere den schmierigen Anwalt mit Spitznamen Piccolo konnte ich mir richtig gut vorstellen.
Zwischendurch gab es auch Einblicke in die Kindheit des Täters. Die Erinnerungen an das Lilienhaus sorgten für eine gewisse Beklemmung, da die Atmosphäre beinahe etwas unheimliches an sich hatte. Für Nervenkitzel sorgte zudem die Jagd nach dem neuen Lilienmörder. Oder saß der ehemalige Lilienmörder zu Unrecht hinter Gittern? Ging bei den damaligen Erklärungen alles mit rechten Dingen zu? Spannung von Anfang bis zum dramatischen Ende. Der erste Fall für Jack und sein Team konnte mich so richtig fesseln und ich freue mich jetzt schon auf weitere Bände mit dem sympathischen Cowboy.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich außerdem die sehr angenehme Stimme von Gordon Piedesack, der allen Figuren ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter verlieh.