Krieg und Frieden treffen in diesem meisterhaften Roman als gegensätzliche Kräfte und Welten aufeinander, die das Schicksal ihrer Hauptfiguren in der Zeit der Napoleonischen Kriege bestimmen. Das pralle Leben der »Friedensepisoden« – Familienfeste, Duelle, Geburten und Sterbeszenen –, steht der Mechanik des Krieges mit seinen Truppenschauen, Märschen und Lagebesprechungen gegenüber. Hier wie dort dringt Tolstoi hinter die Oberfläche einer historisch authentischen Abfolge der Geschehnisse und fördert zutage, was den Menschen allein ausmacht: sein Charakter und sein Handeln. Diese Übersetzung folgt der Urfassung von 1867.
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Auch hier wieder ein großer Klassiker von Tolstoi. Die einzelnen Personen werden sehr genau beschrieben, sowie auch die ganzen Handlungen und die Ereignisse, die man gut nachvollziehen kann. Napoleons ...
Auch hier wieder ein großer Klassiker von Tolstoi. Die einzelnen Personen werden sehr genau beschrieben, sowie auch die ganzen Handlungen und die Ereignisse, die man gut nachvollziehen kann. Napoleons Feldzug wird detail getreu hier dargestellt.
Ein faszinierendes Buch, was den Leser fesselt, so das das lesen Spaß macht.
Dieser Roman ist mehr als „nur“ ein historischer Roman. Es ist ein epischer Jahrhundertroman - ein absolut geniales Stück Literaturgeschichte. Der Roman deckt so eine große Bandbreite der damaligen Lebenssituationen ...
Dieser Roman ist mehr als „nur“ ein historischer Roman. Es ist ein epischer Jahrhundertroman - ein absolut geniales Stück Literaturgeschichte. Der Roman deckt so eine große Bandbreite der damaligen Lebenssituationen ab, angefangen bei den höchsten Hof-, Adels- und Militärkreisen bis hin zu den einfachen Soldaten und leibeigenen Bauern. Die Schauplätze dabei sind u. a. die Petersburger Salons, die Fürstenhäuser aber auch die ärmlichste Hütte in der russischen Provinz. Als Napoleons Truppen immer weiter Richtung Moskau vorankommen, beginnt die Welt in den Kriegswirren zu versinken. An Hand der im Roman stellvertretend für viele Familien stehenden Hauptprotagonisten verwebt Tolstoi die epochalen Umstürze jener Zeit mit den Gedanken und Gefühlen seiner Figuren und schafft damit eine fulminante Erzählung. Gleichzeitig scheut er aber auch nicht davor zurück die Schlachten von Austerlitz und Borodino, den Brand von Moskau oder den fluchtartigen Rückzug der Franzosen sehr überzeugend zu beschreiben und in die Romanhandlung einzubauen.
Auch wenn die Vielzahl an fremd klingenden Namen und der Umfang des Werkes den einen oder anderen vielleicht abschrecken sollten, empfehle ich dieses monumentale Werk einmal gelesen zu haben. Es ist brillant, spannend – kurzum absolut lesenswert.
"Krieg und Frieden" spielt in Russland zu Zeiten der napoleonischen Kriege zwischen 1805 und 1813 und illustriert das Leben des russischen Adels in Kriegs- und Friedenszeiten. Hauptcharaktere sind Pierre ...
"Krieg und Frieden" spielt in Russland zu Zeiten der napoleonischen Kriege zwischen 1805 und 1813 und illustriert das Leben des russischen Adels in Kriegs- und Friedenszeiten. Hauptcharaktere sind Pierre Besuhkov, der illegitime Sohn des reichen Grafen Besuhkov, der zu Beginn des Romans zum legitimen Erben wird, Fürst Andrej Bolkonsky, der zu Beginn des Romans unglücklich mit den Trivialitäten ist, die sein verheiratetes Leben mit sich bringt und in den Krieg zieht, und Natalie Rostowa, die, zu Beginn des Romans 13 Jahre alt ist, und im Laufe der Geschichte erwachsen wird.
Ich habe relativ lange gebraucht, bis ich mich an "Krieg und Frieden" getraut habe. Das liegt zum Einen daran, dass das Lesen des Romans, der ca. 1500 Seiten umfasst, etwas Zeit beansprucht, zum Anderen aber auch daran, dass mir Sorgen machte, dass die Sprache zu alt, zu umständlich und zu unverständlich sein könnte, um den Roman wirklich genießen zu können. Nun, nachdem ich ihn gelesen habe, kann ich zwar bestätigen, dass der Roman wegen des großen Umfangs einiges an Lesezeit beansprucht - die zweiten Sorgen, nämlich die alte, unverständliche Sprache, kann ich jedoch keineswegs bestätigen.
Obwohl der Roman 1868/9 geschrieben wurde, liest er sich unglaublich flüssig. Die Sprache ist sehr verständlich, teils sind einige Interpretationen des Gesagten erforderlich. Dafür braucht es etwas Konzentration, aber weit weniger, als ich anfangs vermutet hatte. Durch die kurzen Kapitel liest sich der Roman ausgezeichnet auch stückchenweise. Denn dadurch merkt man, dass man voran kommt.
Die Handlung ist durchweg spannend. Mit den Kriegsszenen und den Kapiteln, die die Aufstellungen und Taktiken gegen Napoleon beschreiben, muss man sich entweder anfreunden oder eben nicht. Mich haben sie weniger interessiert, als die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Protagonisten und den Nebenfiguren. Dennoch kommt man leicht durch und ich habe mir sagen lassen, dass es gleichermaßen auch Leser gibt, die den Roman nur deswegen lesen. Für mich waren diese Kapitel nicht das Highlight, und durch viele bin ich auch schneller durch, als es ihnen vielleicht angemessen ist. Dennoch macht der Rest, der spannende Teil des Romans, das für mich mehr als wett.
Es ist absolut beeindruckend, wie Tolstoi seine Charaktere gestaltet. Ich habe bisher noch keinen Roman mit vergleichbar überzeugenden und gut ausgearbeiteten Charakteren erlebt. Ich habe gelesen, dass Tolstoi seine Progonisten an Verwandte und Bekannte angelegt hat - und man merkt, dass man es hier nicht mit überperfekten, langweiligen Romanfiguren zu tun hat. Es erweckt den Anschein, als ob die Charaktere tatsächlich existiert haben. Dabei ist besonders gelungen, dass jeder Charakter seine Stärken und Schwächen besitzt. Pierre ist liebenswürdig und seitens seines Charakters vorbildlich und ein perfekter Held, nur sieht er nicht so aus. Er ist zu dick - und läuft gerne einem Tonangeber hinterher. Zu Beginn sind es das seine leichtlebigen Freunde Anatole Kuragin und Dolochov, später sind es die Freimaurer. Natalie ist ebenso liebenswürdig und schön, aber leichtlebig, weiß nicht was sie will, und beginnt im Rahmen des Romans einen folgenschweren Fehler. Andrej ist gebildet, ruhig, aber nie mit dem zufrieden, was er hat. Am Ende wird er zynisch. Besonders mit Andrej, den ich nach dem Roman als chronischen Pechvogel sehe und für den ich mir wirklich ein anderes Ende erhofft hätte, kann ich sehr sympathisieren und mitfühlen.
Die Handlung ist teils natürlich durch den Ausgang der Kriege vorbestimmt. Was die Charaktere bestimmt, ist sie das keineswegs. An beinahe allen Stellen hat mich überrascht, wie sich ein Handlungsstrang gewendet hat. Hier sollte man keinesfalls den Fehler machen, und sich vorher über den Inhalt informieren, z.B. indem man den Film schaut, oder den Wikipedia-Artikel liest. Das Buch liest sich auch ganz wunderbar ohne Vorwissen - und die überraschenden Handlungsumschwünge kann man nur so ganz genießen. Obwohl mich bestimmte Wendungen beschäftigen, möchte ich hier nicht spoilern - und belasst es dabei.
Mein Fazit: Ich spreche "Krieg und Frieden" eine hundertprozentige Leseempfehlung aus. Wenige Romane haben mich so beeindruckt, und mich auch so nachhaltig beschäftigt, wie dieser. Seit einer Woche bin ich nun durch - und trotzdem kann ich meine Gedanken kaum vom Roman lösen. Ein wunderbarer Roman für alle, die gerne Historisches lesen und die Wert auf eine unglaublich gute Charaktergestaltung legen.