Unterhaltsame, melancholische Kurzgeschichten
Inhalt:
27 skurrile, witzige, tragische, ans Herz gehende Geschichten rund um die manchmal lichterglänzende, manchmal zappendustere Weihnachtszeit im kalten norwegischen Winter. Aber warm wird es ja bekanntlich ...
Inhalt:
27 skurrile, witzige, tragische, ans Herz gehende Geschichten rund um die manchmal lichterglänzende, manchmal zappendustere Weihnachtszeit im kalten norwegischen Winter. Aber warm wird es ja bekanntlich dann, wenn man ein wenig näher zusammenrückt.
Meine Meinung:
Zuerst hatte ich ja vor, das Buch als Adventskalender zu lesen, aber das geht nicht ganz auf. Das macht aber gar nichts, die Geschichten passen nämlich generell in die Wintermonate und sorgen immer mal wieder für humorvolle und nachdenklich stimmende Lesemomente. Ganz oft vermissen die Figuren einen lieben Menschen, Eltern, Geschwister, Partnerinnen und Partner oder auch die Heimat, eine vergangene Karriere oder ihr früheres Ich...und in der Weihnachtszeit ist dieser Schmerz besonders gross. Allerdings sorgen gerade auch der Lichterglanz und neue Bekanntschaften für Hoffnung und frischen Lebensmut. Es wird geliebt, betrogen, gelogen, gelacht, versteckt, verkleidet, gemeinsam oder alleine gegessen und gestorben und jede einzelne Geschichte, jede Szene, ist mitten aus dem Leben gegriffen, wenn auch vom Inhalt her ein wenig repetitiv.
Schreibstil:
Fast alle Geschichten spielen in Skogli und wahrscheinlich würde man den Ort und einzelne dort kursierende Geschichten wiedererkennen, wenn man Skogli kennen würde. Die sich durch alle Geschichten ziehende Melancholie sowie die in wenigen Worten auf den Punkt gebrachten Szenen und Gefühle zeugen vom grossen Erzähltalents des Autors. Die Figuren bleiben insgesamt aber ein wenig blass und austauschbar.
Meine Empfehlung:
Die vielen Geschichten beinhalten alle zutiefst menschliche Regungen, Wünsche, Ängste und Sorgen und eine stets mitschwingende zarte Melancholie. Ich empfehle die einzelnen Geschichten als kurzweilige Lektüre für Nebenher sehr herzlich. Immer mal wieder eine Pause einlegen lohnt sich aber sehr, da die Geschichten sonst zu sehr miteinander verschwimmen.