Ein Muss für Genrefans
Inhaltlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Wenn man jedoch den Klappentext liest, erwartet man Annas Suche nach ihrer wahren Herkunft und wenn man darauf hofft, wartet man vergeblich. Ich fand es aber ...
Inhaltlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Wenn man jedoch den Klappentext liest, erwartet man Annas Suche nach ihrer wahren Herkunft und wenn man darauf hofft, wartet man vergeblich. Ich fand es aber angenehm, dass Anna sich anders als erwartet, nicht in eine verzweifelte Suche begab und ihre eigentlichen Träume darüber vergaß. Das macht die Geschichte also weniger zu einem spannenden Familienroman als zu einem wunderschönen Liebesroman, ohne viel Kitsch.
Anna zieht zu Clemens und gemeinsam meistern sie vor allem die finanziellen Tiefen ihres Künstlerdaseins. Lilli Beck umschreibt die Orte Münchens so, als wäre man dort. Durch ihren beschreibenden und doch nicht zu detaillierten Schreibstil zieht die Autorin ihre Leser und Leserinnen direkt in die 60er-Jahre, wobei natürlich auch die Studentenbewegungen und die Hippies ihre Erwähnung finden. Aber vor allem das Ausbrechen aus dem „unaufgeregten bürgerlichen Leben“ nimmt eine zentrale Rolle in Die Farben unserer Träume ein.
Ich fand es sehr schade, dass ich Anna und Clemens verabschieden musste, denn ich hätte sie sehr gerne noch weiter auf ihrem Weg begleitet. Erfahren, wie es mit ihnen weitergeht. Aber genau das macht für mich persönlich eine gute Geschichte aus: Dass ich mit den Charakteren gemeinsam reise und dass ich sie am Ende des Buches irgendwie vermisse.
Fazit
Die Farben unserer Träume ist ein unaufgeregter und wunderschöner Familien- / Liebesroman. Für Genreliebhaber ein absolutes Muss und für alle anderen wäre es doch mal ein guter Einstieg.
„Eine Frau auf der Suche nach ihren Wurzeln“ finde ich als Werbung nicht so ganz richtig, obwohl auch die Frage ihre Antworten findet, aber dazu solltet ihr es selbst lesen!