Cover-Bild Zu viele Männer
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 26.03.2002
  • ISBN: 9783518398746
Lily Brett

Zu viele Männer

Roman | Die Romanvorlage zu Julia von Heinz’ Film »Treasure«
Melanie Walz (Übersetzer)

»Zu viele Männer« – das sind nicht Liebhaber und Verehrer, sondern zu viele schuldige und gleichgültige Menschen auf den Straßen Polens. Das sind jene Männer, die über Antisemitismus lachen oder begeisterten Touristen in Krakau antisemitische Figuren verkaufen – es sind all jene Männer, die Ruth Rowax verfolgen. Sie ist eine neurotische, fitnesssüchtige, selbständige, emanzipierte Frau von Anfang Vierzig und überzeugter Single. Sie verdient als Leiterin eines Korrespondenzbüros viel Geld. Typisch New York. Doch Ruth Rowax ist Jüdin, Tochter zweier Auschwitz-Überlebender, in Australien aufgewachsen und nach New York geflohen. Sie beschließt, mit ihrem verwitweten Vater Edek Rowax nach Polen zu fahren, auf Spurensuche zu gehen. Warschau, Lodz und Auschwitz sollen die Stationen sein. Es ist eine Reise in die Traumata der zweiten Generation, in die Sprachlosigkeit und die unausgesprochene, tiefe Liebe zwischen Vater und Tochter.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2023

Großartige Pflichtlektüre

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Dieses Buch habe ich endlich, nach ca. 15 Jahren, aus meinem Regal befreit. Damals wollte ich es unbedingt haben, daran erinnere ich mich noch, warum war mir allerdings entfallen. Eine jüdische Autorin ...


Dieses Buch habe ich endlich, nach ca. 15 Jahren, aus meinem Regal befreit. Damals wollte ich es unbedingt haben, daran erinnere ich mich noch, warum war mir allerdings entfallen. Eine jüdische Autorin aus New York… vom Titel her vielleicht was Feministisches?Egal, es ist 5 cm dick und ich brauche Platz im Regal, also „auf geht‘s“!
Und nun war ich drei Tage lang im Polen der Jahrtausendwende, zusammen mit Ruth und ihrem einundachtzigjährigem Vater, der das Todeslager Birkenau überlebt hat und nach dem Krieg zusammen mit seiner Frau nach Australien ging, wo Ruth zehn Jahre später das Licht der Welt erblickte. Heute ist sie eine erfolgreiche New Yorker Geschäftsfrau und muss sich finanziell keine Sorgen machen. Aber andere Dinge treiben sie um, Fragmente von Erzählungen ihrer Eltern über das Grauen, das sie erlebt haben, noch mehr aber die nicht erzählten Dinge. Es zieht sie nach Polen, den Geburtsort ihrer Eltern, sie will Antworten. Ihre Mutter verstarb mit sechzig Jahren, sie kann sie nicht mehr fragen. Verwandte gibt es keine, niemand sonst hat überlebt. Sie schafft es, ihren Vater zu überreden sie zu begleiten. Diese Reise ist schmerzhaft und aufwühlend, aber auch wutmachend und manchmal ein wenig skurril.
Die Ähnlichkeiten in der Biografie von Ruth zur Biografie von Autorin Lily Brett sind sicher kein Zufall, und auf jeder der 655 Seiten spürt man die Authentizität der inneren Monologe, der Dialoge mit dem Vater, der Trauer, der Wut aber auch des Humors.
Lily Brett schafft einen Mix von Gefühlen im Leser zu verursachen, der einen mitreißt, man spürt mit den Protagonisten, man lacht und schämt sich und trauert mit ihnen.
Wenn man die Kunst des Erzählens in zehn Ebenen einteilen würde, hätte dieses Buch auf allen Ebenen eine Plus Eins verdient und hätte ich auch nur ansatzweise etwas zu sagen, dann wäre dieses Buch Pflichtlektüre an allen Schulen. Besser und zeitgemäßer kann man Geschichte und ihre gesamte emotionale Auswirkung nicht vermitteln… unterhaltsamer wohl auch nicht.
Danke Frau Brett… und Entschuldigung, dass ich es jetzt erst gelesen habe.
Danke Melanie Walz für die tolle Übersetzung!

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