Cover-Bild Rot vor Augen
(1)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arche Literatur Verlag AG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783716040201
Lina Meruane

Rot vor Augen

Susanne Lange (Übersetzer)

Eine junge Frau wird von einer Sekunde auf die andere blind. In New York, auf einer Party. Erst sieht sie Rot, dann ist alles grau.
In diesem autobiografisch inspirierten Roman erzählt Lina Meruane mit messerscharfer Sprache, was es heißt, wenn plötzlich die gewohnte Orientierung fehlt, sich der Blick statt nach außen nach innen richtet, die Sinne Purzelbäume schlagen – und wenn eine Operation mit ungewissem Ausgang darüber entscheidet, wie das Leben weitergeht.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2022

Rot sehen

0

In Lina Meruanes Roman "Rot vor Augen" geht es um die Protagonistin Lucina, die auf einer Party in New York plötzlich - und im wahrsten Sinne des Wortes - rot vor Augen sieht. Geplatzten Äderchen sind ...

In Lina Meruanes Roman "Rot vor Augen" geht es um die Protagonistin Lucina, die auf einer Party in New York plötzlich - und im wahrsten Sinne des Wortes - rot vor Augen sieht. Geplatzten Äderchen sind schuld, durch eine angeborene Krankheit gelten Lucinas Augen aus medizinischer Sicht bereits seit jeher eine "tickende Zeitbombe". Und nun sind die Befürchtungen der Ärzte eingetreten und Lucina wird infolge dieses Ereignisses leider auch blind. Ein vorhergesehenes Übel sozusagen, das die junge Frau aber dennoch schlagartig überfällt.

Im Roman beschäftigt sich Lucina nicht nur mit der ihr abhandengekommenden Sehkraft, dem plötzlichen Umherwirbeln in einer scheinbar nun ganz anderen Welt, in der sie plötzlich auf fremde Hilfe angewiesen ist. Fragen um Abhängigkeit und Selbstbestimmung beschäftigen die Protagonistin nun tiefgreifend, Fragen um die Bedingungslosigkeit der Liebe erhält viel Raum in Gedanken und Taten. Die Beziehung zwischen eigenem Körper, Identität, Krankheit bildet das Gerüst der Erzählung, die Dualität zweier Lebenswelten (Wahlheimat New York, familiäre Wurzeln in Santiago de Chile) stellt Lucina vor weitere Herausforderungen. Wir erleben die Empfindungen aller Sinne und Verzweiflungen der Protagonistin, die sich durch das Streben, die eigene Unabhängigkeit wiederzugewinnen, zunehmend radikalisieren, indem sie etwa die Selbstlosigkeit ihres Partners herausfordert.

Die Autorin erlebte einst selbst diesen von ihr beschriebenen Blutsturz, durch welchen auch sie kurzzeitig erblindete. Dass die Protagonistin im Roman dabei den gleichen Namen trägt wie die Autorin selbst lässt ebenfalls auf autobiographische Züge schließen. Für mich ein absolut lohnendes Werk, das hierzulande leider noch recht unbekannt ist, sich aber wirklich lohnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere