Cover-Bild Die trotzige Schönheit der Welt
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 14.11.2023
  • ISBN: 9783737101899
Linda Grant

Die trotzige Schönheit der Welt

Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

Ein warmes, lebendiges Familienepos voller Charme und Witz. Ein kluger, zeitloser Roman über das Erinnern und die Geschichten, die unser Leben bestimmen: Linda Grant erzählt von einer Frau, die lernt, für sich einzustehen, und ihrem Leben, das ein ganzes Jahrhundert umspannt: vom Rigaer Hafenviertel über Liverpool bis ins wilde Soho der Nachkriegszeit ...

Lettland, 1913: Mina Mendel geht zum Pilzesammeln in den Wald und trifft dort einen hübschen jungen Bolschewiken, der eine Revolution plant. Sie ahnt nicht, dass diese zufällige Begegnung sie über das Meer und in eine neue Welt führen wird – sie bricht nach Amerika auf und landet in Liverpool. Auch dort nimmt ihr Schicksal unerwartete Wendungen: Ihr Bruder kämpft im Ersten Weltkrieg und rettet einem Mann das Leben, den Mina später heiratet; sie bekommt eine Tochter, die wie eine Prinzessin aus dem Hause Windsor zu sprechen lernt und versucht, ihre Herkunft hinter sich zu lassen ... Linda Grant, die u.a. mit dem Orange Prize for Fiction ausgezeichnet wurde, erzählt voller Wärme und Leichtigkeit über das Aufbrechen und Ankommen, die Suche nach Glück und die Macht des Geschichtenerzählens, ein großer Familienroman, mit dem man eine der wichtigsten Stimmen der englischen Literatur endlich auf Deutsch entdecken kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2023

Überleben - aber nicht zu jedem Preis

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Mina ist etwa so alt wie das Jahrhundert - und zwar das Zwanzigste. Sie wächst als Jüdin im lettischen Riga auf, zu einer Zeit, in der dort (fast) niemand etwas zu lachen hat und geht kurz vor Beginn des ...

Mina ist etwa so alt wie das Jahrhundert - und zwar das Zwanzigste. Sie wächst als Jüdin im lettischen Riga auf, zu einer Zeit, in der dort (fast) niemand etwas zu lachen hat und geht kurz vor Beginn des Großen Krieges in den Wald. Dort trifft sie lettische Marxisten, junge Burschen, voller Idealismus und tanzt mit ihnen. Sozusagen ins Leben, aber nicht ins Gemeinsame.

Denn angesichts der politischen Entwicklungen schicken die Eltern sie und ihren älteren Bruder Jossel in die weite Welt - nach Amerika soll es gehen.

Allerdings stranden die beiden bereits in Liverpool, Jossel wird geheiratet, Mina lebt bei seiner Familie. Aufgrund der Situation bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu lernen, was Leben heißt und selbiges an ihre Kinder weiterzugeben.

Ein Roman, der einen ganz großen Bogen schlägt - einmal durch das gesamte zwanzigste Jahrhundert. Was aber nicht bedeutet, dass Autorin Linda Grant - selbst Nachfahrin osteuropäischer Juden - oberflächlich mit ihrer Protagonistin und den weiteren Charakteren umgeht. Nein - das Gegenteil ist der Fall. Sie spürt der Entwicklung der Familiengeschichte als solcher nach, was dabei ist Schicksal, was in der eigenen Hand?

Es lohnt sich unbedingt, dem selbst auf den Grund zu gehen. Ein Roman wie ein Orkan. Mich jedenfalls hat er mitgerissen und ich konnte ihn nicht aus der Hand legen, bis ich Mina bis zu ihrem Ende begleitet hatte. Aber nicht bis zum Ende der Geschichte, denn die dauert so lange, wie jemand von Mina weiß. MIndestens.