Durchwachsener Thriller...
Die beiden weiblichen Detectives Regan Pescoli und Selena Alvarez sind ein Team und eigentlich haben sie selten Mordfälle zu klären, denn sie leben und arbeiten in einem kleinen Örtchen in Montana, wo ...
Die beiden weiblichen Detectives Regan Pescoli und Selena Alvarez sind ein Team und eigentlich haben sie selten Mordfälle zu klären, denn sie leben und arbeiten in einem kleinen Örtchen in Montana, wo es mehr Natur als Verbrechen gibt. Doch seit kurzem geht ein Serienkiller dort um, der eine ganz teuflische Methode entwickelt hat, um seine weiblichen Opfer zu töten. Erst schießt er auf ihre Reifen, dann rettet er sie aus ihren Autowracks, pflegt sie gesund um sie Tage später, sobald seine Opfer sich in Sicherheit wiegen und ihn als Retter in der Not ansehen, dann nackt an einen Baum zu fesseln und sie in der Kälte dem Erfrierungstod zu überlassen.
Dabei hinterlässt er keine Spuren nur eine rätselhafte Botschaft, Buchstaben, die die Initialen der Getöteten beinhalten und einen eingeritzten Stern im Baum. Die Ermittler tappen zunächst im Dunkeln und bekommen recht schnell ein weiteres Ermittlerduo vom FBI vor die Nase gesetzt. Währenddessen macht sich die geschiedene Jillian auf den Weg nach Montana, da sie nach einem anonymen Anruf und zugesandten Schnappschüssen eines Mannes vermutet, dass ihr erster Mann Aaron, den sie unter den Toten vermutete, in Wirklichkeit noch quicklebendig ist und sich dort aufhält.
Aber Jillians Reise steht unter einem schlechten Stern- das Wetter verschlechtert sich, kaum dass sie in Montana angekommen ist rapide- Eis und Schneestürme drohen und zu allem Überfluss schießt auch noch jemand auf ihren Reifen, so dass sie einen schweren Unfall erleidet. Glück im Unglück- sie wird gerettet, von einem Mann, der zusammen mit seinem Hund in einer einsamen Hütte lebt und mit dem sie zusammen das schlechte Wetter aussitzen muss. Zane MacGregor ist ein rätselhafter Mann, der ihr scheinbar nicht alles über sich erzählt. Jillian ist hin und her gerissen ob sie dem attraktiven Mann vertrauen kann, denn auch sie hat von dem unheimlichen Serienkiller und seiner Vorgehensweise bereits gehört…
„Der Skorpion“ und „Der Zorn des Skorpions“ sind zwei zusammenhängende Teile; so sollte man nicht verwundert sein, dass der Roman mitten im Geschehen endet und auch Regan Pescoli erst sehr spät- wie auf dem Klappentext erwähnt, vom Killer entführt wird.
Zunächst wird man mit allerhand Personen konfrontiert, eine wahre Hauptfigur kristallisiert sich eigentlich nicht heraus, da der Roman gleich aus mehreren Perspektiven erzählt wird.
So wird man zum Beispiel Zeuge des Anschlags auf Jillian und erlebt diesen Vorfall aus ihrer Sicht mit und nimmt durch die beiden Detektives Alvarez und Pescoli auch an der Ermittlungsarbeit teil.
Zudem kommt auch in kleinen Abschnitten der Killer (in Ich-Form) selbst zu Wort. Im Grunde fand ich die Idee eine Geschichte auf zwei Bände auszulegen recht gut, doch leider fand ich die Umsetzung als solche nicht ganz so gelungen. Zwar gibt es an Lisa Jacksons Schreibstil nichts zu mäkeln, doch hat sie für meinen Geschmack einfach zu viele Personen in den Fokus der Story gestellt.
Ich empfand es äußerst mühsam überhaupt in den Roman hinein zu kommen, da man anfangs die vielen Personen kaum auseinander halten konnte. Dazu ändert sich der Perspektivwechsel einfach zu rasch und dazu wird man auch noch mit allen möglichen Hintergründen über das Privatleben der weiblichen Hauptfiguren bombardiert. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen.
Aber ist man erstmal „drin“, lässt sich der Roman gut lesen und dazu ist es auch sehr spannend zu erfahren, ob Jillian nun dem Killer in die Hände gefallen ist, oder nicht und natürlich entspinnt sich, typisch für Jackson Romane, auch eine kleine Liebesgeschichte innerhalb des Buches.
Dennoch schleichen sich immer mal wieder einige Längen ein und so kann ich leider, trotz guter Idee und atmosphärisch dichten Beschreibungen des eisigen Wetters in Montana keine Höchstbewertung geben. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die Autorin sich im Fortsetzungsroman steigern wird; zudem ist man dann auch schon bereits mit allen Akteuren vertraut und kann sich dann ohne Ablenkung allein auf die Krimihandlung konzentrieren.