Cover-Bild Das Erdbeermädchen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 13.06.2017
  • ISBN: 9783641186715
Lisa Stromme

Das Erdbeermädchen

Roman
Neben der tiefsten Finsternis strahlt oft das hellste Licht

Sommer 1893. Die Bewohner von Åsgårdstrand, einem malerischen Fischerdorf an der norwegischen Küste, bereiten sich auf die Ankunft ihrer reichen Sommergäste vor. Die junge Erdbeersammlerin Johanne soll den Sommer über als Dienstmädchen im Hause des Admirals Ihlen arbeiten. Johanne freundet sich mit Tullik, der impulsiven Tochter des Admirals, an. Als diese eine verbotene Affäre mit dem noch unbekannten Edvard Munch beginnt, der geächtet am Rande des Dorfes lebt, drohen ihre Freundschaft und der bürgerliche Friede in Asgardstrand daran zu zerbrechen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

Nette Unterhaltungslektüre

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In ihrem Debütroman "Das Erdbeermädchen" entführt uns die Autorin Lisa Stromme nach Norwegen. Hier begeben wir uns auf die Spuren des Malers Edvard Munch. Wir erfahren viel über sein Leben und seine Werke.

Die ...

In ihrem Debütroman "Das Erdbeermädchen" entführt uns die Autorin Lisa Stromme nach Norwegen. Hier begeben wir uns auf die Spuren des Malers Edvard Munch. Wir erfahren viel über sein Leben und seine Werke.

Die Gescichte: Wir befinden uns im Jahr 1893. Wie jedes Jahr werden in Asgardstrand die reichen Sommergäste erwartet. Dafür räumen sogar manche Bewohner ihre Häuser und ziehen den Sommer über in beengte Fischerhütten. So auch die Eltern unserer Erdbeersammlerin Johanne. Sie trägt durch das Sammeln und den Verkauf zum Lebensunterhalt ihrer Familie bei. Doch diesen Sommer soll sie auch noch im Hause des Admirals als Dienstmädchen arbeiten. Sie freundet sich mit Tullik, der Tochter des Hauses an. Gemeinsam unternehmen sie viele Streifzüge durch die Wälder. Und so lernen beide den Maler Edvard Munch kennen. Tullik fühlt sich von dem Maler magisch angezogen. Und die beiden beginnen eine Affäre. Der Maler wird von den Einwohner Asgardstrands geächtet und Tullik gerät in Verruf .......

Es handelt sich hierbei um eine nette Geschichte. Die Autorin hat einen etwas anderen Schreibstil, aber mit der Zeit hat man sich beim Lesen daran gewöhnt. Ich erfahre viel über den norwegischen Maler Edvard Munch, der mir bis dato kein Begriff war. Johanne erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Das Erdbeermädchen kann ich mir sehr gut vorstellen, wie sie durch die Wälder streift und dabei ständig etwas Neues entdeckt. Ihre Anstellung im Haus des Admirals hat sie vor eine neue Herausforderung gestellt. Denn Tullik ist sehr impulvis, aber auch verträumt und wirkt auf mich auch melancholisch. Und sie hat Johanne vereinnahmt. Ständig mußte sie auf Abruf bereit stehen. Die Hütte des Malers kann ich mir auch sehr gut vorstellen. Es muss ein ganz besonderer Mensch gewesen sein (dabei verweist die Autorin noch im Anhang des Buches). Und ich kann mir auch gut vorstellen, wie er beim Malen in seine Welt abgetaucht ist.

Ingesamt eine sehr interessante und unterhaltsame Geschichte. Besonders fasziniert hat mich jedoch das Cover. Es lässt den Leser in eine andere Welt eintauchen. Ich vergebe für diesen Roman 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.06.2017

Liebe, Freundschaft und die Leidenschaft zur Malerei

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Die in England geborene Autorin lebt mit ihrem norwegischen Mann und den Kindern in der Nähe von Asgardstrand, einem norwegischen Küstenort, in welchem Edvard Munch sein Ferienhaus hatte, welches Lisa ...

Die in England geborene Autorin lebt mit ihrem norwegischen Mann und den Kindern in der Nähe von Asgardstrand, einem norwegischen Küstenort, in welchem Edvard Munch sein Ferienhaus hatte, welches Lisa Stromme so fasziniert... und so wurde dieser bekannte Maler auch Dreh- und Angelpunkt ihres ersten Romans „Das Erdbeermädchen“.

Das Erdbeermädchen ist ein Gemälde und die Erzählperson zugleich; Johanne lernt als Erdbeersammlerin verschiedene Maler kennen, die ihren Sommer in Asgardstrand verbringen; so u.a. auch Edvard Munch, den alle Bewohner meiden und ihren Kindern sogar verbieten, sich das kleine Ferienhaus anzuschauen... Johanne nimmt trotzdem heimlich Kontakt zu diesem Künstler auf, weil sie das Malen liebt und Edvard Munch fördert sie mit Leinwand, Farbe und einem Buch von Goethe „Die Farbenlehre“. Außerdem arbeitet Johanne den Sommer über bei der Familie des Admirals Ihlen, befreundet sich mit dessen jüngster Tochter Tullik, welche sich ihrerseits in den Maler Munch verliebt. Das Drama beginnt und wird quasi Mittelpunkt der Geschichte: es geht um Kunst, Liebe, heimliche Treffen, Lügen, Verlust und tragischer Abschied... immer aus der Sicht von Johanne geschrieben.

Die Geschichte des Romans ist wirklich interessant und vor allem merkt man, dass sich die Autorin in ihren Recherchen rund um Edvard Munch und Asgardstrand sehr von der Zeitgeschichte hat inspirieren lassen. Es tauchen immer wieder real existierende Gemälde auf, auch die Liebesgeschichte Munchs und das Ferienhaus gab es wirklich. Um diese Fakten wird ein fantasievoller Roman mit Einblick in die damalige Zeit gemalt, was ich wirklich sehr ansprechend finde.

Und dennoch empfinde ich das Buch als holprig („Verwirrt wollte ich sagen, verstört, biss mir aber auf die Zunge, weil mir das wie Verrat vorgekommen wäre,“ Seite 202, 2. Absatz) und nicht so fesselnd, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob es an der Sprache oder der Übersetzung liegt... oder vielleicht an der Art, wie die Autorin zwischen detaillierter Beschreibung und lapidarem Überfliegen eines Themas hin- und her wechselt. Es fehlt mir einfach der Spannungsbogen, der mich das Buch nicht mehr weglegen lässt. Sehr schade, denn die Geschichte an sich hat viel Potential!

Auch finde ich das Buchcover nicht ganz so gelungen: es passt meines Erachtens weder zum Titel des Erdbeermädchens, noch zur eher düsteren Geschichte. Einzig durch den Stil lässt sich ein Gemälde aus dem Ende des 19. Jahrhunderts erahnen.

Fazit: eine interessante Geschichte, leider für meinen Geschmack zu holprig erzählt. Wer Kunst rund um Edvard Munch (der gerade durch seine Bildervariationen von „Der Schrei“ der Allgemeinheit bekannt wurde) mag, Norwegen des 19. Jahrhunderts liebt und gerne historische Romane liest, die dieses Mal nicht epischen Ausmaßes sind... dem mag ich diese Roman-Neuerscheinung ans Herz legen. Ich bin allerdings eher ein wenig enttäuscht bzw. meine Erwartungen waren aufgrund des Klappentextes zu hoch