Sehr interessant und lehrreich, aber ich brauchte etwas, um gut reinzukommen
Die Ärztin Lissa Rankin beschreibt in ihrem Buch „Warum Gedanken stärker sind als Medizin“ was die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers alles können und wie wir in Einklang mit unserem Körper ...
Die Ärztin Lissa Rankin beschreibt in ihrem Buch „Warum Gedanken stärker sind als Medizin“ was die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers alles können und wie wir in Einklang mit unserem Körper leben können.
Trotz ihres Medizinstudiums glaubt sie daran, dass noch viel mehr, als nur die ärztliche Behandlung, zum gesund werden führt. Für sie ist das Umfeld, der Lebensstil und vor allem die Einstellung des Patienten sogar wichtiger und beeinflusst unsere Genesung laut Lissa Rankin mehr, als wir denken.
Mit vielen Fallbeispielen und Erfahrungen belegt sie ihre Thesen, wodurch das ganze Buch auch für Normalos wie mich, die nur auf ihre Schulbildung zurückblicken können, ansprechend und verständlich geschrieben war. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde Fallbeispiele immer interessant und ich meine, wem schadet es nicht zu wissen, dass eine Gruppe von Mönchen, die auf den Himalaya gestiegen sind, ihre Körpertemperatur nur durch das geistige Visualisieren eines Feuers so weit erhöht haben, dass die feuchten Handtücher über ihren Schultern getrocknet sind?! Trotzdem verwendet sie viele Fachbegriffe und erklärt ihr Ansätze auf einfache medizinische Weise.
Zusätzlich zu ihrer Argumentation findet man im hinteren Teil unter „Schreiben Sie ihr eigenes Rezept“ einige Anleitungen, Tipps und Strategien, um sein Leben umzugestalten oder z.B. den Grund für eine chronische Erkrankung zu finden - kurz: um sich selbst zu heilen.
Das Sachbuch ist in drei Teile plus Anhang gegliedert, die ich sehr logisch fand, da sie immer tiefer in die Materie eingestiegen sind. Jedoch haben sich die Punkte zum Schluss manchmal wiederholt, aber Wiederholung hilft ja schließlich beim Einprägen, wie wir alle wissen.
Am Anfang konnte ich nicht so viel mit dem Buch anfangen und hatte oft keine Lust weiter zu lesen. Das hat sich geändert, als ich mir mal entspannt die Zeit dafür genommen habe, als ich in der Stimmung dazu war und dabei länger am Stück gelesen habe. Ab da habe ich gemerkt, welches Potenzial in dem Buch steckt.
Ich habe viel gelernt und erfahren und schon nach einigen Kapiteln hatte sich meine Sichtweise auf die Anwendung der Medizin komplett verändert.
Immer wieder hat sie sich auf ihr eigenes Leben bezogen, was mir ihre Erzählungen sehr viel näher gebracht und ebenfalls gefallen hat.
Obwohl es von einer amerikanischen Ärztin geschrieben wurde, findet man so viele Parallelen zu unserem Gesundheitssystem, dass ich es gut auf die deutsche Situation beziehen konnte.
Zum Ende hin habe ich mich nicht mehr so angesprochen gefühlt, da ich das Buch ausschließlich aus medizinischem Interesse gelesen habe und nicht, weil ich mich selbst heilen wollte und ich so mit konkreten Appellen o.Ä. nichts anfangen konnte.
Alles in allem, war es kein leichtes Buch und ich habe auch lange dafür gebraucht, aber ich kann es jedem empfehlen, der sich für diesen Bereich interessiert, denn es war wirklich gut geschrieben.