Für junge Träumerinnen ab 8 Jahren
Die 12-jährige Emily Windfang (zu Englisch Windsnap) lebt mit ihrer Mutter auf einem Hausboot am Pier ihrer kleinen englischen Küstenstadt. Da ihre Mutter große Angst vor Wasser hat, legt das Boot nie ...
Die 12-jährige Emily Windfang (zu Englisch Windsnap) lebt mit ihrer Mutter auf einem Hausboot am Pier ihrer kleinen englischen Küstenstadt. Da ihre Mutter große Angst vor Wasser hat, legt das Boot nie ab. Auch Emily war noch nie im Wasser. Mit dem Schulwechsel gelingt es ihr, ihre Mutter zu überreden, sie am Schulschwimmunterricht teilnehmen zu lassen. Sie fühlt sich im Wasser sofort in ihrem Element. Doch schon nach wenigen Minuten, spürt sie ein merkwürdiges Gefühl in den Beinen, als würden diese eins werden. Ihr wächst ein Fischschwanz! Schnell verlässt sie das Becken, bevor es ihren Mitschülern auffällt. Völlig verwirrt muß sie erst mal nachdenken. Warum erzählt ihr ihre Mutter nie etwas über ihren Vater? Ahnt ihre Mutter was mit Emily los ist? Emily versteht es ja selbst nicht so ganz, daher springt sie nachts heimlich ins Meer, wo sie sich sofort wieder verwandelt. Am Regenbogenfelsen lernt sie dann das gleichaltrige Meermädchen Shona kennen. Diese weiht sie in die Geheimnisse der Nixenwelt ein und gemeinsam forschen sie nach Emilys Vater.
Der erste Band der Emily-Reihe ist vom WDR als Hörspiel aufgenommen worden, mit namenhaften Sprechern wie Frauke Pohlmann als Emilys Mutter, oder Karlheinz Tafel als Staatsanwalt. Doch auch die Stimmen der jungen Nixen Wanda Kosmala, Céline Vogt und Johanna Bergmann sind wirklich gut gewählt. Sie klingen richtig frisch, mädchenhaft und dennoch kann man sie prima auseinander halten. Ihre Namen werden auch oft genug genannt, um der Geschichte folgen zu können, was bei Hörspielen ja nicht immer der Fall ist. Auch die Klangkulisse ist toll, das Meer rauscht und man fühlt sich sofort an die See versetzt. Neben den tollen emotionsgeladenen Stimmen möchte ich aber auch die Technik nicht vergessen. Nicht nur die Stimmen sind glasklar, sie werden auch nicht von der Geräuschkulisse überlagert. Obwohl man den Eindruck verschiedener Lautstärken hat, muß man den Lautstärkeregler nie verändern. Die Höhen, Tiefen, Bässe und die Lautstärke sind prima ausbalanciert.
Die Geschichte: Gut, ich bin eine Mädelsmutter und kenne H2O, Mako, Aléa Aquarius und Mariella Meermädchen. Wir haben Nixen Barbies und Kostüme. Das Prinzip der Meerjungenfrauen-Menschenmädchengeschichte ist mir also vertraut, wobei ich stets im Hinterkopf hatte, daß gerade dieser erste Emily-Band älter ist, wahrscheinlich sogar als die Barbie Versionen. Sehr schön an dieser Geschichte finde ich natürlich, daß Emily erfährt, warum sie ohne ihren Vater aufgewachsen ist und dass das überhaupt nicht an mangelnder Liebe seinerseits lag. Lustig fand ich die Wahrsagerin vom Pier, Millie, die immer wieder auf Emily aufpassen soll, dabei aber einschläft, am Fernseher klebt, oder ähnliches. Die Geschichte ist stark gekürzt auf nur 51 Minuten und damit deutlich kürzer als Band 2, der als Hörbuch auf 2 CDs eingelesen wurde und 2 h 31 min dauert. Die Buchvorlagen sind gleich dick. Anlässlich des Erscheinens eines neuen 6 Bandes „Die Bestimmung“ (4 CDs, gelesen von Laura Maire) aus der Feder von Liz Kessler, sind die ersten drei Bände noch einmal herausgebracht worden. Die Bände 4 und 5 folgen im Herbst.
Meine Nixenmädels fanden die Geschichte echt schön, bemängeln aber, daß die CD Emily Windsnap heißt, sie im Hörspiel aber Windfang genannt wird. Gut, das kann ich nun auch nicht erklären. Der Gesang der Sirene zu Beginn und zwischendurch ist natürlich „voll schön“. Die Geschichte hat beiden auch sehr gut gefallen, wobei Franziska meinte: „Das Ende ist kein gutes Ende, weil es neugierig macht, auf die nächste CD, die brauche ich aber nun auch!“. Die Geschichte ist schon in sich abgeschlossen, endet aber mit einem Ausblick auf die Fortsetzung, die wir natürlich auch ganz dringend brauchen!