Cover-Bild Die 48 Briefkästen meines Vaters
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 06.05.2019
  • ISBN: 9783455005431
Lorraine Fouchet

Die 48 Briefkästen meines Vaters

Katrin Segerer (Übersetzer)

 »Bei Fouchets Schreibstil kann man die Salzluft und den bretonischen Butterkuchen schmecken.«   Brigitte 
 Auf der Suche nach ihrem unbekannten Vater reist Chiara aus Rom in die stürmische Bretagne. Sie ist bei ihrer Mutter in dem Glauben aufgewachsen, ihr Vater sei vor ihrer Geburt gestorben, bis sie eines Tages erfährt, dass sie womöglich die Tochter eines bretonischen Matrosen ist. Doch wie soll sie ihn auf der Insel Groix fnden, wenn sie nicht einmal seinen Namen kennt? Als ihr eine Stelle als Inselbriefträgerin angeboten wird, hat sie einen perfekten Vorwand für ihre Nachforschungen. Auf Groix kommen die Überraschungen nämlich mit dem Postschiff , und die Briefkästen haben ihre eigenen Geheimnisse. Hier findet Chiara eine zweite Familie. Und sie lernt den undurchschaubaren Schriftsteller Gabin kennen. Aber wird Chiara auch erfahren, wer ihr Vater ist?
 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2019

Poetisch, aber zu schwermütig

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Ein genialer Titel - doch stilistisch konnte mich der Inhalt von "Die 48 Briefkästen meines Vaters" nicht vollends überzeugen.

Nach einem Streit erfährt Chiara, dass nicht der - eine Woche nach der Hochzeit ...

Ein genialer Titel - doch stilistisch konnte mich der Inhalt von "Die 48 Briefkästen meines Vaters" nicht vollends überzeugen.

Nach einem Streit erfährt Chiara, dass nicht der - eine Woche nach der Hochzeit - verstorbene Mann ihrer Mutter ihr Vater ist, sondern ein Bretone, der von der Insel Groix stammen soll. Kurzentschlossen lässt sie alles stehen und liegen und fliegt nach Frankreich, reist auf die Insel Groix.

Auf der Fähre lernt sie Urielle mit ihren Zwillingsjungs und den Korsen Gabin kennen. Durch einen Beinahe-Unfall freunden sich die drei an. Chiara wird eingeladen bei Urielles Familie zu wohnen, was Chiara gerne annimmt. Da gerade die Briefträgerin für eine Woche ausfällt, nimmt Chiara deren Job an. Sie erhofft dadurch mehr über die Inselbewohner zu erfahren, insbesondere herauszufinden, wer ihr leiblicher Vater ist. Alles was sie von ihm weiss, ist, dass er den Nachnamen eines Wetterphänomens hat und vor 26 Jahren kurz auf der Insel Elba war. Chiara fühlt sich schnell familiär und willkommen, ein Gefühl, das sie von ihrer Mutter Livia nicht kennt.

Neben Chiaras Geschichte wird auch jene von einem, bis fast zum Ende unbekannten, Charles geschildert, aber rückblickend. Sogar einige der Briefkästen werden zu Erzähler. Diese vielen Wechsel der Handlungsstränge und die Pendelei zwischen Gegenwart und Vergangenheit wirkten mit der Zeit aber ermüdend.

Für meinen Geschmack werden zu oft Gedichte zitiert, und ebenso zu oft werden (vor allem in der ersten Hälfte) bretonische Ausdrücke benutzt. Im französischen Original sind sie vielleicht nicht so auffällig und normalerweise stören mich fremdsprachige Begriffe nicht sehr, aber hier hatte ich bald mal genug von den dazugehörigen Erklärungen.

Man kann der Geschichte eine gewisse Poesie nicht absprechen und auch nicht den Schalk, der sich bei Lorraine Fouchets Romanen fast immer durch alle Seiten zieht. Sie ist auf eine spezielle Art schön, fast eine Liebeserklärung an die Insel Groix.

Trotzdem hat mich "Die 48 Briefkästen meines Vaters" leider nicht richtig gefesselt, der Titel ist ein wenig irritierend und ich stolperte über ein, zwei Unstimmigkeiten. Anstatt Abends wie üblich noch einige Kapitel zu lesen und irgendwann schweren Herzens nur aus Vernunftgründen die Lektüre zur Seite zu legen, entschloss ich mich hier gleich zweimal ohne Bettmümpfeli-Lektüre einzuschlafen.

Fazit: Die poetische Geschichte um die Suche nach Chiaras Vater kam mir zu schwermütig daher.
3.5 Punkte.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Leider nicht so überzeugend wie erhofft

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Ich liebe Post, egal ob Briefe oder Postkarten (und natürlich Bücher, die per Post ankommen). Somit hat mich der Titel gleich angesprochen. Nachdem ich das Buch so oft in der Hand hatte, wurde es irgendwann ...

Ich liebe Post, egal ob Briefe oder Postkarten (und natürlich Bücher, die per Post ankommen). Somit hat mich der Titel gleich angesprochen. Nachdem ich das Buch so oft in der Hand hatte, wurde es irgendwann Zeit, es auch tatsächlich zu lesen.


Handlung

Chiara lebt mit ihrer Mutter in Rom und ist mit dem Gedanken aufgewachsen, dass ihr Vater noch vor ihrer Geburt bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Eines Tages erfährt sie durch einen Wutausbruch der Freundin ihrer Mutter, dass auch die Möglichkeit besteht, dass sie die Tochter eines Matrosen von der französischen Insel Groix ist, mit dem sich ihre Mutter getröstet hatte. Mit sehr sporadischen Informationen reist sie in der Hoffnung, ihren Vater zu finden, auf die Insel. Dort wird ihr eine Stelle als Inselbriefträgerin angeboten, der ihre Nachforschungen erleichtert.
Auf ihrer Reise schließt Chiara schnell eine Familie ins Herz und fühlt sich so sehr zu Hause, wie noch nie. Zudem lernt sie den Schriftsteller Gabin kennen, der mehr als ein Geheimnis mit sich herumzutragen scheint.


Meine Meinung

Die Geschichte fand ich wirklich interessant. Mehr als einmal wendet sich das Blatt, obwohl man als Leser einiges erahnen kann.

Dennoch konnte mich der Schreibstil der Autorin nicht überzeugen. Die Perspektive hat immer wieder gewechselt, genau wie die Zeit. Das mag ich normalerweise sogar sehr gerne, weil sich eine Geschichte dadurch wie ein Puzzle zusammensetzt. Allerdings mag ich es nicht, so angesprochen zu werden, als sei ich eine Figur im Buch (“du heißt xyz”…). Außerdem wurde aus sehr ungewöhnlichen Perspektiven berichtet, z.B. aus der eines Fahrrads, das nicht verstanden hat, warum es einen Namen hat (was für das Buch wohlgemerkt komplett irrelevant war). Es ist bestimmt Geschmacksache, aber für mich war es leider nichts.

Die Figuren waren wiederum gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Manche waren mir sehr sympathisch, andere eher nicht; genau wie im richtigen Leben. Zudem haben einige der Charaktere im Buch eine Entwicklung durchgemacht, was ich auch immer schön finde.


Das Cover

Das Cover hat mir gut gefallen und Lust auf das Buch gemacht. Es passt gut zur Handlung und spiegelt einige der Hauptelemente des Romans wider: Die Insel, das Fahrrad und die Briefkästen. Das Cover ist etwas verträumter als die Geschichte selbst, aber das stört mich nicht weiter. Man merkt, dass sich der Grafiker Gedanken zum Buch gemacht hat.


Fazit

Die Handlung war wirklich schön, aber nicht spektakulär – genau, wie man es von einem sommerlichen Roman erwartet. Der Schreibstil war aufgrund der seltsamen Perspektiven leider nichts für mich. Daher vergebe ich alles in allem drei von fünf Sternen.