Cover-Bild Ein geschenkter Anfang
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 17.03.2017
  • ISBN: 9783455000719
Lorraine Fouchet

Ein geschenkter Anfang

Axel Wostry (Sprecher), Sina de Malafosse (Übersetzer)

»Wer auf meiner Beerdigung weint, mit dem rede ich kein Wort mehr«, hat Lou oft gewitzelt. Lou, die auf der kleinen bretonischen Insel ein echter Paradiesvogel war und von allen geliebt wurde. Lou mit ihren Spleens –Champagner, bitte, aber nur von Mercier! – und Macken – sie kochte miserabel, aber mit Liebe –, einem Lachen, das lauter war als das Kreischen der Möwen, und einem Herzen so weit wie das Meer. Nun ist Lou tot – und die Familie droht auseinanderzubrechen. Im Testament bittet sie ihren Mann Jo, ihr einen letzten Wunsch zu erfüllen: Er soll das zerrüttete Verhältnis zu ihren erwachsenen Kindern Cyrian und Sarah wieder kitten und beide glücklich machen. Erst dann darf er Lous letzten Brief lesen – der versiegelt, natürlich in einer Champagnerflasche, auf ihn wartet. Eine Flaschenpost, die das Leben einer ganzen Familie verändert.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei LeseratteBEA in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2017

Eine sehr bewegende Geschichte - für mich ein Highlight des 1. Quartals 2017

0


Ein geschenkter Anfang von Lorraine Fouchet

Bei dem Buch haben mich Titel, Cover und Inhaltsangabe gleichermaßen in den Bann gezogen und ich musste das Buch einfach lesen. Für mich war es das erste ...


Ein geschenkter Anfang von Lorraine Fouchet

Bei dem Buch haben mich Titel, Cover und Inhaltsangabe gleichermaßen in den Bann gezogen und ich musste das Buch einfach lesen. Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber ich kann schon jetzt sagen, es war nicht das Letzte. Das Buch war flüssig geschrieben und jeder einzelne Charakter ist mir ans Herz gewachsen.

Die wohl größte und bedeutendste Rolle in dem Buch spielt die kürzlich verstorbene Lou. Eine Frau die nicht nur von ihrer Familie geliebt und geschätzt wurde. Eine Frau, die weiß wie schwer es für die Familie ohne sie sein wird.Lou war das Band das die Familie zusammen gehalten hat und sie weiß das ohne sie die Familie zerbrechen wird. Als Mutter spürt Lou was ihre Kinder bewegt, aber auch das ihre Kinder in ihrem jetzigen Leben nicht glücklich sind. Der Vater spielt im Leben der Kinder keine große Rolle. Man spürt wie traurig es sie macht das ihre Kinder den geliebten Mann nie so richtig kennengelernt haben, das sie ihm nicht das gleiche Vertrauen entgegenbringen können wie ihr. Man spürt wie sehr sich Lou Gedanken um die Familie macht. Sie möchte das ihre Kinder wieder glücklich sind und das aus den einzelnen Personen wieder eine Familie hat. Lou weiß das Jo alles versuchen wird um ihren letzten Wunsch zu erfüllen, aber sie weiß auch das Jo eine Aufgabe braucht um über ihren Tod hinwegzukommen.

Lorraine Fouchet hat eine sehr berührende und bewegende Geschichte geschrieben bei der man nicht nur weinen, sondern ab und dann auch lachen kann. Die Mischung war genial. Die Liebe spielt in dem Buch eine genauso große Rolle wie Lou, die auch nach ihrem Tod allgegenwärtig ist. In die Charaktere kann man sich gut reinfühlen weil man immer wieder aus Sicht jeden einzelnen liest und dabei viel aus der Gegenwart, aber auch viel aus der Vergangenheit mitnimmt. Ich mochte die Familie, jeden einzelnen - bei manchen braucht man etwas länger bis sie einem sympathisch sind, aber je mehr man über sie liest umso mehr wachsen sie einem ans Herz.

Lorraine Fouchet hat eine Geschichte geschrieben die mich sehr berührt hat. Die Liebe spielt in dem Buch eine große Rolle und Lou schwebt auch nach ihrem Tod wie ein roter Faden durch die Seiten. Immer wieder gibt es Rückblicke, ihre Sicht der Dinge so dass man sie bildlich vor Augen hat. Besonders gut gefallen hat mir das die Autorin immer wieder Wendungen eingebaut hat mit denen ich so nicht gerechnet hätte.

Man spürt auf jeder Seite welche Lücke Lou hinterlassen hat und man kann ahnen wie schwer es für Jo werden wird, Trauer und Aufgabe zu bewältigen. Wird Jo es schaffen - wird er wieder einen Zugang zu seinen Kindern finden?? Wird er es schaffen sie glücklich zu machen und somit Lous letzten Wunsch erfüllen? Wird er über den Tod seiner Frau hinweg kommen und endlich Teil der Familie werden? Wie gut das es noch Pomme und ihre Mutter gibt. Pomme, die uneheliche Tochter seines Sohnes, ist sein Sonnenschein. Die beiden verbindet eine bedingungslose Liebe, sie verstehen sich ohne Worte. Eine Verbindung die er in dieser Art zu seinen Kindern nie aufbauen konnte. Beide sind unglücklich mit ihrem Leben und man spürt wie sehr sie die Mutter vermissen, den lebenden Vater jedoch gar nicht brauchen. Jos unterschiedliche Enkeltöchter mochte ich sofort und es hat mir gefallen das die beiden sich im Laufe der Zeit, trotz ihrer Unterschiedlichkeit, angefreundet haben. Die Mädels haben den gleichen Papa und es ist berührend zu lesen wie die beiden Mädels ihr Leben und ihren Papa sehen. Jo hadert oft mit sich, wünscht sich das er gestorben wäre und nicht die geliebte Frau die von allen so sehr gebraucht wird. Trotzdem bemüht er sich den letzten Wunsch seiner Frau zu erfüllen, er weiß das es nicht einfach ist, die Sache scheint aussichtslos, aber dann kommt dieser Tag der alles ändert.

"Ein geschenkter Anfang" ist eine Geschichte die traurig und schön zugleich ist. Eine Geschichte die zeigt, das nichts ist wie es ist und das ein Ende auch ein neuer Anfang sein kann.

Lorraine Fouchet hat mich mit ihrer Geschichte mitgenommen, meine Gefühle fuhren Achterbahn, es gab Wendungen und Überraschungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte und sie hat mich zu Tränen gerührt. Ich konnte mich in alle Charaktere reinversetzen, mit ihnen fühlen und es war als würde ich als stiller Beobachter in einer Ecke sitzen. Meine Erwartungen an das Buch wurden sogar noch übertroffen und dafür gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 13.03.2017

"Message dans une bouteille" - für eine wundervolle bretonische Familie!

0

"Ein geschenkter Anfang" (Original: Entre ciel et Lou) von Lorraine Fouchet erschien als gebundenes Buch, HC im Atlantik-Verlag (2017). Es handelt sich um eine Familiengeschichte, die damit beginnt, dass ...

"Ein geschenkter Anfang" (Original: Entre ciel et Lou) von Lorraine Fouchet erschien als gebundenes Buch, HC im Atlantik-Verlag (2017). Es handelt sich um eine Familiengeschichte, die damit beginnt, dass Lou, die Hauptperson dieses Romans, Ehefrau von Jo und Mutter von Cyrian und Sarah sowie Großmutter der Enkeltöchter Pomme und Charlotte, beerdigt wird. Jo, der die von allen Inselbewohnern sehr geliebte Frau sehr vermisst, betrauert sie und fühlt sich verlassen und einsam; hatte er doch ein Leben voller Lachen und voller Liebe mit Lou....

Der Roman handelt nun von dem Vermächtnis in Form von 2 Briefen, in einer Champagnerflasche beim Notar hinterlegt, in dem Lou ihrem geliebten Jo, dem früheren Kardiologen, auferlegt, dass er - bevor er die Flasche öffnen darf - die Aufgabe hat, seine Kinder Cyrian und Sarah glücklich zu machen, ihnen 'ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern' - und Jo nimmt diese letzte Herausforderung an und lässt seinem Einfallsreichtum in dieser Sache zuweilen skurrile Ideen entspringen.... Man lernt die beiden Enkeltöchter, die Halbschwestern Pomme und Charlotte, kennen sowie deren Eltern; den erfolgreichen Cyrian, der Vater der beiden, der sich von der Insel löst und auf Jo zornig ist, in seiner Ehe mit der Pariserin Albane nicht sehr glücklich ist und dennoch einen aufrechten Charakter und das Herz am rechten Fleck zeigt. Sarah, seine Schwester, wird von einer Krankheit ereilt, die in jungen Jahren ihr Leben verändert: Da sie eine starke Persönlichkeit ist, macht sie jedoch das Allerbeste aus ihrem Leben, muss jedoch lernen, noch einmal einen Mann in ihr Leben treten zu lassen....

Jo, der in "Le Bourg" residiert, versucht nun, teils mit unlauteren Mitteln, die Kinder glücklich(er) zu machen und die Enkeltöchter verzehren sich ihrerseits nach Liebe und Aufmerksamkeit ihres Vaters. Albane, die Ehefrau, hat in diesem Roman ebenfalls eine Lektion fürs Leben zu lernen und durchlebt eine positive Wandlung...
In der Trauerzeit, den ersten Wochen nach Lou's Tod, wechselt die Erzählperspektive jedes einzelnen Familienmitglieds, was sich ungeheuer spannend, abwechslungsreich und hintergründig liest; dem Leser wird klar, dass sich hinter jedem Verhalten, jeder Geste, eine andere (oft unbekannte Geschichte, über die geschwiegen wird) steht. Dies macht diesen Roman sehr liebenswert.

Der Stil von Lorraine Fouchet hebt genau dies in emotionaler Weise ganz ausgezeichnet heraus: Man lernt zunehmend, die Charaktere zu verstehen - und dieses Verständnis führt auch zur Erkenntnis, dass oftmals Ängste oder verschwiegene Erlebnisse hinter der Fassade stecken und es sich lohnt, genauer dahinter zu sehen - und auch darüber zu sprechen. So spitzt sich der Roman am Ende dramatisch zu und mit Charlottes "Erwachen" kommen viele Wahrheiten ans Licht, die die Familie endlich wieder näherrücken lassen...Im Grunde bringen die beiden Mädchen Pomme und Charlotte durch ihren Wunsch, mehr Zeit miteinander zu verbringen, die Familie 'peu-à-peu' zusammen; die Annäherungsprozesse verdichten sich und Jo kann nun sein Versprechen einlösen und Lou's Flasche mit der letzten 'message' beim Notar abholen: Die Familie kann neu starten und Lou endlich ihre Ruhe finden. Sie muss sich nicht mehr einschalten von "dort, wo wir alle einmal hingehen"....

Lorraine Fouchet gelingt es sehr sensibel und mit der französischen 'Leichtigkeit', die dennoch in die emotionale Tiefe geht, ein sehr ernstes Thema anzugehen und Wege aufzuzeigen, wie Familien miteinander glücklich werden können, wenn sie offen und vertrauensvoll miteinander umgehen und kommunizieren. Humorvoll und poetisch wird dies dem Leser vor Augen geführt. Dafür ein 'chapeau' von mir!Im Anhang gibt es noch eine Musikliste sowie zwei bretonische Rezepte - die Liebe zur Ile de Groix ist während des gesamten Romans so sehr spürbar, dass man sie am liebsten sofort kennenlernen möchte.

Fazit:

Herzergreifend, sentimental, zornerfüllt, liebevoll - die ganze Skala menschlicher Gefühle in der Familie eines Kardiologen auf einer zauberhaften Insel in der Bretagne - der Ile de Groix. Von mir 4,5 Sterne und 92° mit einer absoluten Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Familiengeschichte vor charmanter Kulisse

0

Mit nur 56 Jahren ist Lou gestorben, nachdem sie an Demenz erkrankt war. Sie hinterlässt ihren Ehemann Jo, ihre beiden erwachsenen Kinder Cyrian und Sarah sowie die beiden Enkelinnen Pomme und Charlotte. ...

Mit nur 56 Jahren ist Lou gestorben, nachdem sie an Demenz erkrankt war. Sie hinterlässt ihren Ehemann Jo, ihre beiden erwachsenen Kinder Cyrian und Sarah sowie die beiden Enkelinnen Pomme und Charlotte. Die Familie ist ziemlich auseinandergebrochen. Sarah leidet unter einer unheilbaren Krankheit, ist deswegen einmal schrecklich enttäuscht worden und will sich nie wieder ernsthaft auf jemanden einlassen. Cyrian hat 2 Töchter von 2 verschiedenen Frauen, seine Ehe ist nicht besonders glücklich. Das Verhältnis zwischen Cyrian und seinem Vater Jo ist ziemlich distanziert.

Als der Notar bei der Testamentsverlesung einen Brief von Lou vorliest, in dem sie ihrem Mann vorwirft, sie betrogen zu haben, wird es zwischen Jo und Cyrian noch schwieriger. Doch Cyrian weiß nicht, was im zweiten Teil des Briefes stand, den der Notar nur Jo allein vorliest. Darin gibt Lou ihrem Mann eine Aufgabe: er soll dafür sorgen, dass ihre Kinder glücklich werden. Denn Lou hat offensichtlich erkannt, dass sie das nicht sind. Obwohl Jo sich einerseits sehr über diesen dummen Streich seiner verstorbenen Frau ärgert, ist es andererseits auch eine Aufgabe, die ihm Halt gibt und ihn von seiner Trauer ablenkt. Denn Sarah und Cyrian dürfen nichts davon wissen und Jo muss sich nun einiges einfallen lassen.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und hatte anfangs einige Probleme mit den vielen verschiedenen Perspektiven. Denn die Geschichte wird aus den Blickwinkeln aller Familienmitglieder erzählt, selbst Lou kommt von dem „Ort, an den wir alle einmal gehen“, zu Wort. Der Sprecher spricht sie alle gleich, aufgrund der Vielzahl wäre es wahrscheinlich auch schwierig, jedem eine eigene Stimme beziehungsweise Betonung zu geben. Es ist also wichtig, auf die jeweilige Überschrift zu achten, wer denn nun gerade erzählt.

Es ist eine Familiengeschichte, die sich langsam entfaltet und entwickelt. Große Spannung habe ich beim Hören nicht empfunden, aber dennoch hat mich die Geschichte gut unterhalten und ich war neugierig, was für Geheimnisse in dieser Familie so verborgen sind. Die eine oder andere Figur weiß dann auch tatsächlich noch zu überraschen.

Insgesamt eine hübsche Familiengeschichte voller wunderschöner Sätze vor der charmanten Kulisse einer kleinen bretonischen Insel.