Cover-Bild Mythen der Antike: Ödipus (Graphic Novel)
Band 4 der Reihe "Mythen der Antike"
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Splitter-Verlag
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Comics
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 56
  • Ersterscheinung: 20.03.2024
  • ISBN: 9783962194192
Luc Ferry, Clotilde Bruneau

Mythen der Antike: Ödipus (Graphic Novel)

Diego Oddi (Illustrator)

Als Säugling wurde Ödipus von seinen Eltern, den Herrschern von Theben, ausgesetzt, um den Fall des Königreichs zu verhindern. Entgegen aller Erwartung überlebt er als Ziehsohn des Königs von Korinth. Nachdem ihm das Geheimnis seiner Herkunft offenbart wurde, sucht Ödipus das Orakel von Delphi auf, um seine Abstammung zu verstehen. Doch die Weissagung des Orakels ist schlimmer als alles, was er sich hätte ausmalen können... Die Geschichte von Ödpius, der vom Schicksal dazu verdammt ist, seinen Vater zu töten und seine Mutter zu heiraten, ist eine der berühmtesten Tragödien der Welt. Entdecken Sie diesen zentralen Mythos der westlichen Welt neu, in all seiner Tiefe und zeitlosen Relevanz!
Große Epen, mächtige Götter, phantastische Ungeheuer, außergewöhnliche Helden – die griechische Mythologie ist ein unerschöpflicher Quell wundervoller und aufregender Abenteuer. Auch heute können wir aus ihr lernen, und darum bildet sie immer noch ein Herzstück der humanistischen Bildung auf der ganzen Welt. »Mythen der Antike« lässt uns eine Reihe der wichtigsten Sagen als Comics neu entdecken. Unter der Leitung von Luc Ferry, dem ehemaligen französischen Bildungsminister, wurden die Originaltexte mit größter Sorgfalt adaptiert und graphisch brillant umgesetzt. Jeder Band präsentiert einen kompletten Mythos, dessen philosophisches und kulturelles Erbe in einem umfassenden Ergänzungsteil erläutert wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2022

Einsteigerfreundliche Adaption einer der bekanntesten Griechischen Tragödien

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Eine Graphic Novel Reihe zu den diversen Mythen der griechischen Antike? Das scheint ein wahr gewordener Traum von mir zu sein. Als ich diese Reihe aus dem Splitter Verlag entdeckte, stand für mich fest: ...

Eine Graphic Novel Reihe zu den diversen Mythen der griechischen Antike? Das scheint ein wahr gewordener Traum von mir zu sein. Als ich diese Reihe aus dem Splitter Verlag entdeckte, stand für mich fest: Die muss ich lesen! Da schon einige Bände erschienen sind und die Reihenfolge, da es sich um abgeschlossene Geschichten handelt, beliebig ist, hatte ich die Qual der Wahl. Ich entschied mich mit Oedipus zu starten, da dies tatsächlich ein Mythos ist, mit dem ich weniger vertraut bin und von dem ich nur die groben Grundzüge kannte. Daher war ich super gespannt auf diese grafische Umsetzung.

Eine durchweg runde Sache
Bei einer Graphic Novel wandert das Augenmerk natürlich zuerst auf den Zeichenstil. Die Reihe wird von wechselnden Künstlern illustriert. Im vorliegenden Band ist Diego Oddi der Hauptverantwortliche. Was auffällt ist die starke Strichführung, die gerade in den Umrissen deutlich wird und ein Fokus auf Gesichter und Mimik. Der Stil wirkt klar und realitätsnah, was ihn in meinen Augen auch sehr Comiceinsteiger freundlich macht, mehr, als beispielsweise ein abstrakterer Stil. Diese Einsteigerfreundlichkeit wird noch durch eine sehr strukturiert und “aufgeräumt” wirkende Panelanordnung verstärkt. Man kann der Geschichte leicht folgen, auch wenn man bisher noch nicht so viele Berührungspunkte mit Comics oder Graphic Novels hatte.
Neben der gelungenen grafischen Adaption bietet sich aber auch die Geschichte selbst sehr gut für den Einstieg in die Comic-, aber auch Mythenwelt an, denn wir begleiten den Oedipus von seiner Geburt, bis zum Tod, es gibt also einen klaren roten Faden, der sich ebenso wie den Bildern leicht folgen lässt auch ohne vorhandenes Mythologiewissen. Lediglich ganz am Ende könnten völlig Mythologie Unerfahrene etwas ins Rätseln kommen, wenn der Auftritt der Erinnyen, ohne wirkliche Erklärung ihrer Rolle in der griechischen Sagenwelt erfolgt.

Hier lernen selbst Mythologie Erfahrene noch was
Nun muss sich natürlich auch diese Mythologie Adaption meinen “Pingeligkeits-Test” stellen, hat aber eigentlich nichts zu befürchten. Zu meiner größten Zufriedenheit hält sich die Graphic Novel nah an den Quellen, in diesen Fall, bis auf das Ende, sehr nah an Sophokles Tragödie König Oedipus und dem Drama Oedipus auf Kolonos. Der/Die Leser/in bekommt hier also eine recht originalgetreue Version verständlich geliefert, ein Aspekt, der mir bei einer solchen Reihe, die den Anspruch hat die Mythen einem breiten Publikum näherzubringen, wichtiger ist, als zum Beispiel bei einer freien Belletristik-Adaption. Das einzige, was ich bemängeln kann, ist die bereits bei der Coverbesprechung erwähnten Begegnung mit der Sphinx auf der Stadtmauer, aber so pingelig dafür einen Punkt abzuziehen, bin dann selbst ich nicht.

Die Graphic Novel kann also durchweg überzeugen, aber das ist ja noch nicht alles. Am Ende findet sich nämlich noch ein von Luc Ferry verfasster Ergänzungsteil. Dieser setzt sich vor allem mit der Wiederlegung der psychoanalytischen Interpretation, zugunsten einer kosmologischen Deutung des Mythos auseinander. Klingt ziemlich wissenschaftlich? Ist es tatsächlich auch. Dieser kurze Aufsatz könnte in meinen Augen problemlos auch in Fachzeitschriften abgedruckt werden. Das kann man nun mögen oder nicht. Mir hat es eigentlich gefallen, ich hätte aber gerne noch eine breitere Analyse des Oedipus Mythos und vor allen seiner Bedeutung für die Nachwelt gesehen. Eine Auseinandersetzung mit der Interpretation der Sphinxszene als Darstellung der Überlegenheit des vernunftbegabten Mannes über “das Rätsel Weib” im Symbolismus des 19. Jahrhundert wäre zum Beispiel interessant gewesen, aber gut man kann ja nicht alles haben, deshalb werde ich auch dafür keinen Punk abziehen.

Fazit:


Diese Oedipus Adaption aus der Mythen der Antike Reihe überzeugt als einsteigerfreundliche Adaption einer der bekanntesten Griechischen Tragödien. Strukturiert, nah an den überlieferten Quellen erzählt und grafisch ansprechend auf den Punkt gebracht, bietet es den idealen Einstieg für eine Auseinandersetzung mit König Oedipus als klassische tragische Figur in den Fängen des Schicksals. Die drei erwähnten kleineren kritischen Anmerkungen reichen in diesem Fall nicht aus, um dafür einen ganzen Punkt abzuziehen.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Eine leicht zugängliche Lektüre für warme Sommerabende

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Meine Meinung:

Der Splitter Verlag hat sich einer Reihe um die »Mythen der Antike« angenommen, in der der ehemalige französische Bildungsminister Luc Ferry in Zusammenarbeit mit Clotilde Bruneau Szenarien ...

Meine Meinung:

Der Splitter Verlag hat sich einer Reihe um die »Mythen der Antike« angenommen, in der der ehemalige französische Bildungsminister Luc Ferry in Zusammenarbeit mit Clotilde Bruneau Szenarien aus der griechischen Mythologie aufgreifen und gemeinsam mit verschiedenen Illustrator*innen nun zu neuem Leben erwecken. »Ödipus«, der vierte Band aus dieser anspruchsvollen Reihe, mit Illustrationen von Diego Oddi befasst sich mit der wohl bekanntesten Tragödie.

Als Säugling wurde Ödipus von seiner königlichen Familie dem Tod überlassen, um den Fall Thebens zu verhindern, doch das Schicksal verhinderte seinen frühzeitigen Tod und brachte ihn an den Königshof von Korinth, wo er, ohne Wissen über seine wahre Abstammung, als Thronerbe erzogen wurde.

Ödipus, der sein Leben in vollen Zügen genießt, wird als er in das heiratsfähige Alter kommt bei einem rauschenden Fest die Wahrheit über seine Adoption offenbart. Als er seine Familie mit der Verleumdung konfrontiert, leugnet diese die Tatsache. Außer sich vor Wut macht sich Ödipus auf den Weg zum Orakel von Delphi, um die Wahrheit herauszufinden, doch die Antwort der Pythia ist wie üblich kryptischer Natur und besagt nur, dass er seinen Vater töten und seine Mutter heiraten wird.

Die Prophezeiung zieht eine Verkettung von Ereignissen nach sich, denen der junge Mann mit seinem Unwissen vollkommen ausgeliefert ist. So kommt es, dass sich die Vorhersage erfüllt, ohne dass dies Ödipus bewusst ist. Trotz der Umstände, muss er die Folgen für sein Handeln tragen.

Aus diesem Stoff haben Luc Ferry und Clotilde Bruneau einen kurzweiligen Comic kreiert, der mit den detailverliebten Illustrationen des Künstlers Diego Oddi die griechische Mythologie greifbar macht. Allerdings handelt es sich bei dieser Geschichte um ein recht kurzes Intermezzo, das vielmehr zum Nachdenken anregt, als dass es eine umfangreiche Handlung darbringt.

Wie auch schon bei den anderen erschienenen Ausgaben der »Mythen der Antike« eignet sich auch dieser abgeschlossene Comicband über die Tragödie des Ödipus für Comic-Neulinge. Die Panels sind leicht verständlich angeordnet und der Geschichte lässt sich gut folgen. Zusätzlich gibt es im Anhang noch ausreichend Zusatzinformationen zur Geschichte.

Im Oktober 2019 erschien mit dem Titel »Daedalus & Ikarus« der erste Band aus der Reihe »Mythen der Antike«, im Dezember folgte »Die Ilias«, im Februar 2020 »Jason und das Goldene Vlies« und im April »Ödipus«. Weitere Ausgaben sind mit Erscheinungsterminen im Juli 2020 »König Midas« und im September 2020 »Perseus und Medusa« geplant. Die Originalreihe, für die 30 Bände geplant sind, darunter allerdings einige mehrbändige Titel, die in der deutschen Version in einem Band zusammengefasst werden, trägt im französischen den Titel »La Sagesse des mythes« und nahm bereits im Jahre 2016 ihren Lauf.

Fazit:

Die wohl bekannteste Tragödie der griechischen Mythologie als griffiger Comic! Eine leicht zugängliche Lektüre für warme Sommerabende, die für Unterhaltung sorgt und dennoch in den Gedanken nachhallt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 29.06.2020