Nichts neues
Nachdem ich das Hörbuch „Sommernacht“ der Autorin mit Spannung, aber auch etwas Kritik gehört habe, war ich neugierig auf ihren Vorgängerband. Die Geschichte klang ähnlich. Neun Freunde treffen sich in ...
Nachdem ich das Hörbuch „Sommernacht“ der Autorin mit Spannung, aber auch etwas Kritik gehört habe, war ich neugierig auf ihren Vorgängerband. Die Geschichte klang ähnlich. Neun Freunde treffen sich in den einsamen schottischen Bergen in einer luxuriösen Waldhütte, um zusammen Silvester zu feiern. Dann gibt es einen Toten und die Frage wer es war treibt die Geschichte voran. Kein neuer Plot, aber immer wieder spannend, wenn man rausfinden möchte, wer von den sogenannten Freunden ein Mörder sein könnte.
Die Umsetzung ist ganz gut gelungen. Es gibt immer wieder Zeitsprünge, die die Vergangenheit der Protagonisten beleuchten und einen immer wieder auf falsche Fährten locken. Es gibt immer wieder Wechsel der Erzählperspektive, also die Geschichte wird aus unterschiedlicher Sicht erzählt. Im Hörbuch sehr gut gelöst mit unterschiedlichen Sprecher:innen.
Aber die Geschichte ähnelt fast 1 zu 1 dem anderen Roman der Autorin. Es ist wieder eine Gruppe von Freunden, wo ich mich fragte, warum sind sie befreundet. Ehrlich bei solchen Freunden, braucht man keine Feinde. Einfach nur bösartig und intrigant. Die Charaktere sind insgesamt sehr einseitig und einfach sehr klischeehaft. wie bei einem Highschoolroman, wo es für jeden Typ den passenden Charakter gibt: die Schüchterne und Hilfsbereite, die intrigante Tussi, der einsame geheimnisvolle Wolf und so weiter.
Der Thriller unterhält, aber besonders den Charakteren fehlt es an Tiefe. Am Ende war ziemlich egal wer der/die Tote ist, sie waren mir alle nicht ans Herz gewachsen. Das Hörbuch ist gut und professionell gemacht. Auch der Aufbau des Romans mit dem gekonnten Wechsel zwischen den Protagonisten und Zeiten sorgt für Spannung. Aber die Charaktere und die zum sehr konstruierte Geschichte sorgen dafür, dass ich auch diesen Thriller der Autorin eher Mittelmaß gebe. Dazu möchte ich jeden empfehlen nur einen der beiden Romane zu lesen, denn sie ähneln sich wirklich sehr. Beide sind ähnlich gut oder schlecht. Vielleicht sollte man danach entscheiden, ob man lieber die raue Küste mag wie in „Sommernacht“ oder lieber in die Berge möchte wie bei „Neuschnee“. Denn die Handlungsorte sind gut gewählt und auch sehr einnehmend beschrieben.