Ein Abschied für immer?
Ich war von den Vorgängerbänden bekanntermaßen sehr begeistert. Auch in diesem Fall war ich insgesamt zufrieden auch wenn ich mir gerade ein etwas anders Ende gewünscht hätte. Das Cover ist erneut, typisierenderweise ...
Ich war von den Vorgängerbänden bekanntermaßen sehr begeistert. Auch in diesem Fall war ich insgesamt zufrieden auch wenn ich mir gerade ein etwas anders Ende gewünscht hätte. Das Cover ist erneut, typisierenderweise der Reihe angepasst, bunt gestaltet. Dem Leser zeigt sich eine Stadtansicht von Lissabon an deren rechten Bandseite sich eine Kirche oder ein Kloster erkennen lässt. Der Klappentext ist sehr knapp gefasst und weiß durch wenige Informationen Spannung für den Leser zu erzeugen. In der Story geht es um den tragischen Tod eines Jungen, welcher aufgrund einer Lebens-mittel Allergie auf tragische Weise ums Leben kommt. Schnell ist sich die Staatsanwaltschaft bewusst, dass dies kein Zufall sein kann. Kriminalkommissarin Helena Gomes ist sich schnell sicher, dass hier kein tragisches Unglück vorliegen kann. Wird sie es schaffen die Täter oder den oder die Täterin dingfest zu machen?
Als einer der beiden Hauptprotagonisten tritt erneut der ehemalige Polizist Henrik Falkner, welcher ein Antiquariat in Lissabon betreibt, in Erscheinung. Er überzeugt durch eine oft sehr ruhige, in sich gekehrte, manchmal leicht melancholische Art. Ihm zur Seite steht die Kriminalkommissarin Helena Gomes eine alleinerziehende Mutter. Sie befindet sich in einer Beziehung mit Henrik und bittet zum ersten Mal diesen um Mithilfe in diesem tragischen vermeintlichen Unglück. In dem Roman treten zahlreiche Nebendarsteller in Erscheinung. Da sind zum einen Henriks „Catia“, welche ihm oft im Antiquariat aushilft und ihn auch dort vertritt, die junge Giesela, welche manchmal kleine Aufträge für Henrick bezüglich seines Antiquariats oder seiner privaten Ermittlungen übernimmt. Des Weiteren sind die Eltern des tragisch verunglückten Jungen Herr und Frau Pedrosa, die Unternehmertochter Raquel Juliano sowie die Staatsanwältin Lucia Lobato zu nennen. Gerade Lucia Lobato hat mir dabei am besten gefallen. Ich konnte diese nicht einordnen auf welcher Seite diese wirklich steht. Gerade ihre selbstbewusste manchmal überhebliche aber dann auch wieder verletzliche Art hat mir sehr gut gefallen.
Der Aufbau der Geschichte ist stringent und wird nur durch Zeitsprünge in das Jahr 1999, die Jungendjahre von Helena unterbrochen. Da dieser Zeitsprung aber für die Entwicklung der Geschichte von Bedeutung ist hat diese keinen negativen Einfluss auf das Leseerlebnis. Die Story spielt ansonsten im Lissabon der heutigen Zeit. Der Schreibstil des Autors ist sehr bildhaft, flüssig, dialogorientiert und lebendig. Im letzten Band hatten mir gerade die vielen Landestypischen Rezepte und Einflüsse sehr gefallen. Dies hatte ich in diesem Fall etwas vermisst. Als Besonderheit ist allerdings eine Karte der wesentlichen Handlungsorte von diesem Fall abgebildet welche für den Leser sehr hilfreich ist. Die Zielgruppen des Romans sind meiner Meinung nach Männer und Frauen aller Altersgruppen, da für beide Geschlechter gut herausgearbeitete Persönlichkeiten in Erscheinung treten. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass dem Autor ein guter Krimi gelungen ist, welcher jedoch nicht an den letzten Band heranreicht. Insgesamt war ich aber mit dem neuen Fall gut unterhalten worden, auch wenn ich mir ein anders Ende gewünscht hätte. Trotz allem hoffe ich noch einen weiteren Lissabon-Fall lesen zu dürfen.