Leider sehr enttäuschend
Koala von Lukas Bärfuss ist 2014 bei btb erschienen. Es ist eine Geschichte über Selbstmord, Heimat und Familienbande, die in vier Teilen erzählt wird. Zu Beginn wird in der Ich-Perspektive vom Selbstmord ...
Koala von Lukas Bärfuss ist 2014 bei btb erschienen. Es ist eine Geschichte über Selbstmord, Heimat und Familienbande, die in vier Teilen erzählt wird. Zu Beginn wird in der Ich-Perspektive vom Selbstmord des Bruders des Erzählers berichtet, die es sich zugetragen hat und welche Beweggründe dahinter stehen könnten. Er versucht, durch bekannte und historische Ereignisse Gründe anderer Persönlichkeiten zu finden und diese mit der hier erlebten zu vergleichen. Im zweiten Teil wird die Jugend des verstorbenen Bruders aufbereitet, seine Zeit bei den Pfadfindern und wie er zu seinem Spitznamen Koala kam. Im Folgenden wird die Entwicklungsgeschichte dieses Tieres im Verlauf der Jahrhunderte beschrieben bis zur heutigen Zeit, übergehend in einen abschließenden, an den Beginn der Geschichte anknüpfenden Teil, in dem der Erzähler mit dem Ereignis abschließt.
Der Schreibstil des Autors ist sehr ausführlich, langatmig und detailliert. Gemeinsam mit der tiefgründigen Thematik wird so das Lesen zusätzlich erschwert. In jeweils kurzen Passagen springt der Erzähler zwischen unterschiedlichen Handlungen, verfolgt dabei jedoch einen hintergründig laufenden roten Faden.
Insbesondere ab dem ersten Bruch der Erzählung fiel es mir zunehmend schwer, der Geschichte zu folgen. Ohne Vorbereitung wird der Leser in eine komplett andere Erzählwelt geworfen, die für die Gesamterfahrung zwar wichtig ist, aber doch auch fehlplatziert wirkt.
Insgesamt hat mir das Buch leider nicht gefallen, da der schwerfällige Schreibstil mir nur geringe Freude beim Lesen bereitet hat, obgleich der Hintergrund und die behandelten Themen durchaus wichtig und interessant sind.