Künstlerische Wortgewalt mit mäßiger Spannung und fehlender Tiefe
Lukas Rietzschel schildert, genauso wie in seinem Debütroman "Mit der Faust in die Welt schlagen" vom Jahre 2018, mit einer höchst präzisen, dennoch kaum anspruchsvollen Sprache tiefe Lebenseinblicke und ...
Lukas Rietzschel schildert, genauso wie in seinem Debütroman "Mit der Faust in die Welt schlagen" vom Jahre 2018, mit einer höchst präzisen, dennoch kaum anspruchsvollen Sprache tiefe Lebenseinblicke und Momentaufnahmen der Protagonisten. Dabei reihen sich in diesem, seinem neuem Buch "Raumfahrer" relativ viele, meist sehr knapp gehaltene Kapitel aneinander, wobei zu bemerken sei, dass Zeit, Ort und auch die jeweilige Sicht dabei sehr sprunghaft wechseln, ohne, drauf aufmerksam zu machen. Bei diesen vielzähligen Kapiteln, handelt es sich zudem großteils nur um die entscheidenden Schlüsselereignisse. Alles, nicht direkt für das Verständnis beitragende, wird sparsam geschildert oder gar komplett außen vor gelassen.
Im Mittelpunkt dieses Buches steht die große Frage, der aktuellen Verbindung zwischen Vergangenem und dem Jetzt.
Leider bleiben die Figuren, das ganze Buch über, ziemlich leblos und durch die vielen Wechsel, wird ein sich Hineinversetzen in diese schier unmöglich.
Allem in allem ist "Raumfahrer" ein gelungenes, meiner Meinung nach jedoch zu wenig aussagendes und zu kunstvoll geschriebenes Buch. Ich hätte mir eine einfühlsamere Schilderung der Figuren gewünscht und nicht so viele Wechsel in diesem, doch relativ schnell zu lesenden, und kurzen Buch.