Cover-Bild Hitlers Interviews
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24,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Ersterscheinung: 07.11.2024
  • ISBN: 9783462303971
Lutz Hachmeister

Hitlers Interviews

Der Diktator und die Journalisten | Auf der Sachbuch-Bestenliste Dezember 2024
Adolf Hitler hat im Verlauf seiner politischen Karriere der ausländischen Presse mehr als hundert Interviews gegeben. Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt fanden den deutschen Diktator als Gesprächspartner faszinierend. Lutz Hachmeister erzählt nun erstmals die aufschlussreiche Gesamtgeschichte dieser Treffen.
Schon vor dem Putschversuch von 1923 erschien in den USA ein erstes längeres Hitler-Interview, geführt von dem prominenten Deutsch-Amerikaner George Sylvester Viereck. Nach seiner Landsberger Haft zunächst einmal in der internationalen Versenkung verschwunden, wurde Hitler dann mit dem NS-Wahltriumph 1930 ein enorm begehrtes Objekt der Berichterstattung. Vermittelt durch seinen Medienberater »Putzi« Hanfstaengl, gaben sich bald Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt die Klinke in die Hand. Für viele von ihnen bedeuteten die Interviews einen Karrieresprung – die ultimative Trophäe. Nur wenige erkannten sein sinistres Potenzial, viele waren vor allem von der Obersalzberg-Inszenierung beeindruckt. 
Lutz Hachmeister wertet die Interviews im Hinblick auf Hitlers jeweilige Medienstrategie im zeithistorischen Kontext aus und untersucht die Komplizenschaft zwischen  Propaganda-Strategen und Reportern. Das aus Originalquellen und Archivmaterial gearbeitete Buch liefert einen neuen und modernen Blick auf ein von vornherein als Mediendiktatur geplantes Führersystem – und seine sich wandelnden Einschätzungen im Ausland. Und es geht der Frage nach, welche Dynamik auch heute zwischen Medien einerseits und Diktatoren oder Autokraten andererseits zu beobachten ist.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei lielo99 in einem Regal.
  • lielo99 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2024

"Wie interviewt man einen Diktator?"

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War er tatsächlich so charismatisch? Wie ging er mit seinem Gesprächspartner um und ließ er sein Gegenüber überhaupt zu Wort kommen? "Hitlers Interviews" klärt über diese und viel mehr Fragen auf. Ließ ...

War er tatsächlich so charismatisch? Wie ging er mit seinem Gesprächspartner um und ließ er sein Gegenüber überhaupt zu Wort kommen? "Hitlers Interviews" klärt über diese und viel mehr Fragen auf. Ließ dieser sich doch damals von über 100 Journalisten interviewen. Ob seine Meinung für die Menschen wirklich so interessant war? Wenn man sich den Jubel der Deutschen anschaut, dann ist das wohl wahr. Nicht nur in seiner Heimat war er ein angesehener Machthaber.

Je mehr ich Bücher aus der Zeit des Nationalsozialismus lese, desto mehr Parallelen sehe ich in der heutigen Zeit. Auch jetzt gibt es Despoten, die lauthals ihre Ansichten verkünden und denen das Volk schlicht egal ist. Ein Zitat aus dem Buch stammt von Gustave le Bon und ist aus dem Jahr 1895.

„Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“

Beim Lesen blieb mir ein Name im Gedächtnis. SS-Sturmbannführer Paul Karl Schmidt. Er war Pressechef im NS-Auswärtigen Amt. Nach 1945 dann Bestsellerautor unter dem Pseudonym Paul Carell. Und tatsächlich auch Mitarbeiter des „Spiegels“. Nein, das ist nicht alles. Er war auch Sicherheitschef von Axel Springer.

Der Autor schreibt detailliert, wie es zu den Interviews mit A. Hitler kam. Es mussten Anträge gestellt und geduldig gewartet werden, bis er Zeit hatte. Zu viele Fragen durften die Interviewer nicht stellen, dann wurde das Gespräch sofort abgebrochen. Besser war es, wenn sie schwiegen und den Despoten reden ließen. Das Heimatland der Journalisten ist ebenfalls Gegenstand der Ausführungen in diesem Buch.

Im Epilog gibt es ausführliche Betrachtungen über die Frage: „Wie interviewt man einen Diktator?“ Genug Beispiele für die Zeit nach Hitler werden angeführt. Umfangreiche Quellenangaben zu den Endnoten werden am Schluss dargestellt. Alle hier verwendeten Quellen befinden sich im Archiv des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik in Köln. Interessierte Leser können von dort Belegstellen anfordern.

Es ist kein Buch, das der Unterhaltung dient. Viel mehr gibt es Zeugnis von den Gedanken eines Diktators und seiner Follower.

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