Cover-Bild Palast der Safranblüten
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783492061674
Lydia Conradi

Palast der Safranblüten

Roman

In ihrem ebenso exotisch-farbenprächtigen wie spannenden historischen Roman »Palast der Safranblüten« verknüpft Lydia Conradi die fesselnde Geschichte zweier Schwestern, die düstere Legende eines unheimlichen Hauses und die bewegende Story einer verbotenen Liebe zu einem packenden Lesevergnügen. Vor der dramatischen Kulisse der glanzvollen Stadt Shimla entfaltet sich eine opulente Frauenemanzipations- und Liebesgeschichte zwischen England und dem indischen Himalaya am Beginn des 20. Jahrhundert.  

Kent 1910: Während die rebellische Della nach einem Skandal ins indische Shimla geschickt wird, verlobt sich ihre Schwester Perdita gehorsam mit dem Kandidaten ihres Vaters. Als Della jedoch spurlos verschwindet, bricht auch Perdita aus der erstickenden Enge ihres privilegierten Lebens aus. Auf der Suche nach ihrer Schwester reist sie in die Berge des Himalaya und verfällt nicht nur dem exotischen Zauber von Shimla, sondern ebenso dem faszinierenden Mann, den Della in ihrem letzten Brief die Liebe ihres Lebens genannt hat. Doch der charismatische Fergus ist gefährlich, und seinen »Palast der Safranblüten« umgibt ein dunkles Geheimnis … 

Lydia Conradi steht für »sinnliches Vergnügen« (Freundin) und für die perfekte Verbindung »historischer Ereignisse mit einer fiktiven, dramatischen Geschichte« (Von Mainbergs Büchertipp)

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2022

Safran in der Hoffnung auf Liebe und Gerechtigkeit

0

Mysteriös geheimnisvoll, aber auch dramatisch und etwas traurig kommt dieser Roman aus dem fernen Indien daher. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist eine in eleganter grüner Kleidung dargestellte ...

Mysteriös geheimnisvoll, aber auch dramatisch und etwas traurig kommt dieser Roman aus dem fernen Indien daher. Das Cover ist bunt gestaltet. Erkennbar ist eine in eleganter grüner Kleidung dargestellte Frau, welche vor imposanten weißen Säulen eines Palastes steht.

Der Klappentext ist kurz und prägnant, ohne die wesentlichen Details zu verraten. In der Geschichte geht es um die beiden jungen Frauen Perdita und Della aus England, die aus einem gehobenen Haushalt kommen. Aufgrund dramatischer Umstände, weil Della sich nicht standesgemäß verhält, wird diese von ihrem Vater verbannt, eingesperrt und schließlich nach Indien zu einem Verwandten gleichen Standes ins „Exil“ geschickt. Perdita ist außer sich vor Wut, weil beide Schwestern eng miteinander verbunden sind. So macht sie sich auf eine Reise ins entfernte Shimla in der Nähe des Himalaja Gebirges, um in Indien ihre Schwester Della zu finden. Sie begibt sich auf eine Reise, welche sie an den Rand ihrer eigenen Fähigkeit und Prinzipien bringt. Wird sie Della finden, beziehungsweise wird sie ihr Glück oder Unglück finden?

Die Hauptfigur Perdita ist eine sehr zurückhaltende junge Frau, welche sich immer ihrem Vater zuliebe standesgemäß verhält. Sie ist die ältere Schwester, die immer mit Argusaugen auf ihre jüngere Schwester Della achtet, welche sehr ungestüm und lebensfreudig ist. Mir hat diese Figur sehr gut gefallen. Perdita entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer selbstbewussten Frau, welche trotz Schicksalsschlägen sich nicht von ihrem Weg abbringen lässt. Della ist die typische lebensfrohe, junge ohne Vorurteile eingenommen Schwester, welche mir jedoch manchmal etwas zu flach dargestellt wurde. Sie ist der Gegenpol zu Perdita.

Als wesentliche Nebenfiguren in der Geschichte treten der Verlobte von Perdita; der indische Lehrer Tushar, Fergus Fortescue, der Inhaber des Schloßs „Fair Sisters“ im Volksmund genannt Palast der Safranblüten, sowie seine Schwester Abigail auf. Dabei haben mir Ferguns Fortescue und Abigail am besten gefallen. Fortescue ist ein mysteriöser Herrscher, der in einem Schloss wohnt, welches sehr dunkel gehalten ist. Der prächtige, aber schattige Bau wird von der Bevölkerung auch Palast der Safranblüten genannt, weil um ihn herum imposante Safranblütenfelder wachsen.

Fergus Fortescue umgibt eine mysteriöse Aura. Ihm werden viele Frauengeschichten und Morde nachgesagt und er gibt dieser Erzählung einen besonderen Reiz. Seine Schwester Abigail ist eine sehr verstörte, immer eingesperrte Person was wiederum dazu führt, dass sie im Laufe der Geschichte noch einen deutlichen Anteil an der Veränderung des gesamten Handlungsgeschehens mit sich trägt.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und wird in zwei Zeitebenen erzählt was ich persönlich, aber nicht problematisch fand. Am Anfang jedes großen Kapitels wird aus der Vergangenheit 100 Jahre vor dem eigentlichen Handlungsgeschehen erzählt. Um dann wieder an den Ort der Zeit um 1910 zurückzukehren. Die Zeitsprünge sind jedoch für den Leser gut nachvollziehbar.

Der Schreibstil ist gehoben, bildhaft, leicht verspielt und sehr gut lesbar. Insgesamt ist diese Geschichte sehr diffizil gestaltet, ohne dass der Leser sie nicht verstehen kann. Was mir unheimlich imponiert hat war die Tatsache, dass es der Autorin gelungen ist die Geschichte zwischen dem mysteriösen Indien und dem British Empire explizit und unverblümt darzustellen. Die Herrschaft der Briten, sowie das indische Kastensystem, welches sehr menschenverachtend ist und nicht gleich gestellte Menschen missachtet. Insgesamt ist dieser Roman sehr vielseitig, nimmt mehrere Wendungen und ist nicht eine von diesen typischen „heile Welt Geschichten“.

Besonderheit in dem Roman ist ein Glossar, welches die wesentlichen Besonderheiten der hinduistischen Kultur darstellt. Das Fazit des Romans ist sehr positiv. Der Autorin ist ein imposanter und sehr interessanter historischer Roman gelungen, welcher einen auf eine Reise in das geheimnisvolle Shimla begleitet. Ich habe die Seiten nur so verschlungen und bedanke mich bei der Autorin für die schönen Lesestunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.12.2019

Abenteuerliche Reise

0

1910. Während Perdita sich ihrer adligen Erziehung wohl bewusst ist und sich den Wünschen ihrer Eltern fügt, um sich standesgemäß mit deren Wunschkandidaten zu verloben, schlägt ihre Schwester Della immer ...

1910. Während Perdita sich ihrer adligen Erziehung wohl bewusst ist und sich den Wünschen ihrer Eltern fügt, um sich standesgemäß mit deren Wunschkandidaten zu verloben, schlägt ihre Schwester Della immer wieder über die Strenge. Ein Skandal hat zur Folge, dass Della nach Indien strafversetzt wird, damit der gute Ruf der Familie nicht noch mehr zu Schaden kommt. Als Della in Indien spurlos verschwindet, entschließt sich Perdita, allen Konventionen zu trotzen und sich auf die Suche nach ihrer Schwester zu machen. Sie reist nach Indien und wird dort nicht gerade herzlich empfangen. Vor allem wird ihr die Suche nach Perdita erschwert. Doch Perdita gibt nicht auf und gräbt immer weiter, um das Geheimnis um ihre Schwester zu lüften. Dabei tun sich einige Überraschungen auf…
Lydia Conradi hat mit „Palast der Safranblüten“ einen unterhaltsamen historischen Roman vor exotischer Kulisse vorgelegt. Der Erzählstil ist flüssig und farbenprächtig, so fällt es dem Leser leicht, sich vom kühlen England in das märchenhafte, warme Indien entführen zu lassen, wo er an der Seite von Perdita so einige Abenteuer erlebt auf der Suche nach Della. Die Autorin erzählt nicht nur ihre Geschichte, sondern fügt immer wieder Briefe und Tagebucheinträge von Della in ihre Handlung mit ein. Erst nach und nach kommt der Leser wie bei einem Puzzle dem Rätsel auf die Spur. Die Autorin hat eine sehr gute Recherche betrieben und den historischen Hintergrund mit ihrer Handlung verwoben. So erfährt der Leser einiges über die gesellschaftlichen und politischen Strukturen in Indien. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr farbenfroh und bildhaft, der Leser taucht gemeinsam mit Perdita in eine fremdländische Welt und muss sich den dortigen Gepflogenheiten anpassen. Der Spannungslevel war in dieser Geschichte leider nicht hoch angelegt, so plätscherte die Handlung stellenweise regelrecht vor sich hin, was die Lesefreude etwas eintrübte.
Die Charaktere sind vielschichtig und der Zeit angemessen ausgestaltet. Sie besitzen glaubhafte Ecken und Kanten und fügen sich gut in die historische Epoche ein, jedoch fehlt es ihnen an Wärme und Ausstrahlung, so dass der Leser eher zu einem unsichtbaren Zuschauer mutiert, als sich ihnen nahe zu fühlen. Perdita ist eine junge Frau, die gehorsam den Worten ihrer Eltern folgt. Sie wirkt steif und unnahbar, als besäße sie keinerlei Gefühl. Doch im Verlauf der Handlung macht sie eine Wandlung durch, denn sie lehnt sich zum ersten Mal auf, folgt ihrem eigenen Willen und beweist Mut und Stärke, sich in der Fremde zu behaupten. Della ist ein Wirbelwind, voller Lebensfreude und mit eigenem Kopf. Sie denkt nicht über die Folgen ihres Tuns nach, was nicht ohne Wirkung bleibt. Das Verhältnis der beiden Schwestern ist eher von Verantwortungsgefühl geprägt, was für die damalige Zeit vielleicht generell normal war, jedoch fehlte es an dem innigen Band zwischen ihnen, das der Geschichte etwas mehr Wärme verliehen hätte.
„Palast der Safranblüten“ ist ein historischer Schmöker angefüllt mit guter geschichtlicher Hintergrundrecherche, Familiengeheimnissen und einem exotischen Handlungsort, der den Leser gedanklich auf die Reise schickt. Wenn man die anderen Romane der Autorin zum Vergleich heranzieht, ist dies eines der schwächeren Bücher, aber durchaus unterhaltsam.