Cover-Bild Mach dieses Buch zum Bienenhaus
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullmann Medien
  • Genre: Kinder & Jugend / Sachbilderbücher
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 02.2019
  • ISBN: 9783741523632
Lynn Bruelle, Anna-Maria Jung

Mach dieses Buch zum Bienenhaus

Bienen sind erstaunliche Tiere. Sie waren schon auf der Erde, als es noch Dinosaurier gab und sind weltweit Hauptbestäuber der Blütenpflanzen. Aber wie leben Bienen eigentlich genau, was können und was brauchen sie? Welche Bienenarten gibt es, wie riechen und sehen Bienen, wie arbeitet ein Bienenstaat und warum sind die Bienen heute bedroht? Dieses Buch gibt Antworten auf diese und viele weitere Fragen und führt verständlich und unterhaltsam in das Thema ein. Anhand von 19 Experimenten können junge Leser ihre Kenntnisse vertiefen und mehr darüber erfahren, wie sie Bienen an Ort und Stelle unterstützen können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2019

Ganz großartiges Sachbuch von 6 - 16 Jahren

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Die Bienen sind wichtig, doch sie sind bedroht, in Bayern gibt es ein Volksbegehren zum Schutz der Bienen, aber es lebt ja nicht jeder in Bayern und dennoch kann jeder etwas tun. Ja ich weiß, ich pflanze ...

Die Bienen sind wichtig, doch sie sind bedroht, in Bayern gibt es ein Volksbegehren zum Schutz der Bienen, aber es lebt ja nicht jeder in Bayern und dennoch kann jeder etwas tun. Ja ich weiß, ich pflanze leckere Blumen, spritze kein Gift, habe ein Insektenhotel, das kein Insekt zu interessieren scheint....

Daher: erst mal Informieren! Klar mein Kollege ist Imker und wir sind nicht völlig ahnungslos, aber wahrscheinlich habe ich auch einfach zu hohe Erwartungen gehabt. Denn, die besten Bestäuber sind gar nicht die Honigbienen in ihren großen Schwärmen, sondern die solitär lebenden Mauerbienen, die gar nicht in großen Populationen leben! Darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Weil ich damit wahrscheinlich gar nicht so alleine bin, werden erst einmal die wichtigsten Bienenarten vorgestellt, wie sie wohnen, wie sie nisten, was sie lieben. Da beginnt es mir langsam zu dämmern, daß ich wahrscheinlich schon längst nicht nur Besuchsbienen habe, sondern auch eigene Bienen, die ev. Im verrottenden Baumstumpf nisten (der Kratzbaum unserer Katze), in der Brombeerhecken, im Kaminlagerholz, dem Kletterbaum, der Natursteinmauer, Im Komposthaufen, der Hecke... in einem naturnahen Garten gibt es 1000 unauffällige Möglichkeiten, denn viele Sorten leben in Gängen die sie ins Holz graben. Überall, nur nicht in unserem neuesten Insektenhotel, das aus einem Schulprojekt meines Mannes stammt. Das hat den Naturgewalten nicht stand gehalten und nun liegen überall im Moos Bambusröllchen... Tja, hätte ich dieses Buch schon früher gelesen, wäre das nicht passiert! Dieses Buch ist so konzipiert, daß man es zerstören und aus dem Schutzumschlag quasi eine Wabe bauen kann, in die man selbst gebastelte Röllchen aus dem Bastelbögen im hinteren Teil des Buches schiebt. Wie dies genau geht steht auf S. 50. Eine originelle Idee, aber die Autorin Lynn Brunelle hat wohl geahnt, daß viele Menschen Hemmungen haben werden, dieses schöne Buch zu zerstören. Daher macht sie noch andere ganz einfache Vorschläge. Man kann zum Beispiel eine Plastikflasche aufschneiden, den Grund mit Modelliermasse oder Knete bedecken, Bambusröllchen oder Kunststoffstrohhalme hinein stecken, bis es ganz eng ist und in der Modelliermasse/Knete fixieren. Wird das Bienenhaus nun vom Sturm geplagt, fallen nicht gleich alle Röhrchen raus und die Bienen bleiben geschützt. Man kann auch Tontöpfe oder Mauersteine nehmen.... Moose und verschiedene Hölzer verwenden. Wer mal mit der Rosenschere seine Gartengewächse kürzt wird erstaunt sein, wie viele Sorten innen hohl sein können! Einfach mal ausprobieren, verschiedene Bienenarten, bevorzugen verschiedene Hölzer. Natürlich verrät die Autorin auch, in welche Himmelsrichtung man sein Bienenhaus ausrichten soll.
Mit diesen Anregungen kann man wirklich viel mehr als ein Bienenhaus bauen und es ist auch eine tolle Idee für eine Umwelt-AG in der Schule oder einen Kindergeburtstag. Ab dem Grundschulalltag können Kinder das und es ist eine tolle Idee seine letzten Plastikstrohhalme sinnvoll zu verbrauchen.
Außerdem lernt man viel über die Vorlieben von Bienen, auch und gerade im Vergleich mit anderen Bestäubern, wie z.B. Schmetterlinge, Wespen oder Hummeln. Schmetterlinge bevorzugen z.B. flachere Blütenformen als Bienen. Aber alle Insekten brauchen frisches Wasser (Man beobachte einfach mal ein Plantschbecken im Sommer!). Also hilft ihnen eine flache Schale mit frischem Wasser, in welches man ev. Noch ein paar „Inseln“ legt, damit die Bienen beim Trinken nicht Ertrinken! Ganz einfach und doch so oft vergessen! Es geht aber auch eine volle Gießkanne, die regelmäßig frisches Wasser erhält.

Damit die Bienen sich richtig wohlfühlen gibt es auch noch die Duschabteilung! Die Pflanzen mögen Duschen, besonders wenn sie von Schädlingen befallen sind, aber bitte ohne Pestizide. So nennt das Buch ganz einfache Spritzmittel gegen Schädlinge, die aber den Nützlingen nicht schaden: die Knoblauchdusche, die Gewürzdusche, die Backpulverdusche, die Milchdusche, die Seifendusche und die Knoblauch-Zwiebel-Chilidusche. Das finde ich einsame Spitze, davon hätte ich mir in meinen Gartenbüchern gerne viel mehr gewünscht. Dabei sind die Rezepte kinderleicht, Schritt für Schritt erklärt, die Arbeitsgänge nummeriert und bebildert. So wie das ganze Buch wunderbar verständlich und logisch geschrieben ist. Absolut anschaulich und unterhaltsam ist der Stil und wird hervorragend von den Bildern ergänzt.

Es gibt übrigens auch Verhaltensbeobachtungsexperimente auch für verschiedene Jahreszeiten und Antworten auf die dringende Frage: Haben Pflanzen Sex?

Ein ganz unglaubliches Buch! So kurzweilig fand ich lange kein Sachbuch mehr. Man kann es ältere Kinder auch gut alleine ausprobieren lassen, so gut ist es beschrieben, aber es macht auch Spaß selbst mit zu machen.

Für mich ein rundum gelungenes Buch, daß ich keines Falls zerstören werde, dafür aber meinen Freundinnen und vor allem den Lehrerinnen unter ihnen, wärmstens ans Herz legen werde. Ich bin ganz verliebt

Veröffentlicht am 13.06.2019

Optisch sehr schön

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Bienen standen schon im vergangenen Jahr ganz hoch im Kurs bei unseren Kindern. In der Schule bzw. Kindergarten wurde darüber gesprochen und auch im Ort gab es viele Aktionen zu dieser Thematik. Von den ...

Bienen standen schon im vergangenen Jahr ganz hoch im Kurs bei unseren Kindern. In der Schule bzw. Kindergarten wurde darüber gesprochen und auch im Ort gab es viele Aktionen zu dieser Thematik. Von den ganzen Samen, die verteilt wurden, wurde dann auch bei uns im Garten an die Stelle des Sandkastens, der letztes Jahr weichen musste, eine Bienenwiese angelegt.

Diese hat sich so gut etabliert, dass sie in diesem Jahr erneut wachsen durfte (dank der heruntergefallenen Samen war das auch kein Problem) und durch verschiedene Bienenhäuser ergänzt wurde. Natürlich durfte auch in diesem Jahr die passende Lektüre dazu nicht fehlen und so zog dieses Buch bei uns ein.

Optisch ist es sehr schön gemacht. Mit vielen Bildern, kindgerechten Erklärungen und großer Schrift, so dass ein Leseanfänger auch eigenständig darin stöbern kann. Die Abbildungen erklären vieles in Bezug auf Bienen und halfen meinen beiden Kindern (8 und 4 Jahre) bei vielen Fragen weiter. Experimentiervorschläge, Quiz und Rätsel laden zum aktiven Mitmachen ein und auch Bastelmaterial wird im Buch angeboten, denn der Titel ist hier Programm. Leider ist es mehr ein theoretisches Basteln, denn für den Outdoorbereich und die Bienen eignet sich das Material nicht. Es ist aus Papier, recht dünn und saugstark. Gerade bei Regen saugt sich dieses schnell voll und beginnt dann mit der Zeit aufzuweichen oder im schlimmsten Fall zu schimmeln. Das ist sehr schade, da es eigentlich eine tolle Idee war.

Fazit:
Das Buch ist soweit in Ordnung, das Material auch, wenn es man als theoretische Grundlage zum Zeigen und Erklären für Kinder verwendet. Für den Einsatz mit Bienen ist es jedoch nicht geeignet.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Gut gemeint, aber nicht gut gemacht

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„Mach dieses Buch zum Bienenhaus“, so lautet der Titel. Das Buch ist zum Glück mehr als ein Bastel-Set, mit dem Kinder ihr eigenes Häuschen für Wildbienen bauen können.

In großer, kindgerechter Schrift ...

„Mach dieses Buch zum Bienenhaus“, so lautet der Titel. Das Buch ist zum Glück mehr als ein Bastel-Set, mit dem Kinder ihr eigenes Häuschen für Wildbienen bauen können.

In großer, kindgerechter Schrift und mit vielen bunten Bildern informieren die ersten Seiten über verschiedene Bienenarten, ihre Lebensbedingungen sowie ihre näheren Verwandten wie z.B. die Wespen. Eine Überschrift wie „Nicht alle Wespen sind gefährlich“, halte ich, vorsichtig ausgedrückt, aber für etwas unglücklich gewählt. Schön und interessant sind die meisten Experimente, mit denen beispielsweise der Flügelschlag oder das Bewegung verursachende Summen einer Biene nachempfunden werden kann. Das empfohlene Alter von 6 bis 12 Jahren passt, da bei den meisten Experimenten sowieso die Hilfe eines Erwachsenen benötigt wird, und sei es nur, um die Utensilien bereitzustellen. So weit noch okay.

„Mach dieses Buch zum Bienenhaus“ – sollte, wenn man den Titel wörtlich nimmt, die Krönung der Experimente sein. Dazu habe ich gleich mehrere kritische Anmerkungen. Für den Bau verwendet werden 48 Blätter dieses Buches und jede Menge Klebestreifen. Die Fummelarbeit, 48 Röhrchen zu formen und ihnen den Boden zuzukleben, kann man ja noch als Geduldsübung fürs Kind ansehen bzw. mehrere Geschwister gleichzeitig beschäftigen. Allein die Menge des verwendeten Klebestreifens halte ich für fragwürdig. Was aber meiner Meinung nach gar nicht geht, ist grundsätzlich Papier als Material für eine Bienenbehausung. Wenn der Sommer mal nicht so trocken ist wie 2018, nehmen die Papierröhrchen Luftfeuchtigkeit auf, fangen an, weich zu werden und zu schimmeln. Todesfalle statt Kinderstube für die Bienenbrut!

Das Buch bedient sich des erwachten Interesses am Wohl der Wildbienen. Meiner Meinung hat der zahlenmäßige Rückgang dieser nützlichen Insekten aber wenig mit fehlenden Behausungen zu tun. Viel schlimmer ist, dass die Wildbienenarten immer weniger Nahrung finden. An der Stelle müsste man ansetzen. Beispielsweise bienenfreundliche Pflanzen statt pflegeleichter Schottergärten, kein Einsatz von Unkraut- und Insektenvernichtungsmitteln, keine Gülle auf die Wiesen, wo dann nur noch Löwenzahn innerhalb eines kurzen Zeitfensters blüht usw. Mit ein paar Papierröllchen und meterweise Tesafilm helfen wir den Bienen nicht.

Und noch eine Kritik zum Produkttext in den Online-Shops. Zitat: „Im anschließenden Quiz- und Rätselteil können die jungen Leser ihre Kenntnisse testen.“ Diesen Teil habe ich in unserem Buch nicht entdecken können.

Fazit: Einerseits spürt man, dass viel Liebe und Mühe in dieses Buch investiert wurden. Andererseits hätte die Autorin statt ihre geliebten Familienmitglieder besser einen Bienenexperten mit ins Boot holen sollen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Ich kann dieses Buch insgesamt nicht empfehlen. 2**