Durch Raum und Zeit
Ich liebe Zeitreisen. Was geschehen ist, was sein kann - unglaublich spannend.
Wird ein solches Buch angekündigt, möchte ich es lesen. So auch dieses. Eine Familie, in der physikalische Erscheinungen erforscht ...
Ich liebe Zeitreisen. Was geschehen ist, was sein kann - unglaublich spannend.
Wird ein solches Buch angekündigt, möchte ich es lesen. So auch dieses. Eine Familie, in der physikalische Erscheinungen erforscht wurden, ein Nobelpreis verliehen wurde, sich einige Mitglieder in Gedanken unterhalten und Geschehnisse miterleben können, das klingt doch schon mal gut. Sie sollten auch den angekündigten Atomkrieg verhindern können. Mindestens. Vielleicht hilft dabei auch ein uralter Spruch? Und ein Einhorn, auf dem man durch Raum und Zeit reiten kann? Oder dass man in andere Menschen schlüpft? Schöne, märchenhafte Ideen.
Bis hierhin gut. Dann folgen viele philosophische Gedanken, Fragen sollen nicht gestellt werden. Für ein Jugendbuch nicht angemessen.
Diese Zeitreise, die durch viele Welten führt (es geht u.a. um einen walisischen Prinzen auf der Flucht nach Amerika über Hexenverfolgung und Indianerhass weißer Siedler) wird ausgesprochen blumig und ausufernd geschildert. Eine alte Weisheit (Rune) wird ständig zitiert und löst bestimmte Phänomene aus. Das und historische Ereignisse verflechten sich zu einer Geschichte, die aufzeigt, wie kleine Entscheidungen viel bewirken können. Der Protagonist Charles Wallace reist durch die Zeit, doch kann er nicht eingreifen, nur beobachten. Das Einhorn Gaudior äußert sich ausführlich philosophisch und mit religiösen Bezügen. Leider etwas langatmig.
Geschrieben von Madeleine LˋEngle, you&ivi.