Büchermenschen geht das Herz auf!
Madge Jenison und Mary Mowbray-Clark, beide in künstlerisch-intellektuellen Kreisen beheimatet, wagen es kurz vor den Wirren des Ersten Weltkrieges eine Buchhandlung in New York zu eröffnen. The „Sunwise ...
Madge Jenison und Mary Mowbray-Clark, beide in künstlerisch-intellektuellen Kreisen beheimatet, wagen es kurz vor den Wirren des Ersten Weltkrieges eine Buchhandlung in New York zu eröffnen. The „Sunwise Turn“ ist geboren. Beide sind keine gelernten Buchhändlerinnen und haben wenig Geschäftssinn, dafür ein unglaublichen Vorrat an Liebe zu Büchern, Enthusiasmus und Ideen. Die meistgehandelte Ware, sagen sie, ist in ihrer Buchhandlung das Gespräch, und so gestatet sich auch ihr Arbeitsalltag alles andere als konventionell. Schon bald ist Sunwise Turn über die Grenzen des Viertels und irgendwann auch über New Yorker Stadtgrenzen hinaus bekannt, und Frauen aus gehobenen Gesellschaftsschichten volontieren (häufig sogar) unentgeltlich, liefern Bestellungen aus, verkaufen Bücher im Laden usw. Es ist alles andere als eine gewöhnliche Buchhandlung, und Madge Jenison gibt in „Sunwise Turn“ nicht nur wie im Untertitel angegeben eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher, sondern auch einen Einblick in den Beruf des Buchhändlers in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Für mich als angehende Buchhändlerin ist dieses Buch eine Inspiration, auch wenn vieles sich vereinfacht und verändert hat und längst nicht mehr so gehandhabt wird wie vor 100 Jahren.
Ein faszinierendes Portrait ist dieses kleine Buch, das in meinem Bücherregal einen besonderen Platz bekommen wird!