Eine Geschichte, so kompakt und doch so schwer...
Tara ist allein. Die Mutter hat ein gutes Verbrechen begangen. Sie hat ihre Tochter verlassen, da war sie noch eine Jugendliche. Bevor man nämlich keine gute Mutter ist, ist man besser gar keine Mutter. ...
Tara ist allein. Die Mutter hat ein gutes Verbrechen begangen. Sie hat ihre Tochter verlassen, da war sie noch eine Jugendliche. Bevor man nämlich keine gute Mutter ist, ist man besser gar keine Mutter. Aber Geld schickt sie Tara noch, wovon sie leben kann. Der Vater ist auch nicht da, der ist nämlich beim Militär. Kümmern tut der sich um Tara allerdings auch nicht. Tara ist ganz allein und findet auch bei den kurzen Liebschaften kein inneres Zuhause. Lediglich der Milchmann erzeugt in ihr den Hauch von Geborgenheit. Doch der Verlust der Mutter wiegt in einer Schwere, der es nichts entgegenzusetzen gibt.
„Ein gutes Verbrechen“ ist kurz. Gerade 118 Seiten lang. Das Buch könnte man in gut zwei Stunden durchlesen, aber ich wollte es dosieren, auf mich wirken lassen. Magdalena Jagelke hat in ihre Worte eine kaum zu beschreibende Kraft gelegt. Ich könnte wirklich nicht sagen, was mich an ihrem Stil so fasziniert hat, und wenn mein Leben davon abhinge – aber diese Geschichte hat mich Taras Alleinsein, nein, Einsamkeit spüren lassen.