Ein gelungenes Jugendbuch
Inhalt
Berlin, Frühsommer 1961. Die Grenze ist nur eine weiße Trennlinie auf den Straßen der Stadt. Die Passkontrollen sind lästig, aber halten weder Marie noch Lennie davon ab, die Grenze zu überqueren. ...
Inhalt
Berlin, Frühsommer 1961. Die Grenze ist nur eine weiße Trennlinie auf den Straßen der Stadt. Die Passkontrollen sind lästig, aber halten weder Marie noch Lennie davon ab, die Grenze zu überqueren. Denn sie haben einander gefunden und damit eine Liebe, die sie beide für unmöglich gehalten hatten. Nichts kann sie trennen. Glauben sie. Doch im August reißt der Mauerbau die Stadt entzwei und die beiden Mädchen auseinander. Marie steht vor der unmöglichen Entscheidung: Beim Vater und dem jüngeren Bruder bleiben und alle Träume mit Lennie aufgeben? Oder die Flucht nach Westberlin, zu Lennie, riskieren, und die Familie nie wiedersehen?
Meinung
Das Cover ist absolut schön gestaltet. Es zeigt die beiden Hauptfiguren Lennie und Marie als Graffiti auf der Berliner Mauer, welche in dem Buch eine große Rolle spielt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig zu lesen, sodass man sich gut in der Handlung zurechtfindet. Besonders auffällig ist, dass der Berliner Dialekt in schriftlicher Form eingebracht wurde, weil das Ganze dadurch sehr realistisch wirkt und man sich besser in die Situation hineinversetzen kann.
Hier und da wurden bestimmte Zitate der Charaktere wiederholt, um einen Bezug herzustellen, wobei manche meiner Meinung nach zu oft benutzt wurden, sodass man hin und wieder das Gefühl hatte, immer das gleiche zu lesen.
Die Handlung an sich lässt sich wirklich gut lesen, die Geschichte ist durchgehend spannend. Dafür sorgen die vielen Konflikte, mit denen die beiden Mädchen zu kämpfen haben. Denn abgesehen von dem Mauerbau werden auch gleichgeschlechtliche Beziehungen zu dieser Zeit leider nicht gern gesehen.
Trotzdem versuchen Marie und Lennie, einen Weg für ihre Liebe zu finden.
Neben der eigentlichen Handlung wird auch die Gedanken und Ängste der Menschen zur Zeit des Mauerbaus einbezogen und sehr greifbar rübergebracht.
Da die Geschichte im Wechsel aus der Sicht von beiden erzählt wird, kann man beide Ansichten auf die Situation gut nachvollziehen.
Fazit
Insgesamt finde ich, dass "Ein halber Sommer" ein wirklich gelungenes Jugendbuch ist. Es vereint eine wunderschöne Liebesgeschichte mit einem Anteil der deutschen Geschichte.