Wie ein Siegel auf dein Herz - Teil 2 ist der zweite und vorerst letzte Teil der Reihe um die Burgherrin Ravena und den Medikus Nael von Máire Brüning.
Das Cover ist ähnlich wie das erste Cover, doch meiner Meinung nach passen die warmen Farben des Sonnenaufgangs und das Paar in der Mitte umgeben von einem antiken Bogen besser zur Geschichte als bei Band 1.
Ravena und Nael sollten zu einander gefunden haben, aber für ihre Liebe bleibt keine Zeit, denn Tarun, Ravenas Ziehsohn wurde entführt und alle Spuren führen nach Venedig. Doch im Gegensatz zur Burgherrin weiß Nael genau, was ihn in seiner ehemaligen Heimat erwarten wird. Ohne jedoch zu wissen, dass die Intrigen noch verstrickter und gefährlicher sind als sie bereits ahnten, reisen die beiden also nach Venedig, nur um mit einigen Überraschungen begrüßt zu werden und dem Problem die schützen zu wollen, die sie lieben...
Der Schreibstil bleibt schön flüssig und wieder ist das mittelalterliche Setting ausschweifend und detailreich beschrieben. Diesmal wird die Geschichte nicht nur von Nael und Ravena erzählt, denn nun werden dazu noch neue Hauptfokusse gesetzt. Diese Sichten erzeugen eine Spannung, die es bei Band 1 noch nicht gegeben hat und die Spannung und Intrigen halten einen auf Trap, denn es wird blutig und gefährlich.
Nael will nun die beschützen, die ihm mehr als je dachte, am Herzne liegt und ihn von seiner alten Liebe losgerissen hat: Ravena. Doch sie will ihn nach Venedig begleiten zum Trotz seiner Warnungen. Nael muss sich also nicht nur seiner dunklen Vergangenheit entgegenstellen, sondern auch seiner geliebten Familie, die er zurücklassen musste und die nun unwillkürlich ebenso in Gefahr gerät....
Naels wahre Natur kommt hervor, so ist er nicht nur der sensible und seiner Meinung nach unfähige Medikus, sondern auch ein harter Krieger, der vor nichts scheut und mehr als alle anderen für seine neue Zukunft kämpft. So war er mir im ersten Band noch nicht ganz geheuer, jetzt mochte ich ihn aber eindeutig und mochte auch seine Sichten und seine Zerissenheit, die ihn schon seit dem ersten Band prägt.
Ravena will unbedingt Tarun wiederfinden und begibt sich der Gefahr bewusst nach Venedig, so ist sie doch für ihren Ziehsohn verantwortlich, den sie jedoch gar nicht so lange und gut kennt. Wer war er? Nichtsdestotrotz ahnt sie nicht, dass Nael anscheinend doch mehr mit der Enführung zu tun hat als sie geahnt hat und das alles ganz anders enden wird als sie dachte.
Ravena war schon im ersten Band mutig, fordernd und wusste genau, was sie wollte. Eins davon war der unnahbare Medikus, der sich dank ihr zwar änderte, sie jedoch immer noch scheut. Auch Ravena blieb mir sympathisch, so muss sie wirklich einiges durchmachen!
Im Großen und Ganzen ist dieser Band eine schöne Steigerung zum ersten, da er viel spannender und eine Art Krimifeeling im Mittelalter ausstrahlte. Es wird gefährlich, blutig, grausam und auch viel über die schlimmen Umstände der früheren Zeit wird deutlich. Auch früher wurde bereits zu grausamen Methoden gegriffen und Intrigen gab auch früher schon. Ein eigentlich schlüssiges Ende mit einer sehr überraschenden Wendung, das jedoch ziemlich indirekt noch ein Fortsetzungspotential besitzt. 4**** von mir!