Etwas wirr
Schleswig-Holstein, 1996: Ein Zufall sorgt dafür, dass Tobi, Georg, Lisa und Scholzen sich gemeinsam auf einen Roadtrip nach London machen, um Georgs totgeglaubte Mutter zu finden. Viele Gemeinsamkeiten ...
Schleswig-Holstein, 1996: Ein Zufall sorgt dafür, dass Tobi, Georg, Lisa und Scholzen sich gemeinsam auf einen Roadtrip nach London machen, um Georgs totgeglaubte Mutter zu finden. Viele Gemeinsamkeiten haben sie nicht, außer dass sie alle Außenseiter sind, jeder auf seine Weise. Mit im Gepäck haben sie außerdem das Aquarium von Tobis Vater - mitsamt den Seepferdchen.
“Zierfische in Händen von Idioten” ist laut verschiedenen Zitaten eine humorvolle und zugleich tiefgründige Hommage an die 90er.
Dem kann ich leider nicht vollends zustimmen.
Erstmal dauert es ziemlich lange, bis die eigentliche Story beginnt und auch dann plätschert sie nur langsam vor sich hin. Der Autor ist so konzentriert darauf, eine Pointe nach der anderen rauszuhauen, dass er dabei den Spannungsbogen der Geschichte vergisst. Der ganze Roadtrip ähnelt eher einer Aneinanderreihung von Gags. Diese haben nicht meinen Humor getroffen, aber das ist ja Geschmackssache.
Als wirklich tiefgründig empfinde ich das Buch auch nicht, zwischendurch stellen sich die Protagonisten zwar philosophische Fragen á la “Sind wir nicht alle nur Zierfische in Händen von Idioten?”, aber es regt nicht zum Nachdenken an oder weckt sonstige Emotionen bei der Leserschaft.
Dass der Roman in den 90ern spielt, vergisst man schnell mal, denn ehrlich gesagt ist das Jahrzehnt absolut austauschbar und irrelevant für die Geschichte, bis auf die Erwähnung einiger 90er-Songs merkt man davon nichts.
Den Titel hingegen finde ich grandios und ehrlich gesagt hat der mich auch zum Kauf des Buches verleitet. Im Nachwort des Autors stellt sich allerdings heraus, dass dieser gar nicht von ihm selbst stammt.
Insgesamt ist es eine nette aber wirre Geschichte, die mich nicht überzeugen konnte.