Whisky-Krimi
Nachdem ich den 3. Band der Schottland-Serie von Mara Laue bereits gelesen habe, Dalmore Jazz, gehe ich nun einen Band zurück.
Nach Talisker Blues (welches ich bisher nicht gelesen habe), führt Mara Laue ...
Nachdem ich den 3. Band der Schottland-Serie von Mara Laue bereits gelesen habe, Dalmore Jazz, gehe ich nun einen Band zurück.
Nach Talisker Blues (welches ich bisher nicht gelesen habe), führt Mara Laue mit Singleton Soul Ihre Protagonistin Rowan Lockhart ein.
Die gebürtige Schottin war 10 Jahre lang in Japan, kehrte aber nach Edinburgh zurück und betreibt neben einer Detektei auch eine Kampfsportschule.
Sie wird von Captain Finn Macrae beauftragt, herauszufinden, ob dessen Frau ihn betrügt. Kurze Zeit später findet sie heraus, dass der Captain anscheinend Selbstmord begangen hat.
Da er im Voraus bezahlt hatte, sieht sie keinen Grund, nicht doch zu ermitteln. Dabei trifft sie ihren besten Freund aus Kindertagen – Detective Inspector Bill Wallace – wieder, der inzwischen als Polizist beim CID arbeitet und im Fall Macrae ermittelt. Einige Ungereimtheiten lassen beide aufhorchen und allmählich kommt ihnen der Verdacht, dass es sich gar nicht um einen Selbstmord gehandelt haben könnte.
Nebenher zieht bei Rowan der Ex-Söldner Rory Lennox als Untermieter ein, dessen Vergangenheit ihn immer wieder heimsucht.
Doch auch er sorgt dafür, dass sich Rowan langsam wieder heimisch in ihrer Heimat fühlt.
Der Roman beginnt wie eine typische Kriminalgeschichte, doch schon bald merkt man als Leser, dass es um mehr geht, als um den Fall. Es sind die authentischen Figuren, die mit ihren Gedanken und ihrer Geschichte dem Buch Leben einhauchen. Man kann den schottischen Regen fast spüren, das Salz riechen und das Stimmengewirr des Pubs hören. Authentisch und glaubhaft baut sich die Szenerie auf und man beginnt, wie Rowan, sich Stück um Stück heimischer zu fühlen.
Die brillante Ermittlerin verbeißt sich in den Fall und nutzt ihre Menschenkenntnis, genau wie ihren Status als Privatdetektivin, um auf verschiedensten Wegen an Informationen zu kommen.
Die Tiefe der Geschichte, der geschickt eingewebte Mordfall und die interessanten Charaktere machen diesen Roman absolut lesenswert. Man bekommt Lust auf Schottland, auf Polizeiarbeit, auf Abende im Pub – und natürlich auf Whisky.
Im ganzen Buch trinken die Protagonisten – von Captain Macrae, über Bill bis hin zu Rowan – nicht wirklich selten den namensgebenden Whisky, der unter anderem so beschrieben wird: „Rowan nippte an ihrem Singleton und genoss die Wärme, die er in ihrem Körper entfaltete, ebenso wie die leicht fruchtige Süße seines Geschmacks. Weich wie der schottische Nebel. …“
Die Mischung aus Krimi und Whisky, gepaart mit Fernweh passt wunderbar und so ließ sich das Buch schnell lesen und bleibt trotzdem in Erinnerung. Der Schreibstil von Mara Laue überzeugt und da ich keinerlei wirklichen Kritikpunkt finden kann, sind es 4,5/5 Sternen. Nanu, warum denn nicht 5/5? Nun ja, ich werde wohl anspruchsvoller. Das Buch ist wirklich gut, aber es fehlt immer ein kleines Bisschen, damit es wirklich überragend gut ist.
Sehr angenehm an Whiskyromanen ist die Tatsache, dass Katja und ich das Buch zum Anlass nehmen, noch eine Verkostung durchzuführen. Unsere Meinung zum „Singleton of Duffrown – Tailfire“ folgt in den nächsten Tagen