Europäische Mehrsprachigkeit durch rezeptive Kompetenzen: Konsequenzen für Sprach- und Bildungspolitik

Das vorliegende Buch, das als Band 18 der Reihe Editiones EuroCom erscheint, beschreibt das Potenzial, welches in Lehr- und Lernmethoden zur Erlangung rezeptiver Kompetenzen im Sprachenunterricht für eine neue europäische Mehrsprachigkeitspolitik liegt. Es weist die Vorzüge eines am konstruktivistischen Lernmodell orientierten Fremdsprachenunterrichts aus und zeigt Möglichkeiten auf, wie das von der Europäischen Union geforderte Ziel, jede/r EU-Bürger/in solle zusätzlich zu seiner/ihrer Muttersprache Kompetenzen in mindestens zwei weiteren Sprachen aufweisen, mit Hilfe der am Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main von Horst G. Klein und Tilbert D. Stegmann entwickelten Methode Euro- Com erreichbar ist. Dabei steht insbesondere der schulische Fremdsprachenunterricht im Mittelpunkt.

Die Europäische Union hat sich die Vielsprachigkeit des europäischen Kontinents als Ideal auf die Fahnen geschrieben. Allerdings stellt man immer wieder fest, dass die zum Teil sehr engen Sprachverwandtschaftsbeziehungen in den drei großen europäischen Sprachfamilien, die ein großes interlinguales Verständigungspotenzial bilden, nur sehr selten genutzt werden.

Auf der linguistischen Interkomprehensionsforschung basierend versuchen rezeptive Modelle, sprachliche Verwandtschaftsbeziehungen in Sprachfamilien für den Sprachenerwerb nutzbar zu machen. Die vorliegende Arbeit will eine Antwort geben auf die Frage, welche Konsequenzen eine europäische Mehrsprachigkeit, die auf rezeptiven Kompetenzen basiert, für Sprach- und Bildungspolitik und somit für den schulischen Fremdsprachenunterricht und den Lehrkörper haben.