Cover-Bild Alte Engel
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 13.03.2018
  • ISBN: 9783498064501
Mareike Schneider

Alte Engel

Franka Raben, Kunststudentin mit Katze, kommt in die Heimatstadt ihrer Mutter, um ihrem Vater bei der Pflege der Großmutter unter die Arme zu greifen – und auch, weil es sonst gerade keinen Platz für sie gibt.
Oma Maria, die früher zur Begrüßung stets mit ausgebreiteten Armen am Hoftor gewartet hat, behauptet nun, blind zu sein, verlässt das Haus nur noch unter Geschrei und nölt das Ende eines jeden Tages herbei. Frankas Vater, ihr Schwiegersohn und routinierter Kiffer, kümmert sich um sie, pflegt hingebungsvoll ihren Garten, repariert Dinge und wird von der Großmutter trotzdem konsequent nur «der Moa» genannt". «Der Moa», das ist die Mundart des Vogtlands, aus dem Maria einst zu ihrem Mann kam und das sie zeit ihres Lebens vermisst hat. In ihren Erinnerungen, die sie oft mit ihren Nächsten geteilt hat, erstehen Menschen, Länder, Hunde und alte Bräuche wieder auf, z.B. das «Neunerlei» am Weihnachtsabend: auf neun verschiedene Arten belegte Brote, von denen man jeweils nur eines essen darf, damit man Glück hat im neuen Jahr.
Glück, das war in dieser Familie ein rares Gut, aber: «Die spannenden Geschichten sind ja eher immer die, in denen irgendwas Schlimmes passiert, nicht wahr.»
In Mareike Schneiders Debüt sehen alle dem Sterben der Patriarchin entgegen, als sei er die Lösung unausgesprochener Konflikte. Mit erzählerischer Wucht und Originalität bringt sie uns die Geschichte einer Familie nahe, die ihre Mitte lange vor dem Tod der Großmutter verloren hat - und sich doch nicht von ihr lösen kann.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2019

Trotz voigtländischen Dialekt ein gutes Buch!

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Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch dreimal zu lesen angefangen habe. Dreimal habe ich es wieder zur Seite gelegt. Den voigtländischen Dialekt empfand ich etwas zuviel in dem Buch. Man kann doch ...


Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch dreimal zu lesen angefangen habe. Dreimal habe ich es wieder zur Seite gelegt. Den voigtländischen Dialekt empfand ich etwas zuviel in dem Buch. Man kann doch nicht davon ausgehen, dass jeder Leser damit zurecht kommt. Die Thematik finde unheimlich gut. Mitten aus dem Leben. Eine Oma kann nicht mehr alleine leben. Der Sohn und seine Tochter Franka kümmern sich um die alte Dame. Franka dient die Pflege der Oma gleichzeitig zur eigenen Wiederfindung. Der Vater kam etwas durchgeknallt rüber. Man bekommt einen Einblick in die Familiengeschichten. Nicht alles ist zum Lachen. Oftmals jedoch zum Schmunzeln. Der Schreibstil wäre wirklich flüssig, wenn dieser Dialekt nicht so häufig auftauchen würde. Ein bisschen wäre ok gewesen.



Eine alte Dame wird von den Angehörigen gepflegt. Familiengeschichten finden Gehör. Ob bei der Pflege oder anderen Problemen: In dieser Geschichte wird alles ungefiltert erzählt. Wenn ein Mensch den letzten Weg geht, hat ein Weichzeichner da eh nichts verloren. Sterben gehört zum Leben. Dass die Oma auch noch Angehörige hat, die sich um sie kümmern, ist wie ein Sechser im Lotto.

Trotz voigtländischen Dialekt konnte die Geschichte mich dann doch noch für sich einnehmen. Zeigt sie doch das wahre Leben mal mit einem lächelnden- mal weinendem Auge.

Danke Mareike Schneider