Erschreckend Real
Ach, es gibt immer mal wieder diese Geschichten, bei denen ich gleichermaßen wissen will, wie es ausgeht, und es doch nicht wissen will. „Die Geschichte von Zeb“ ist eine dieser Geschichten, die dazu gehören. ...
Ach, es gibt immer mal wieder diese Geschichten, bei denen ich gleichermaßen wissen will, wie es ausgeht, und es doch nicht wissen will. „Die Geschichte von Zeb“ ist eine dieser Geschichten, die dazu gehören. Auch den dritten Teil der Maddaddam-Reihe habe ich als Hörbuch gehört. Uwe Teschner hat mir den Abschied der Maddaddamiten nicht leicht gemacht, da er die Geschichte von Zeb so wundervoll erzählt hat.
Die Gruppe um Jimmy mit den Crakern hat sich zusammen getan, um ihren Feinden so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Denn die Welt, die nach der wasserlosen Flut besteht, ist keine menschenfreundliche. Immer wieder müssen sie nach neuen Überlebensstrategien suchen und Lösungen finden, um weiterhin bestehen zu können. Diese werden an die Craker weiter gegeben, da diese die einzigen Überlebenden sein werden, und den Fortbestand der Menschheit sichern werden. Das Gewicht dieser Verantwortung wiegt schwer.
Gleichzeitig wird Zebs Sicht auf die Geschichte der Pandemie erzählt. Hier werden letzte verbleibende Fragen geklärt, neue Einsichten gewonnen, und das Bild vervollständigt.
Margaret Atwood hat mit der Maddaddam eine Reihe geschaffen, die meines Erachtens ihresgleichen sucht. Wir leben in einer Welt, in der eine Pandemie gerade unseren Alltag durcheinander wirbelt. Skandale um verseuchtes Essen, gezielte Veränderungen des Erbgutes von Mensch und Tier, Umweltschutz, eine Gesellschaft mit verschiedenen Klassen, Kriminalität und der zweifelhafte Umgang mit Daten: Margaret Atwood fasst die heutige Gesellschaft in ihrer Trilogie ernüchternd zusammen.
Während des Hörens dieser Reihe war ich gleichermaßen schockiert wie fasziniert, wie die Autorin es schafft, die Gesellschaft so detailliert darzustellen. So viele Themen sind nach wie vor brandaktuell. Sie spricht so viele wichtige Themen an, dass es einem anders wird: ihre Themen findet man im Alltag nicht nur einmal wieder.
Uve Teschner konnte mich absolut überzeugen. Seine ruhige, ja fast schon sachliche Art hat bei mir ein erschreckendes Kopfkino entfacht. Die Art und Weise, wie er die Maddaddam Reihe vorgetragen hat, lies mich erschaudern. Es war erschreckend, wie nah diese Geschichte an der Realität ist. Uve Teschner war die perfekte Wahl für diese Produktion! Absolut lohnenswert.